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WRC Safari Rally 2023: Toyota Vierfach Sieg in Kenia!

Sebastien Ogier / Vincent Landais triumphierten bei der legendären Safari Rallye in Kenia. Die Franzosen führten einen Vierfach-Triumph für Toyota an. Armin Kremer / Timo Gottschalk genossen das Abenteuer Safari Rallye und holten sich den Sieg im WRC Masters Cup!

Text: Harald Illmer; Fotos: M-Sport Ford WRT, Hyundai Shell Mobis WRT, Toyota Gazoo Racing WRT, Armin Kremer Rallying / Timo Anis

Sechs Sonderprüfungen über 74.38 km standen am Finaltag noch am Programm, darunter die finale Powerstage „Hells-Gate“.Der auch für die Nacht auf Sonntag angekündigte weitere Regen blieb aus, der Finaltag startete bei besten Bedingungen.

Die Auftaktprüfung Malewa 1 über 8.33 km konnte Kalle Rovanperä relativ klar für sich entscheiden und den Rückstand auf den Führenden Sebastien Ogier auf nur mehr 8.6s verkürzen. Für Esapekka Lappi begann auch der Sonntag alles andere als nach Wunsch: Ein Problem am Antrieb kostete mehr als eine Minute.

Mit voller Attacke reagierte Sebastien Ogier auf den Angriff von Kalle Rovanperä beim ersten Durchgang in Oserian über 18.33 km. Der Franzose riskierte sichtlich deutlich mehr und hatte dabei viel Glück. Das Heck des Toyota Yaris Rally1 von Ogier schlug hart gegen einen Baum. Dabei wurde nicht nur der Heckspoiler, sondern die gesamte Heckklappe abgerissen. Mit dem sichtlich ramponierten Boliden und nun viel Staub im Cockpit setzte Ogier seine Attacke aber ungebremst fort und distanzierte Rovanperä um 8.6s.


Foto: Hyundai Shell Mobis WRT

Die Generalprobe der später als Powerstage gefahrenen Prüfung Hells-Gate stand als dritte Prüfung der ersten Schleife am Sonntag am Zeitplan. In der Vergangenheit zeigte sich Hells-Gate deutlich rauer als die beiden anderen Sonntags-Prüfungen.

Esapekka Lappi schleppte sich weiterhin nur mit Frontantrieb über die Prüfung und auch dessen Teamkollege Dani Sordo hatte seine Probleme: Die Servolenkung am Hyundai i20 N Rally1 des Spaniers war ausgefallen.

Ott Tänak und Thierry Neuville legten in Hells Gate sehr starke Zeiten vor, ehe die Toyota-Armada die Prüfung in Angriff nahm. Takamoto Katsuta konnte die vorgelegten Zeiten nicht unterbieten, ein Problem an der Hybrideinheit bremste den Japaner. Ohne halben Heckflügel erreichte Elfyn Evans das Ziel, der Kontakt mit der Vegetation am Streckenrand war zu hart. Auch Evans konnte mit der Beschädigung die Bestzeit nicht unterbieten. Viel Glück hatte Kalle Rovanperä. Der Youngster riskierte im Kampf um die Führung sichtlich alles, übertrieb es jedoch an manchen Stellen und setzte ebenso eine Zeit hinter Tänak und Neuville.

Auf der Highspeed Prüfung sollte sich der Verlust der Heckklappe samt Spoiler bei Sebastien Ogier deutlicher auswirken. Mit 13.6s Vorsprung auf Rovanperä ging der Franzose in die Schlussschleife.

Anders als bei den meisten WRC Läufen momentan üblich, hatte die Safari Rally Kenia auch am Sonntag einen Besuch im Servicepark im Zeitplan. Angesichts der Menge an ramponierten Boliden, war dies auch mehr als nötig. Besonders bei Sebastien Ogiers Toyota Yaris Rally1, auch der Franzose selbst musste im Servicepark Hand anlegen und die Team-Mechaniker unterstützen, um rechtzeitig alle Schäden beheben zu können.


Foto: M-Sport Ford WRT

In der WRC2-Wertung gab es auf der ersten Schleife am Sonntag keine Veränderungen. Kajetan Kajetanowicz führte die Zwischenwertung mit großem Vorsprung vor Martin Prokop und Carl Tundo an. Armin Kremer belegte weiter P4 und führte die WRC Masters Cup Wertung überlegen an.

Mit einem generalüberholten Boliden und 13.6s Vorsprung auf Kalle Rovanperä startete der Führende Sebastien Ogier in die finalen drei Sonderprüfungen.

Der Re-Run in Malewa präsentierte sich deutlich rauer und wilder als beim ersten Befahren am Morgen. Kalle Rovanperä legte im Kampf um den Sieg die Zeit vor und absolvierte SP 17 um 0.6s schneller als Ogier. Der Rest der Top-Piloten schien sich nun wie erwartet auf die finale Powerstage zu konzentrieren und nahm das Tempo sichtbar raus.

Für Gregoire Munster hingegen war die Safari Rallye 2023 nach einem Aufhängungsschaden in SP 17 endgültig beendet.

Der erste Durchgang in Oserian brachte eine klare Bestzeit von Sebastien Ogier. Beim zweiten Durchfahren kämpften alle Toyota-Piloten mit eindringenden Staub ins Cockpit. Kalle Rovanperä erreichte das Ziel mit einem Reifenschaden vorne links. Doch auch Sebastien Ogier zeigte sich im Ziel sichtlich angespannt, ob einer Temperaturwarnung am Dashboard durch den vielen losen Staub. Ogier verlor 3,8s auf Rovanperä. Mit einem Vorsprung von 9.2s startete der Führende in die finale Powerstage. Es blieb jedoch abzuwarten ob die Toyota-Probleme in der vorletzten Sonderprüfung noch Auswirkungen haben würden. Die klare Bestzeit in SP 18 holte sich Takamoto Katsuta, obwohl auch der Japaner gegen Ende der SP mit Problemen zu kämpfen hatte.

Auch in der WRC2 rauchten nach dem „Fech-Fech“ bedingten Problemen einige Köpfe. Martin Prokop erreichte das SP-Ziel mit deutlichem Leistungsverlust am Ford Fiesta Rally2.


Foto: Armin Kremer Rallying / Timo Anis

Die finale Powerstage Hells Gate über 10.53 km sollte die Entscheidung beim 7. WM Lauf der Saison bringen.

Vor dem Toyota Quartett an der Spitze legte Thierry Neuville die schnellste Zeit vor. Takamoto Katsuta erreichte das Ziel der Powerstage mit einem Loch im Kühler, es blieb abzuwarten ob der Japaner die Verbindungsetappe zurück in den Service absolvieren konnte.

Doch auch die anderen Toyota-Piloten konnten die Zeit von Neuville nicht mehr unterbieten. Sebastien Ogier kam mit einem großen Loch in der Windschutzscheibe im Ziel der Powerstage an und rettete den Sieg mit dem knappsten Vorsprung den es je bei einer Ausgabe der Safari Rally Kenya gegeben hat: 6,7s! Kalle Rovanperä, Elfyn Evans und Takamoto Katsuta komplettierten den Vierfach-Triumph für Toyota.

Dani Sordo, Ott Tänak, Pierre-Louis Loubet und Thierry Neuville folgten in den Top-8.

In der WRC2 ließ Kajetan Kajetanowicz nichts mehr anbrennen und holte den Sieg vor Martin Prokop, Carl Tundo und Armin Kremer. Der BRR-Pilot Kremer feierte somit auch den zweiten Saisonsieg im WRC Masters Cup!

Ergebnisse:

Endstand:
01. Ogier / Landais, Toyota GR Yaris Rally1 3:30:42.5
02. Rovanperä / Halttunen, Toyota GR Yaris Rally1 +6.7
03. Evans / Martin, Toyota GR Yaris Rally1 +2:58.5
04. Katsuta / Johnston, Toyota GR Yaris Rally1 +3:23.8
05. Sordo / Carrera, Hyundai i20 N Rally1 +5:05.4
06. Tänak / Järveoja, Ford Puma Rally1 +9:14.4
07. Loubet / Gilsoul, Ford Puma Rally1 +16:15.7
08. Neuville / Wydaeghe, Hyundai i20 N Rally1 +24:47.0 *
09. Kajetanowicz / Sczepaniak, Skoda Fabia Rally2 evo +26:33.4
10. Solberg / Edmondson, Skoda Fabia Rally2 evo +27:04.0

* UPDATE 26.06.2023: Spät am Sonntagabend wurde Thierry Neuville von den Stewards wegen einem Vergehen gegen die Besichtigungsbestimmungen disqualifiziert. Alle anderen Teilnehmer, welche hinter Neuville platziiert waren, rücken eine Position nach vorne.

Wichtigste Ausfälle: Jourdan Serderidis, Gregoire Munster, Karan Patel, Miguel Diaz-Aboitiz, George Vassilakis, Hamza Anwar, Jeremiah Wahome, Giancarlo Davide

Die Rallye Weltmeisterschaft wird von 20.-23. Juli mit der Rallye Estonia fortgesetzt.

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WRC Safari Rally Kenya 2023 – Tag 2: Toyota Vierfach-Führung!

Toyota Vierfach-Führung am Ende des zweiten Tages bei der WRC Safari Rallye Kenia 2023: Sebastien Ogier führte die Gesamtwertung vor seinen Teamkollegen Kalle Rovanperä, Elfyn Evans und Takamoto Katsuta an!

Text: Harald Illmer; Fotos: M-Sport Ford WRT, Hyundai Shell Mobis WRT, Toyota Gazoo Racing WRT, Armin Kremer Rallying / Timo Anis

Ein extrem harter Tag wartete am Samstag auf die Teams bei der Safari Rallye Kenya 2023: Sechs Sonderprüfungen über mehr als 150 km standen am Zeitplan und bereits bei der Recce stellten sich diese als deutlich härter und anspruchsvoller als die Prüfungen vom Vortag heraus.

Das Wetter sorgte für zusätzliche Spannung: Starker Regen in der Nacht verwandelte die Pfade teilweise in reine Schlammpisten.


Foto: Hyundai Shell Mobis WRT

Der Auftakt am Samstag Morgen über 29.3 km sorgte für reichlich spektakuläre TV-Bilder als Thierry Neuville als erster in den besonders schlammigen ersten Abschnitt in „Soysambu“ startete. Im mittleren Bereich übernahmen die Staubfahnen wieder die Oberhand. Den unterschiedlichen Bedingungen entsprechend groß waren die Zeitabstände der ersten Teams in der Prüfung. Ott Tänak legte die erste Top-Zeit vor und deklassierte die vor ihm gestartete Konkurrenz. Im Kampf um die Top-Positionen purzelten die Zeiten.

Bereits im Vorjahr sorgten die Wasserdurchfahrten am Ende der Prüfung für zahlreiche Probleme. Die nächtlichen Regenfälle sorgten für sehr hohe Wasserstände. Elfyn Evans setze auf den Zwischenzeiten die Pace, doch nach einer dieser extrem tiefen Wasserdurchfahrten stoppte der Toyota Yaris Rally1. Bereits in Sardinien hatten die Toyotas Probleme mit den Wasserdurchfahrten. Nach knapp 40s konnte der Toyota-Pilot seine Fahrt fortsetzen verlor in der Zwischenwertung jedoch P3 an Esapekka Lappi. Evans Teamkollegen Rovanperä und Ogier gingen die Wasserdurchfahrt etwas lweniger Geschwindigkeit an und absolvierten diese somit ohne Probleme. Das Toyota-Duo an der Spitze fuhr in einer eigenen Liga und deklassierte die Konkurrenz vollends. Rovanperä unterbot die zuvor schnellste gefahrene Zeit um 19s, Sebastien Ogier verkürzte nochmal um 7.6s – doch ein Reifenschaden auf den letzten Kilometern bremste den Franzosen.


Foto: M-Sport Ford WRT

Nach seinem Ausfall am Freitag ging Oliver Solberg am Samstag wieder an den Start und setzte eine überragende Rally2 Zeit in SP 8. In der WRC2 setzte sich der Kampf um die Spitze zwischen Gregoire Munster und Kajetan Kajetanowicz am Samstag fort.

Elmenteita 1 präsentierte sich bei der Besichtigung nicht ganz so hart wie die vorhergehende Prüfung, auch hat der nächtliche Regen diese Gegend nicht getroffen und zeigte sich deutlich staubiger und trockener. Die Zeitabstände waren dementsprechend auch wieder deutlich geringer. Kalle Rovanperä holte sich die Bestzeit in Elmenteita 1 knapp vor Ogier und Evans.

Mit mehr als 31 Kilometern Länge und von allen nach der Besichtigung als die schwierigste Prüfung der Rallye tituliert, wartete „Sleeping Warrior“ als dritte Prüfung der Vormittagsschleife auf die Teams. Thierry Neuville eröffnete und sorgte mit einem Dreher für eine kurze Schrecksekunde. Auch Sleeping Warrior präsentierte sich teilweise äußerst schlammig, gegen Ende sehr hart und brachte die erhofften spektakulären TV-Bilder. Pierre-Louis Loubet und Takamoto Katsuta hatten bei Ausritten in Büschen das Glück auf ihrer Seite. Bis auf einen Zeitverlust von knapp 20s blieb der Ausritt ohne Folgen.


Foto: Toyota Gazoo Racing WRT

Mit einer Topzeit unterstrich Esapekka Lappi seine augsteigende Form und unterbot die zuvor gesetzten Zeiten um ganze 19s. Ins Ziel kam der Hyundai-Pilot jedoch mit einem schleichenden Plattfuss. Deshalb unterbot Kalle Rovanperä die Zeit des Finnen um weitere 3.5s. Sebastien Ogier büßte im Kampf um die Führung 7.7s auf Rovanperä ein behielt mit 22.1s Vorsprung jedoch die Oberhand vor dem mittäglichen Besuch im Servicepark.

Esapekka Lappi komplettierte mit 1:18.4 Min Rückstand das Podium nach SP 10. Elfyn Evans, Takamoto Katsuta und Dani Sordo folgten in den Top-6.

Oliver Solberg musste in SP 10 einen Reifen wechseln und verlor weitere 2 Minuten.

In der WRC2 konnte Kajetan Kajetanowicz den Führenden Gregoire Munster in SP 10 um mehr als 22s distanzieren und somit wieder die Führung vor dem Belgier übernehmen. Armin Kremer belegte hinter Martin Prokop und Carl Tundo weiter P5 und führte die WRC Masters Cup Wertung klar an.

Anders als vorhergesagt ließ der angekündigte starke Regen für die Nachmittagsprüfungen auf sich warten. Der Re-Run in Soysambu präsentierte sich im Vergleich zum Morgen deutlich trockener. Zusehermassen schlängelten sich der Strecke entlang.

Für Ott Tänak begann die Nachmittagsschleife nicht nach Wunsch: Der Ford-Pilot kam mehrmals von der Strecke ab, kurz darauf musste der Este anhalten und einen defektes Rad am Ford Puma Rally1 wechseln. Die Aufholjagd nach dem gestrigen Reifenschaden war somit gebremst, ein Verlust von weiteren knapp 2 Minuten die Folge.


Foto: Hyundai Shell Mobis WRT

Die Wasserdurchfahrt, welche schon am Vormittag für so manches Problem sorgte sollte auch am Nachmittag wiedereine Rolle spielen. Jourdan Serderidis kam nach der Wasserdurchfahrt zum Stehen, konnte seine Fahrt jedoch später in langsamer Fahrt fortsetzen. Auf der Verbindungsetappe zur nächsten Sonderprüfung musste Serderidis seinen Boliden jedoch vorzeitig abstellen.

Auch Esapekka Lappi strandete mit seinem Hyundai i20 N Rally1 kurz nach besagter Wasserdurchfahrt. Beim Hyundai dürfte ein Antriebsschaden zum vorzeitigen Aus geführt haben.

Mit einiger kenianischer Vegetation im Kühlergrill erreichte Sebastien Ogier das SP Ziel und setzte eine weitere Bestzeit vor Kalle Rovanperä und Takamoto Katsuta. Nach dem Ausfall von Lappi festigte sich an der Spitze eine Vierfach-Toyota Führung.

In der WRC2 hingegen gab es den nächsten Führungswechsel. Mit einer klaren Bestzeit in SP 11 übernahm wieder Gregoire Munster die Führung vor Kajetan Kajetanowicz.

Die zweite Durchfahrt der Elmenteita Prüfung verlief an der Spitze ohne große Vorkommnisse. Einzig im Toyota-internen Kampf gab es zwischen Elfyn Evans und Takamoto Katsuta einen Positionsverschiebung: Der Japaner übernahm P3 nach der Bestzeit in SP12.

Die Serie von Reifenschäden bei Oliver Solberg setzte sich auch am Nachmittag fort: in SP 12 konnte der Youngster ohne Wechsel bis ins Ziel der Prüfung fahren, der Zeitverlust hielt sich somit in Grenzen.


Foto: M-Sport Ford WRT

In der WRC2 Wertung fiel in SP 12 eine Vorentscheidung: Gregoire Munster konnte nach einem mechanischen Defekt auf der Verbindungsetappe nicht mehr in die Prüfung starten. Kajetan Kajetanowicz übernahm somit wieder die Führung, nun mit mehr als 9 Minuten Vorsprung auf Martin Prokop. Carl Tundo und Armin Kremer folgten dahinter.

Mit Spannung wurde der zweite Durchgang der „Sleeping Warrior“ Prüfung erwartet. Im Vorjahr brachte die extrem harte Prüfung zahlreiche Probleme mit sich. Einsetzender Regen verschärfte die Situation und sorgte für zusätzliches Spektakel.

Thierry Neuville eröffnete die finale Sonderprüfung und fuhr einer immer dunkler werdenden Wolkenfront entgegen. Nach Informationen der Vorausfahrzeuge sollten vorallem die letzten 8 km der 31 km langen Prüfung extrem rutschig sein. Und diese Informationen bestätigten sich auf den Onboard-Aufnahmen von Thierry Neuville rasch: wahre Bäche verwandelten die Piste in ein Schlammfeld. Aquaplaning in den tiefen Spurrillen sorgte für gefährliche Szenen.

Dieser späte Regen sorgte für atemberaubende TV-Bilder und jede Menge Spektakel. Besonders die letzte Kurve vor dem Ziel verursachte zahlreiche Dreher. Die Zeitabstände in SP 13 waren enorm. Takamoto Katsuta erreichte mit einem arg ramponierten Boliden das Ziel, konnte die Zeiten der bis dato Schnellsten Thierry Neuville und Dani Sordo jedoch um ganze 26s unterbieten. Der nächste Toyota im Bune – Elfyn Evans – setzte nochmal eine um 18s schnellere Zeit. Kalle Rovanperä riskierte auf den finalen 31 km des Tages noch mehr und konnte die letzte Bestzeit des Tages für sich verbuchen – 13.1s als Elfyn Evans.

Sebastien Ogier hatte in SP 13 einige Ausritte und gefährliche Situationen zu meistern. Der Franzose erreichte das Ziel mit zwei platten Reifen und büßte auf die Bestzeit von Kalle Rovanperä 15.3s ein – der Vorsprung vor dem finalen Tag betrug somit 16.7s.


Foto: Armin Kremer Rallying / Timo Anis

Elfyn Evans komplettierte das Podium am Samstag Abend (+2:23.3). Takamoto Katsuta folgte auf P4. Dani Sordo und Ott Tänak folgten in den Top-6.

In der WRC2 fuhr Kajetan Kajetanowicz seine Führung sicher ins Etappenziel. Der Pole führte die Zwischenwertung nach SP 13 mit an. Martin Prokop, Carl Tundo und Armin Kremer folgten auf den weiteren Rängen. Kremer führte die WRC Masters Cup weiter überlegen an.

Ergebnisse:

Stand nach dem 2. Tag:
01. Ogier / Landais, Toyota GR Yaris Rally1 2:43:49.2
02. Rovanperä / Halttunen, Toyota GR Yaris Rally1 +16.7
03. Evans / Martin, Toyota GR Yaris Rally1 +2:23.3
04. Katsuta / Johnston, Toyota GR Yaris Rally1 +2:40.0
05. Sordo / Carrera, Hyundai i20 N Rally1 +3:52.3
06. Tänak / Järveoja, Ford Puma Rally1 +8:38.9
07. Loubet / Gilsoul, Ford Puma Rally1 +13:56.6
08. Kajetanowicz / Sczepaniak, Skoda Fabia Rally2 evo +19:53.1
09. Neuville / Wydaeghe, Hyundai i20 N Rally1 +24:06.2
10. Solberg / Edmondson, Skoda Fabia Rally2 evo +24:06.2

Sechs Sonderprüfungen über 74.38 km stehen am Finaltag noch an.

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Foto: Toyota Gazoo Racing WRT
 

WRC Safari Rally Kenya 2023 – Tag 1: Ogier stürmt an die Spitze!

Sebastien Ogier übernahm in überlegener Manier die Führung am ersten Tag der Safari Rallye Kenya 2023. Der Toyota-Pilot führt die Gesamtwertung am Freitag-Abend vor seinen Teamkollegen Kalle Rovanperä und Elfin Evans an. Armin Kremer liegt im WRC Masters Cup in Front.

Text: Harald Illmer; Fotos: M-Sport Ford WRT, Hyundai Shell Mobis WRT, Toyota Gazoo Racing WRT, Armin Kremer Rallying / Timo Anis

Unglaubliche Landschaften, wilde Tiere und ein besonderer Flair: Kaum ein anderer WM-Lauf zieht die Protagonisten so in ihren Bann wie die legendäre Safari Rally Kenya. Die dritte Ausgabe nach der langen WM-Pause bietet neunzehn Sonderprüfungen über 355.92 km.

Ott Tänak entschied die Auftakt-Superspecial am Donnerstag Nachmittag in Nairobi vor einer riesigen Zuseherkulisse knapp vor Sebastien Ogier für sich. Sechs Sonderprüfungen über knapp 130 km standen am Freitag am Programm.


Foto: Hyundai Shell Mobis WRT

Leichter Regen erwartete die Teams am Freitag Morgen und sorgte für gute Sichtverhältnisse. Den Auftakt am Freitag bildete Loldia über 19.17 km.

Eine Begegnung mit einer Herde Zebras sorgte bei Ott Tänak für den ersten ungewöhnlichen Zwischenfall und kostete den Ford-Piloten wertvolle Sekunden im Kampf um die Bestzeit. Auch ein Wildschwein kam den ehemaligen Weltmeister in SP 2 unter, im Ziel kommentierte dieser mit einem Augenzwinkern: „Es ist als ob wir durch einen Zoo fahren würden.“

Lange konnte keiner seiner Verfolger die von Kalle Rovanperä vorgelegte Zeit unterbieten, ehe Sebastien Ogier eine wahre Fabelzeit setzte und die Zeit des Finnen um 7.5s unterbot. Der Franzose übernahm damit auch die Führung vor dem amtierenden Weltmeister und Thierry Neuville.

Mit einem deutlichen Leistungsverlust am Ford Puma Rally1 schleppte sich Pierre-Louis Loubet über die zweite Prüfung und verlor dabei 34.2s auf die Bestzeit von Ogier.


Foto: M-Sport Ford WRT

Mit vier Toyotas in den Top-5 nach SP 2 unterstrich der japanische Hersteller seine Vormachtstellung in Kenia.

In der WRC2 bot baute Kajetan Kajetanowicz seine Führung vor Gregoire Munster, Martin Prokop und Armin Kremer weiter aus. Kremer hingegen dominierte im WRC Masters Cup klar.

Die deutlich schnellere Geothermal Prüfung über 13.12 km brachte die erste Bestzeit von Esapekka Lappi. Der Hyundai-Pilot hatte bislang eine durchwachsene Safari Rallye 2023 zu verzeichnen. Bereits nach wenigen hundert Metern im Shakedown strandete der Hyundai-Pilot mit seinem Boliden mit einem Antriebsschaden und hatte so keine richtige Gelegenheit sich auf die besonderen Bedingungen in Afrika einzuschießen.

Lappis Teamkollege Thierry Neuville erreichte das SP-Ziel mit einem Reifenschaden vorne links. Der Zeitverlust hielt sich mit 12.5s in Grenzen, der Belgier rutschte in der Gesamtwertung jedoch auf P6 ab. Sebastien Ogier baute seine Führung mit der zweiten Zeit in SP 3 auf nun mehr 11.9s auf Kalle Rovanperä aus. Dahinter folgte seine Toyota-Markenkollegen Elfyn Evans und Takamoto Katsuta.


Foto: Toyota Gazoo Racing WRT

Die längste Prüfung des ersten Tages Kedong über mehr als 30 km stellte sich wieder deutlich rauer als die vorhergehende heraus. Als erster spürte dies Ott Tänak: Der Ford-Pilot fing sich bereits nach wenigen Kilometern einen Reifenschaden ein und musste zum Wechseln Anhalten. Mit knapp 2 Minuten Zeitverlust konnte der Este seine Fahrt fortsetzen. Auch Esapekka Lappi wurde Opfer eines Reifenschaden – der Hyundai-Pilot fuhr die SP zu Ende und büßte knapp 30s ein.

In Kedong war Kalle Rovanperä nicht zu schlagen. Der amtierende Weltmeister fuhr klar die Bestzeit vor Thierry Neuville und Sebastien Ogier und verkürzte den Rückstand auf den Gesamtführenden Franzosen auf nur mehr 2.5s. Ogier klagte im Ziel über den Verlust des Hybridsystems und dementsprechend mangelnder Leistung.

Hinter Ogier und Rovanperä erreichte Elfyn Evans den Servicepark in Naivasha als Dritter der Zwischenwertung. Thierry Neuville, Takamoto Katsuta und Esapekka Lappi komplettierten die Top-6 nach der ersten Schleife am Freitag.

Auch in der WRC2-Wertung sollten Reifenschäden eine Rolle spielen. Der Führende Kajetan Kajetanowicz kam nur mehr auf einem Felgenrest rechts vorne ins Ziel. Der Zeitverlust von 37s auf Gregoire Munster hielt sich in Grenzen, der Belgier übernahm jedoch die Führung in der Zwischenwertung vor. Armin Kremer rangierte weiter auf P4 und lag im WRC Masters Cup überlegen in Front.


Foto: Hyundai Shell Mobis WRT

Für den Re-Run der Prüfungen am Nachmittag wurden deutlich härtere Bedingungen für die Reifen und die Boliden allgemein erwartet. Umso überraschender, dass der Führende Sebastien Ogier mit nur einem Ersatzreifen an Bord in die Nachmittagsschleife startete. Der Rest der Rally1-Boliden hatte jeweils zwei Ersatzpneus an Bord. Auch die Wettersituation zeigte sich zu Beginn der Schleife unklar, manche Teams erwarteten einsetzenden Regen, andere rechneten mit trocken bleibenden Bedingungen.

Sebastien Ogiers Poker ging vorerst auf: Mit einer überlegenen Bestzeit in Loldia baute der Toyota-Pilot seine Führung in SP 5 klar aus. Pierre-Louis Loubet war das erste Reifenschaden-Opfer am Nachmittag. Der Ford-Pilot wechselte den Pneu in der Prüfung und verlor mehr als 2:30 Min.. Auch Takamoto Katsuta erreichte das Ziel mit deutlichen Schaden an der Front – wie sich herausstellte durch den Zusammenstoß mit einem Zebra. In der WRC-2 konnte Gregoire Munster seine Führung gegenüber Kajetan Kajetanowicz leicht ausbauen. Martin Prokop und Armin Kremer folgten auf den weiteren Rängen.

Für Thierry Neuville sollte der erste Tag der Safari Rallye 2023 bereits in SP 6 vorzeitig beendet sein: Nach einem heftigen Schlag brach der Stoßdämpfer am Hyundai i20 N Rally1 und brach durch die Motorhaube. Der Belgier konnte seinen Boliden nur abstellen. Sebastien Ogier war auch in der sechsten Prüfung nicht zu schlagen und baute seinen Vorsprung auf Kalle Rovanperä wieder auf über 20s aus.


Foto: M-Sport Ford WRT

Mit Spannung wurde der zweite Durchgang in Kedong erwartet. Bereits beim ersten Umlauf präsentierte sich die Strecke als die klar anspruchsvollste und härteste des ersten Tages. Kalle Rovanperä erreichte das Ziel mit einem sichtbar geschundenen Boliden, legte aber eine grandiose Zeit vor, welche lange nicht geschlagen wurde. Erst Sebastien Ogier sollte die Zeit des Finnen schlagen. Der Franzose setzte die schnellste Zeit in SP 7 vor Rovanperä, Lappi und Evans. Mit einem Vorsprung von 22.8s auf Kalle Rovanperä beendete Sebastien Ogier Tag 1 als Gesamtführender. Elfyn Evans komplettierte das Podium nach SP 7, dahinter Esapekka Lappi, Takamoto Katsuta und Dani Sordo in den Top-6.

In der WRC-2 sorgten die extrem harten Bedingungen für zahlreiche Probleme. Gregoire Munster und Kajetan Kajetanowicz duellierten sich weiter um die Führung. Der Belgier beendete den ersten Tag mit 26.4s Vorsprung auf den Polen. Martin Prokop belegte den dritten Zwischenrang. Armin Kremer musste in SP 7 einen Reifen wechseln und verlor dabei knapp vier Minuten, blieb im WRC Masters Cup jedoch trotzdem in Führung, da auch die Konkurrenz von Problemen gebremst wurde.

Auch für Oliver Solberg war Tag 1 der Safari Rallye 2023 vorzeitig beendet: Nach einer tollen Vorstellung des außerhalb der WRC2-Wertung teilnehmenden Youngsters war nach einem Aufhängungsschaden kurz vor dem Ziel der siebten Prüfung Schluss.


Foto: Armin Kremer Rallying / Timo Anis

Ergebnisse:

Stand nach dem 1. Tag:
01. Ogier / Landais, Toyota GR Yaris Rally1 1:14:38.7
02. Rovanperä / Halttunen, Toyota GR Yaris Rally1 +22.8
03. Evans / Martin, Toyota GR Yaris Rally1 +43.5
04. Lappi / Ferm, Hyundai i20 N Rally1 +54.0
05. Katsuta / Johnston, Toyota GR Yaris Rally1 +1:19.4
06. Sordo / Carrera, Hyundai i20 N Rally1 +1:28.4
07. Tänak / Järveoja, Ford Puma Rally1 +3:03.3
08. Loubet / Gilsoul, Ford Puma Rally1 +7:04.9
09. Munster / Louka, Ford Fiesta Rally2 +8:50.7
10. Kajetanowicz / Sczepaniak, Skoda Fabia Rally2 evo +9:17.1

Sechs Sonderprüfungen über mehr als 150 km folgen am Samstag.

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