Foto: Hyundai Shell Mobis WRT
Foto: Hyundai Shell Mobis WRT
 
pfeil Sonntag, 31. März 2019:
Zurück
separator

WRC TOUR DE CORSE 2019

 

Tour de Corse 2019: Last-Minute Sieg für Thierry Neuville – Evans im Pech!

Auch der kurze Schlusstag der Tour de Corse 2019 war nichts für schwache Nerven: Thierry Neuville schnappt sich auf der finalen Powerstage den Sieg- Elfyn Evans rutscht nach Reifenschaden auf P3 ab!

Text: Harald Illmer; Fotos: ©: M-Sport, Hyundai Shell Mobis WRT, Toyota Gazoo WRT, Citroën Total World Rally Team, katjo.pl

Am Schlusstag der Tour de Corse 2019 standen nur noch zwei Prüfungen über 51.19 km auf dem Programm. Doch auch angesichts des eher kurzen Programmes am Sonntag mangelte es nicht an Überraschungen.

Foto:M-SportFoto:M-Sport

Mit einer sensationellen Bestzeit auf der mit mehr als 120 km/h Durchschnittsgeschwindigkeit im Vergleich zu den Vortagen äußerst schnellen Auftaktprüfung „Eaux de Zilia“ über 31.85 km konnte Elfyn Evans den Führenden nach dem zweiten Tag Thierry Neuville um 16.0s distanzieren und schaffte es somit wieder die Führung in der Gesamtwertung zu übernehmen. Vor der finalen Powerstage Calvi trennten die beiden Kontrahenten um den Sieg 11.5s. Thierry Neuville klagte im Ziel der 13. Prüfung über das Fahrverhalten des Hyundai i20 Coupe WRC konnte sich ansonsten den Rückstand auf Evans aber nicht erklären. Auch Neuvilles Teamkollegen bei Hyundai Dani Sordo und Sebastien Loeb büßten in SP 13 im Vergleich zur Konkurrenz einiges an Zeit an.

Auch in der WRC-2 brachte die Topographie der vorletzten Prüfung noch einen Umsturz im Zwischenklassement. Der Führende Fabio Andolfi verlor mehr als 30s und somit auch die Führung an Nikolai Gryazin. Hier versprach die finale Powerstage einen wahren Sekundenkrimi im Kampf um den Sieg – lediglich 0.7s trennten die Kontrahenten vor den letzten 19.34km. Der Drittplatzierte Ole Christian Veiby riss sich bei einem Ausritt ein Rad am VW Polo GTI R5 ab und mußte aufgeben – Kajetan Kajetanovic übernahm somit den dritten Gesamtrang.

Foto: Toyota Gazoo WRTFoto: Toyota Gazoo WRT

Kris Meeke schonte seine Reifen für die finale Powerstage und brannte eine klare Bestzeit in den korsischen Asphalt. Ott Tänak und Teemu Suninen folgten auf den weiteren Rängen.

Als Thierry Neuville mit einem Rückstand von knapp 11.8s auf die Bestzeit von Meeke das Ziel der Sonderprüfung erreichte rechnete wohl niemand mehr damit das der Sieg von Elfyn Evans noch in Gefahr geraten könnte – doch dann überschlugen sich die Ereignisse. Ein Reifenschaden vorne rechts am Ford Fiesta WRC von Elfyn Evans ließen im allerletzten Moment die Träume vom zweiten Gesamtsieg platzen. Auf der Felge und mit einem Rückstand von 1:29.9 Min. rettete sich der Ford-Pilot ins Ziel der Prüfung. Für Evans blieb somit hinter Neuville und Sebastien Ogier auf P2 nur mehr der dritte Rang.

Im Lager von Hyndai war der Jubel groß. Mit dem Ergebnis auf der Mittelmeerinsel übernahm der koreanische Hersteller auch die Führung in der Marken-WM.

Mit voller Attacke holte sich Fabia Andolfi im Skoda Fabia R5 auf den letzten Kilometern den Sieg in der WRC-2 Wertung und distanzierte Nicolai Gryazin um 3.9s auf den zweiten Rang. BRR Pilot Kajetan Kajetanowicz fuhr den dritten Gesamtrang sicher nach Hause.

Foto: Citroën Total World Rally TeamFoto: Citroën Total World Rally Team

Für BRR war es bereits der dritte WM-Einsatz in der Saison 2019, für den dreifachen Rallye-Europameister Kajetan Kajetanowicz und Co-Pilot Maciej Szczepaniak der erste mit ihrem neuen Einsatzteam.

Nach dem die ersten beiden WM Rallyes in Monte Carlo und Schweden mit dem Norweger Ole Christan Veiby für BRR überaus erfolgreich verlaufen sind und sogar mit einem Sieg in Schweden gekrönt wurden, griff bei der Tour de Corse der neue BRR-Stammpilot Kajetan Kajetanowicz erstmals im Rennmodus ins Lenkrad des VW Polo GTI R5.

Kajetan Kajetanowicz und Co-Pilot Maciej Szczepaniak ließen bereits am ersten Tag keinen Zweifel an ihren Zielen für die Saison 2019 offen und platzierten sich auf den winkeligen Asphalt-Sonderprüfungen der Tour de Corse 2019 stets im Spitzenfeld. Ein Reifenschaden in der am Freitag gefahrenen SP10 warf das Duo allerdings um mehr als 2 Minuten zurück und ließ den Traum von einer absoluten Spitzenplatzierung etwas ins Wanken geraten. Mit tollen SP Zeiten und übermenschlichem Einsatz in schwierigen Situationen ist es Kajto und seinem Co-Piloten Maciej Szczepaniak gelungen, nach fast 350 Kilometern Sonderprüfung in den Bergen Korsikas mit einem Rückstand von nur 2:53,3 Minuten die 62. Tour de Corse am 3. Platz zu beenden.

Nach dem erfolgreichen WM-Einstand von Kajto bei BRR stehen als nächstes die beiden Übersee WM-Läufe in Argentinien und Chile am Programm, wo nach dem winkeligen Asphalt-Terrain von Korsika zwei harte Schotterrallyes auf BRR und das schnelle Duo aus Polen warten.

Auch in der JWRC gab es aus Österreichischer Sicht Grund zu Jubeln: Julias Tannert mit Beifahrer Jürgen Heigl holte sich den Sieg.

Foto: katjo.pl Foto: katjo.pl

Ergebnisse:

Endstand:
01. T. Neuville / N. Gilsoul Hyundai i20 Coupe WRC 3:22:59.0
02. S. Ogier J. / Ingrassia Citroën C3 WRC +40.3
03. E. Evans S. / Martin Ford Fiesta WRC +1:05.6
04. D. Sordo C. / del Barrio Hyundai i20 Coupe WRC +1:18.4
05. T. Suninen / M. Salminen Ford Fiesta WRC +1:24.6
06. O. Tänak M. / Järveoja Toyota Yaris WRC +1:40.0
07. E. Lappi J. / Ferm Citroën C3 WRC +2:09.1
08. S. Loeb D. / Elena Hyundai i20 Coupe WRC +3:39.2
09. K. Meeke S. / Marshall Toyota Yaris WRC +5:06.3
10. J.M Latvala / M. Anttila Toyota Yaris WRC +6:44.6

Endstand – WRC-2:
01. Andolfi / Scattolin, Skoda Fabia R5 3:34:28.6
02. Gryazin / Fedorov, Skoda Fabia R5 +3.9
03. Kajetanowicz / Szczepaniak, VW Polo GTI R5 +2:53.3
04. Katsuta / Barritt, Ford Fiesta R5 +3:51.9
05. Yates / Morgan, Skoda Fabia R5 +3:58.5
06. Bedoret / Walbrecq, Skoda Fabia R5 +9:02.9
07. deMevius / Wydaeghe, Citroen C3 R5 +17:16.2
08. Pedro / Baldaccini, Ford Fiesta R5 +17:43.0

Bestzeiten: Evans – 4, Meeke – 3, Tänak – 3, Neuville – 3, Sordo – 1

Wichtigste Ausfälle u.a.: Kalle Rovanperä, Ole Christian Veiby, Nicolas Viamin, Nil Solans, Andrea Nucita, Martin Sesks, Ken Torn, Sean Johnston

WM-Stand Fahrer: 01. T. Neuville - 82, 2 S. Ogier - 80, 3 O. Tanak - 77, 4 E. Evans - 43, 5 K. Meeke - 42, 6 E. Lappi - 26, 7 S.Loeb - 22, 8 D. Sordo - 16, 9 J.M Latvala - 15, 10 T. Suninen - 14, 11 A. Mikkelsen – 12

WM-Stand Hersteller: 01. Hyundai Shell Mobis World Rally Team - 114, 02. Citroën Total World Rally Team - 102, 03. Toyota Gazoo Racing World Rally Team - 98, 04. M-Sport Ford World Rally Team – 70

Die Rallye Weltmeisterschaft wird von 25.-28. April 2019 mit der Rallye Argentinien fortgesetzt.

separator
Foto: Hyundai Shell Mobis WRT
Foto: Hyundai Shell Mobis WRT
 

Tour de Corse 2019: Tag 2 der Reifenschäden / Neuville übernimmt Führung!

Thierry Neuville übernimmt in der finalen Prüfung des Tages die Führung von Elfyn Evans! Eine Serie von Reifenschäden bestimmt das Geschehen am zweiten Tag der Tour de Corse!

Text: Harald Illmer; Fotos: ©: M-Sport, Hyundai Shell Mobis WRT, Toyota Gazoo WRT, Citroën Total World Rally Team, katjo.pl

Eine wahre Marathon-Etappe erwartete die Teams am zweiten Tag der Tour de Corse 2019. Sechs Prüfungen über nicht weniger als 174.82 km waren zu absolvieren. Diesmal ging es in den Norden der Mittelmeerinsel – das Wetter zeigte sich abermals von der sonnigen Seite.

Bereits auf der Auftaktprüfung des zweiten Tages setzte sich der Kampf um Zehntelsekunden an der Spitze zwischen Elfyn Evans und Ott Tänak fort. Der Este war im Ziel um 0.6s schneller und verkürzte den Rückstand auf den Führenden somit auf 3.9s. Hinter dem Führungsduo glänzte Sebastien Loeb mit der starken dritten Zeit auf SP 7. Ohne dem Pech zu Beginn des ersten Tages hätte der Rekordweltmeister wohl in den Kampf um die Spitze eingreifen können. Auch in der WRC-2 zeigte sich dasselbe Bild wie am Vortag: die Volkswagen-Teams gaben das Tempo vor – Eric Camilli holte sich die 7. Bestzeit in Folge vor seinen Markenkollegen Veiby und Ciamin.

Foto:M-Sport
Foto:M-Sport

Die Citroen-Piloten Ogier und Lappi zeigten sich auch am Samstag nicht zufrieden mit dem Fahrverhalten ihrer C3 WRC. Die Live-Bilder der achten Prüfung zeigten ein deutliches Übersteuern der französischen Boliden.

Ott Tänak reduzierte seinen Rückstand auf den Führenden Elfyn Evans mit einer Attacke in der achten Prüfung auf nur mehr 0.2s. Hinter dem Führungsduo hielten die Piloten der Top-Gruppe ihre Positionen. In der WRC-2 hingegen verabschiedete sich Yoann Bonato aus dem Kampf um den Sieg. Der Citroen-Pilot musste nach einem technischem Defekt vorzeitig aufgeben.

Mit mehr als 47 km Länge stellte die Kurvenorgie „Castagniccia“ als dritte Prüfung der Vormittagssschleife die Königsprüfung der Tour de Corse 2019. Vor der Rallye nicht vollendete Arbeiten an der Strasse sorgten zusätzlich für Zündstoff – auf knapp 4 km bot die Fahrbahn einen Mix aus Schotter und Asphaltresten. Für die Asphaltpneus der Boliden eine erhöhte Gefahr für Reifenschäden.

Sebastien Loeb traf bei einem Dreher eine Mauer – konnte seine Fahrt jedoch ohne gröbere Schäden fortsetzen und auch der Zeitverlust hielt sich mit knapp 40s in Grenzen.

Foto: Toyota Gazoo WRT
Foto: Toyota Gazoo WRT

Dani Sordo konnte auf der schwierigen Prüfung seine erste Bestzeit verbuchen. Mit der zweitschnellsten Zeit in SP 9 konnte Ott Tänak wieder die Führung in der Gesamtwertung übernehmen und mit 2.3s Vorsprung in den mittäglichen Service gehen.

In der WRC-2 forderte SP 9 ihre Opfer. Als erstes erwischte es den WRC-2 Pro Piloten Kalle Rovanperä. Nach einem Unfall musste der Finne vorzeitig aufgeben. Auch Nicolas Ciamin traf in SP 9 einen Felsen und konnte seine Fahrt nicht mehr fortsetzen.

Nach einer grandiosen Vorstellungen und Bestzeiten auf allen Prüfungen zuvor verlor Eric Camilli nach einem Reifenschaden in SP 9 mehr als 1:30 Min auf die Bestzeit und fiel somit auf Rang der WRC-2 Wertung zurück. Die Führung übernahm der Italiener Andolfi im Skoda Fabia R5. Mit einer starken zweiten Zeit verbesserte sich BRR Pilot Kajetan Kajetanowicz auf P4.

Auf der Nachmittagsschleife zeigte sich der Fahrbahnbelag deutlich verschmutzter. Kris Meeke holte sich auf SP 10 die Bestzeit knapp vor Elfyn Evans. Der spannende Sekundenkampf an der Spitze setze sich fort – Evans konnte den Rückstand auf Tänak wieder auf 1.6s verringern.

In der WRC-2 Wertung musste Kajetan Kajetanowicz im BRR VW Polo GTI R5 nach einem Reifenschaden und einem Zeitverlust von mehr als 2 Minuten wohl alle Hoffnungen auf eine mögliche Podiumsplatzierung aufgeben.

Foto: Citroën Total World Rally Team
Foto: Citroën Total World Rally Team

Ein weiterer Reifenschaden für Jari Matti Latvala in der elften Prüfung setzte die Pechsträhne des Finnen auf der Mittelmeerinsel nahtlos fort. Und es sollte nicht die einzige Hiobsbotschaft für Toyota sein: Auch der Führende Ott Tänak musste in SP 11 anhalten um einen Reifen zu wechseln. Mehr als zwei Minuten Zeitverlust für den Esten und ein Rückfall auf den 7. Platz war die Folge. Mit der Bestzeit in SP 11 verkürzte Thierry Neuville den Rückstand auf Elfyn Evans auf 11.5s und war nun der schärfste Verfolger des Ford-Piloten.

Auch der zweite Durchgang der mit mehr als 47 km langen Königsprüfung sorgte am späten Samstag-Nachmittag noch einmal für Aufsehen: Mit einer grandiosen Bestzeit schafft es Thierry Neuville Elfyn Evans um 16.0s zu distanzieren und die Gesamtführung mit 4.5s Vorsprung zu übernehmen. Auch Sebstien Ogier konnte mit einer zweitschnellsten Zeit in der Gesamtwertung an Dani Sordo vorbeiziehen und beendete den zweiten Tag auf der dritten Position. Dani Sordo, Teemu Suninen und Ott Tänak komplettierten die Top-6 am Samstag Abend.

Hinter der Spitzengruppe spielten sich noch Dramen ab. Obwohl Lukasz Pieniazek als einziger WRC2-Pro Pilot übrig blieb, riskierte der Ford-Pilot zu viel: Nach einem Reinfeschaden in SP 11 knallte der Pole in SP 12 in eine Mauer und rutschte die Böschung hinunter. Pieniazek konnte die Fahrt nicht fortsetzen.

Für den Abbruch der Prüfung sorgte dann ein Zwischenfall mit dem WRC-2 Dominator der Tour de Corse – Eric Camilii. Auf dem Weg zu einer weiteren Bestzeit fing der VW Polo R5 GTI des Franzosen aus bisher unbekannten Gründen Feuer. Camilli und dessen Co-Pilot konnten das Fahrzeug rechtzeitig verlassen, ehe es vollständig in Flammen aufging. Die folgenden WRC-2 Piloten konnten die Unfallstelle nicht mehr passieren. Fabio Andolfi beendete den 2. Tag als WRC-2 Führender vor Nikolai Gryazin und Ole Christian Veiby. Kajetan Kajetanowicz belegte den vierten Zwischenrang.

Am Schlusstag der Tour de Corse 2019 stehen noch zwei Prüfungen über knapp 50 km auf dem Programm.

Foto: katjo.pl
Foto: katjo.pl

Ergebnisse:

Zwischenstand nach dem 2. Tag:
01. Neuville / Gilsoul, Hyundai i20 Coupe WRC
02. Evans / Martin, Ford Fiesta WRC +4.5
03. Ogier / Ingrassia, Citroen C3 WRC +44.8
04. Sordo / Del Barrio, Hyundai i20 Coupe WRC +49.9
05. Suninen / Salminen, Ford Fiesta WRC +1:32.1
06. Tänak / Järveoja, Toyota Yaris WRC +1:54.5
07. Lappi / Ferm, Citroen C3 WRC +1:59.3
08. Loeb / Elena, Hyundai i20 Coupe WRC +3:21.4
09. Meeke / Marshall, Toyota Yaris WRC +3:55.9
10. Latvala / Antilla, Toyota Yaris WRC +6:35.4


Zwischenstand nach dem 1. Tag – WRC-2:
01. Andolfi / Scattolin, Skoda Fabia R5 3:06:35.4
02. Gryazin / Fedorov, Skoda Fabia R5 +21.6
03. Veiby / Andersson, VW Polo GTI R5 +34.1
04. Kajetanowicz / Szczepaniak, VW Polo GTI R5 +2:39.9
05. Katsuta / Barritt, Ford Fiesta R5 +3:14.7
06. Yates / Morgan, Skoda Fabia R5 +3:32.3
07. Bedoret / Walbrecq, Skoda Fabia R5 +7:30.5
08. deMevius / Wydaeghe, Citroen C3 R5 +16:12.3

separator
Foto:M-Sport
Foto:M-Sport
 

WRC Tour de Corse 2019 – Tag 1: Evans überraschend an der Spitze!

Elfyn Evans setzte sich am ersten Tag der Tour de Corse 2019 überraschend an die Spitze. Der Ford-Pilot holte sich den Tagessieg vor Ott Tänak und Thierry Neuville. In der WRC-2 dominierte Volkswagen.

Text: Harald Illmer; Fotos: ©: M-Sport, Hyundai Shell Mobis WRT, Toyota Gazoo WRT, Citroën Total World Rally Team, katjo.pl

Sechs Sonderprüfungen über insgesamt 121.80 standen am ersten Tag der Rallye Tour de Corse 2019 bei strahlendem Frühlingswetter auf dem Programm. Nach dem Ceremonial Start in Porto Vecchio am Donnerstag Abend wurden auch die Prüfungen des ersten Tages im Süden der Insel ausgetragen. Dies bedeutete jedoch dass erst am Abend ein Service eingeplant war.

Foto: Toyota Gazoo WRT
Foto: Toyota Gazoo WRT

Elfyn Evans setzte auf der 17.60 km langen Auftaktprüfung Bavella überraschend die Bestzeit vor Thierry Neuville und Dani Sordo.. Ott Tänak und Sebastien Loeb hatten als erste Fahrzeuge in der Prüfung bereits nach wenigen Kilometern eine Begegnung der anderen Art: Mehrere Kühe befanden sich auf der Fahrbahn und zeigten sich von den herannahenden Boliden unbeeindruckt. Ogier und Tänak konnten den tierischen Hindernissen ausweichen – aber vielleicht störte dieser Vorfall die Konzentration des amtierenden Weltmeisters. Ogier drehte sich kurz darauf in einer Kehre und büßte 12.5s auf die Bestzeit ein. Kris Meeke startetet nach seiner Shakedown-Bestzeit auch mit äußerst starken Zwischenzeiten in SP 1 – doch ein Reifenschaden sorgte nach wenigen Kilometern für Ernüchterung. Meeke schleppte den Toyota Yaris WRC in das Ziel – ein Zeitverlust von 51.1s war die Folge. Noch schlimmer erwischte es Sebastien Loeb – der Franzose traf einen Randstein und zerstörte sich die Aufhängung am Hyundai i20 Coupe. Mit knapp 2 Minute Rückstand auf die Bestzeit beendete Loeb die Prüfung und versuchte den Schaden im Ziel selbst zu beheben. Auch in der WRC2-PRO sorgte ein Reifenschaden für eine Vorentscheidung. Lukasz Pieniazek büßte knapp 2 Minuten auf Kalle Rovanperä ein. In der WRC-2 Wertung entfachte ein spannender Kampf: Yoann Bonato, Eric Camilli, Ole Christian Veiby und Kajetan Kajetanowicz im BRR VW Polo GTI R5 lieferten sich einen Kampf um Zehntelsekunden.

Foto: Hyundai Shell Mobis WRT
Foto: Hyundai Shell Mobis WRT

Nach dem Pech in der Auftaktprüfung beeindruckte Kris Meeke mit der Bestzeit in SP2. Der Toyota Pilot setzte die schnellste Zeit vor seinem Teamkollegen Ott Tänak, welcher die Gesamtführung von Elfyn Evans übernahm. Der Ford Pilot konnte in SP 2 die fünftschnellste Zeit verbuchen. Nicht nach Plan lief es für Citroen: Mit einem Rückstand von 13.1s auf Kris Meeke konnte Sebastien Ogier nur die 9. Zeit setzen – auch Esapekka Lappi zeigte sich mit dem Setup des C3 WRC im Ziel nicht zufrieden. Sebastien Loeb war mit seiner Reparatur im Ziel der SP 1 erfolgreich. Der Franzose konnte seine Fahrt fortsetzten und in SP 2 die 8. Zeit fahren. In der WRC-2 setze sich Eric Camilli im VW Polo GTI R5 auf SP zwei von der Konkurrenz ab. Hinter Camilli und Yoann Bonato auf P2 entwickelte sich ein Sekundenkrimi um Zwischenrang 3 zwischen Kajetanowicz, Gryazin, Veiby, Andolfi und Ciamin.

Mit der Bestzeit auf der dritten Prüfung des Tages baute Ott Tänak seine Führung weiter aus. Zur Halbzeit des ersten Tages lag der Toyota Pilot 1.3s vor Elfyn Evans auf P2 und 3.5s vor Thierry Neuville auf P3 in Front. Dani Sordo belegte Freitag-Mittag den vierten Platz. Teemu Suninen und Jari Matti Latvala komplettierten die Top-6 nach SP 3. Esapekka Lappi verlor nach einem Dreher in SP 3 wertvolle Zeit und fand sich nur mehr auf P7 wieder – knapp vor seinem Citroen-Teamkollegen Sebastien Ogier, welcher nach Setupproblemen nur den achten Zwischenrang belegte. Auch in der WRC-2 Wertung baute Eric Camilli seine Führung aus. Mit einem Vorsprung von 8.4s auf Yoann Bonao erreichte der VW-Pilot den mittäglichen Reifenservice. Dahinter tobte weiter ein beinharter Kampf um Zehntelsekunden zwischen Nikolay Gryazin, Fabio Andolfi, Kajetan Kajetanowicz und Nicolas Ciamin.

Foto: Citroën Total World Rally Team
Foto: Citroën Total World Rally Team

Auch auf der Nachmittagsschleife begrüßte die Teams strahlender Sonnenschein. Mit einer sensationellen Bestzeit konnte Elfyn Evans in SP 4 die Gesamtführung von Ott Tänak übernehmen. Dahinter änderte sich in den Top-6 keine Platzierung. Sebastien Ogier konnte in der vierte Prüfung in der Gesamtwertung an seinem Teamkollegen Esapekka Lappi vorbeiziehen – doch der amtierende Weltmeister zeigte sich mit dem Fahrverhalten weiter alles andere als zufrieden.

Der spannende Kampf in der WRC-2 setzte sich auch am Nachmittag fort. Eric Camili setzte zwar wieder die Bestzeit, hinter Bonato auf P2 tobte jedoch ein beinharter Kampf um Zehntelsekunden und wechselnden Platzierungen. Kajetan Kajetanowicz machte bei der Premiere im BRR VW Polo GTI R5 eine sehr gute Figur. Nach einer schwierigen Saison 2018 im Ford R5 in der WRC2 scheint der Polo dem Polen äußerst gut zu liegen.

Auch auf der fünften Prüfung war Elfyn Evans nicht zu schlagen. Mit einer herausragenden Leistung baute der Ford-Pilot die Führung gegenüber Ott Tänak aus. Für die beiden anderen Toyota-Piloten lief es in SP 5 alles andere als nach Wunsch: Kris Meeke traf bei einem Drift einen Randstein und zerstörte die Aufhängung am Yaris WRC. Nach dem Reifenschaden am Vormittag waren somit wohl alle Hoffnungen auf eine Topplatzierung zunichte. Dann erwischte es auch Jari Matti Latvala. Der Finne musste in der Prüfung anhalten um einen Reifen zu wechseln und verlor dabei mehr als drei Minuten.

Foto: katjo.pl
Foto: katjo.pl

Die finale Prüfung des ersten Tages sorgte noch einmal für Aufregung: Der Führende Elfyn Evans lief ausgerechnet auf den Teamkollegen seines schärfsten Kontrahenten im Kampf um die Führung Kris Meeke auf, welcher seinen beschädigten Yaris WRC in langsamer Fahrt über die Prüfung bewegte. Da Meeke den heraneilenden Evans nicht wahrgenommen hatte, bot sich keinerlei Chance für ein Überholmanöver. Evans büßte mehr als 15s ein und hätte somit die Führung verloren. Dieser Umstand wurde jedoch umgehend von den Stewards korrigiert und Evans dieselbe Zeit wie Ott Tänak zugesprochen. Somit beendete der Ford-Pilot den ersten Tag in Korsika als Führender. Mit einem Rückstand von 4.5s belegte Ott Tänak den zweiten Zwischenrang, Thierry Neuville folgte auf P3. Dani Sordo, Teemu Suninen und Sebastien Ogier komplettierten die Top-6 am Ende des ersten Tages.

Mit zwei weiteren Bestzeiten in SP 5 und 6 unterstrich Eric Camilli seine Vorstellung in der WRC-2 am ersten Tag der Tour de Corse 2019. Mit 20.0s Vorsprung auf Yoann Bonato im Citroen C3 R5 beendete der VW Pilot die erste Etappe als Führender. Hinter dem Duo an der Spitze lieferten sich Nikolay Gryazin, Kajetan Kajetanowicz, Nicolas Ciamin und Fabio Andolfi ein sehenswertes Duell um P3 bei dem sich am Ende des ersten Tages Nikolay Gryazin durchsetzen konnte. Kajetan Kajetanowicz kam bei seiner Premiere im BRR VW Polo GTI R5 immer besser in Schuß und zeigte auf der finalen Prüfung des Tages mit einer zweiten Zeit knapp hinter Camilli abermals auf.

Eine Marathon-Etappe mit sechs Sonderprüfungen über mehr als 174km steht am Samstag auf dem Programm.

Ergebnisse:

Zwischenstand nach dem 1. Tag:
01. Evans / Martin, Ford Fiesta WRC 1:09:39.6
02. Tänak / Järveoja, Toyota Yaris WRC +4.5
03. Neuville / Gilsoul, Hyundai i20 Coupe WRC +9.8
04. Sordo / Del Barrio, Hyundai i20 Coupe WRC +26.1
05. Suninen / Salminen, Ford Fiesta WRC +30.9
06. Ogier / Ingrassia, Citroen C3 WRC +36.3
07. Lappi / Ferm, Citroen C3 WRC +46.3
08. Loeb / Elena, Hyundai i20 Coupe WRC +2:27.9
09. Camilli / Buresi, VW Polo GTI R5 +2:46.4
10. Bonato / Boulloud, Citroen C3 R5 +3:06.4

Zwischenstand nach dem 1. Tag – WRC-2:
01. Camilli / Buresi, VW Polo GTI R5 1:12:26.0
02. Bonato / Boulloud, Citroen C3 R5 +20.0
03. Gryazin / Fedorov, Skoda Fabia R5 +42.7
04. Ciamin / Roche, VW Polo GTI R5 +46.2
05. Kajetanowicz / Szczepaniak, VW Polo GTI R5 +48.1
06. Andolfi / Scattolin, Skoda Fabia R5 +53.2
07. Veiby / Andersson, VW Polo GTI R5 +1:18.7
08. Yates / Morgan, Skoda Fabia R5 +2:13.3

Weitere Informationen: www.tourdecorse.com

separator
50
50
sep
50
Rallytravels.com
50