Hattrick
für Loeb bei chaotischer Rallye Argentinien 2007
Der amtierender Weltmeister Sebastien
Loeb sicherte sich den Sieg bei einer chaotischen
Rallye Argentinien nach einer weiteren dominanten
Vorstellung in seinem Citroen C4 WRC.
Die Rallye begann Donnerstag
Abend mit einer Superspecial im mehr als 700 km vom
Rallyezentrum in Cordoba entfernten River Plate Stadion
in Buenos Aires. Schon im Vorfeld der Rallye wurde
die Planung dieser Zuseherprüfung von vielen
Seiten kritisch betrachtet: Der logistische Aufwand
um den Rallyetross in die Hauptstadt nach Buenos Aires
zu übersiedeln war enorm.
Lediglich die abendliche Superspecial
in Cordoba konnte wie geplant gestartet werden, da die
letzten PWRC-Piloten kurz zuvor aus Buenos Aires eintrafen.
Für die zig Tausenden Fans die an den Sonderprüfungen
auf ihre Idole warteten eine herbe Enttäuschung,
man bezahlte einen hohen Preis für eine sportlich
wertlose Show in Buenos Aires. Nach der um mehr als
120 km verkürzten ersten Etappe führte Mikko
Hirvonen die Rallye an. Der Finne konnte beide Superspecials
in seinem Ford Focus WRC für sich entscheiden und
die Citroen Piloten Daniel Sordo und Sebastien Loeb
auf die weiteren Plätze verweisen.
Als die „richtige“
Rallye am Samstag Morgen startete blies Weltmeister
Loeb sofort zur Attacke und übernahm die Führung
mit einer Serie von Bestzeiten und beendete die 2. Etappe
mit knapp 20 Sekunden Vorsprung auf Marcus Grönholm.
Der Franzose baute seinen Vorsprung im Verlauf der dritten
Etappe weiter aus und sicherte sich schlussendlich den
Sieg mit 36.7 sec. Vorsprung auf seinen WM-Rivalen Marcus
Grönholm.
Daniel Sordo konnte die Rallye
nach Hydraulik Problemen am Samstag, wodurch er mehr
als 2 Minuten einbüßte, als sechster beenden.
Zwei Bestzeiten am Finaltag brachten den Spanier noch
von Gesamtrang acht auf den sechsten Platz nach vor.
Subaru Pilot Chris Atkinson und
Manfred Stohl komplettierten die Punkteränge.
Atkinson klagte während der Rallye über
Handling-Probleme an seinem Subaru Impreza WRC. Die
Zusammenarbeit mit seinem neuen Co-Piloten Stephane
Prevot klappte hingegen schon hervorragend. Atkinsons
Teamkollege Petter Solberg musste die Rallye schon
in der vorletzten Samstags-SP nach einem Motorschaden
beenden. Zur Zeit des Ausfalls lag Solberg auf dem
dritten Rang.
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Manfred
Stohl hat nach einer problemlosen Rallye Argentinien
den achten Gesamtrang eingefahren. Dabei muss
sich der OMV Pilot eingestehen, dass derzeit
mit dem Citroen Xsara WRC keine viel bessere
Platzierung möglich ist. Stohl: „Wir
sind sicher eine sehr gute Rally gefahren. Doch
leider haben wir materialmäßig die
Grenze erreicht. Es macht jetzt keinen Sinn
über Vergangenes zu reden. Wir müssen
in die Zukunft schauen. Die Motivation leidet
darunter sicher nicht.“ Auch OMV Kronos
Citroen World Rally Teamchef Marc van Dalen
kann dem sechsten Lauf zur FIA World Rally Championship
Positives abgewinnen:
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„Das Team und die Fahrer
haben einen wirklich tollen Job verrichtet. Sie haben
professionell gearbeitet und keine Fehler gemacht.
Unser Rückstand ist darauf zurückzuführen,
dass das Citroen Xsara WRC leistungsmäßig
nicht ganz mithalten kann. Natürlich werden wir
alles daran setzen, um dies zu ändern.“
In der PWRC Wertung siegte der Lokalmatador Frederico
Villagro mit 9.3 sec. Vorsprung auf Toshi Arai. Der
Zweikampf zwischen Villagro und Arai ging bis zur
letzten Sonderprüfung in Cordoba. Schlussendlich
konnte der Mitsubishi Pilot den Sieg für sich
verbuchen. Der Finne Juho Hänninen beendete die
Rallye auf dem dritten Rang der PWRC vor Gabriel Pozzo
und Marcos Ligato.
Andreas Aigner und Klaus Wicha
boten eine unauffällige, aber solide Leistung
- endlich hat das Duo auch die heiß ersehnten
ersten Punkte in der Meisterschaft geholt, zwei Zähler
hat der junge Steirer nun auf seinem Konto.
Raimund Baumschlager: „Das Minimalziel
ist mit den ersten WM-Punkten erreicht. Vom
Speed her kann Andreas mit der Spitze mithalten,
ich bin aber überzeugt davon, dass er noch
nicht sein ganzes Potenzial abgerufen hat. Es
gab keine Defekte und Reifenschäden, meiner
Meinung nach wäre mehr drinnen gewesen.“
Für die beiden OMV
BIXXOL Rally Teams war das Sammeln von Erfahrung
das Ziel bei der Rallye Argentinien. Wie schon
Anfang März in Mexiko war Stepan Vojtech
auch in Argentinien auf Punktekurs. Doch die
Probleme mit den Stoßdämpfern (Ölverlust)
machten alle Hoffnungen zunichte.
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Der tschechische OMV Pilot verlor
am Samstag zu viel Zeit, die am Sonntag unmöglich
aufzuholen war. Vojtech: „Es war extrem schwierig
zu fahren. Dennoch haben wir gesehen, dass wir in
die Punkte fahren können. Das ist sehr positiv.
Jetzt gilt es die hier gesammelten Erfahrungen bei
den nächsten Rallies umzusetzen. Wir kommen mit
dem Mitsubishi Lancer Evo IX immer besser zurecht.“
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Claudiu
David und Mihaela Beldie haben ihre WM-Premiere
mit einer Zielankunft beendet. Dennoch hat sich
das rumänische OMV BIXXOL Rally Team einen
besseren als den 22. Gruppe-N-Rang erhofft.
Doch diese Chance vergab das OMV Duo auf der
19. Sonderprüfung. Da rutschte David von
der Strecke und verlor über 26 Minuten.
David: „Es war eigentlich nicht so schlimm
und das Auto war auch nicht beschädigt.
Jedoch waren dort leider keine Zuschauer und
von alleine war es fast unmöglich wieder
auf die Strecke zu kommen. Dennoch hat es uns
unheimlich Spaß gemacht und wir freuen
uns schon auf die weiteren Einsätze.“
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Die zweite Etappe der Rallye
Argentinien wurde von einem tödlichen Unfall
überschattet: Der Argentinier Gonzalo Alenaz
traf auf der SP 14 mit seinem Gruppe-N Subaru drei
Zuseher, die die Strecke überqueren wollten.
Eine 50 Jährige Argentinierin erlag ihren Verletzungen
auf dem Weg ins Krankenhaus.
Endstand nach 23 Sonderprüfungen
01. Sebastien Loeb/Daniel Elena (F) Citroen C4 WRC
2:52:03,8 Std.
02. Marcus Grönholm/Timo Rautiainen (Fin) Ford
Focus WRC +36,7 Sek.
03. Mikko Hirvonen/Jarmo Lehtinen (Fin) Ford Focus
WRC 2:15,2 Min.
04. Jari-Matti Latvala/Mikka Anttila (Fin) Ford Focus
WRC +3:43,0 Min.
05. Henning Solberg/Cato Menkerud (Nor) Ford Focus
WRC +4:10,1 Min.
06. Dani Sordo/Marc Marti (Spa) Citroen C4 WRC +4:23,6
Min.
07. Chris Atkinson/Stephane Prevot (Aus) Subaru Impreza
WRC +4 :43,4 Min.
08. Manfred Stohl/Ilka Minor (A) Citroen Xsara WRC
+5:20,2 Min.