Nach der langen Sommerpause
findet die Österreichische Rallye-Staatsmeisterschaft
bei der BP Ultimate Rallye am 12. und 13. September
rund um Krumbach ihre Fortsetzung. Sechzehn SPs
über knapp 174 km stehen für die 55
Teilnehmer auf dem Programm.
Division
I: Raimund Baumschlager kann den Sack zumachen
Wer, wenn nicht Raimund Baumschlager?
Was den Staatsmeistertitel betrifft, dürfte
der Rosenauer nicht mehr zu biegen sein. Trotz
Streichresultat müssten die Gegner nicht
nur über sich hinauswachsen, sondern auch
hoffen, dass bei Baumschlagers Boliden die Technik
einen Streich spielt. Denn sollte der sechsfache
Rallyemeister bei der BP Ultimate Rallye die Zielrampe
als Erster überqueren, dann hat er seinen
siebenten Titel schon vorzeitig so gut wie sicher.
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Auch Markenkollege Kris Rosenberger (VW Polo S2000) kommt
mit seinem fahrbaren Untersatz immer besser
zurecht. Vor allem punktet der Niederösterreicher
bei jeder Rallye und kann sich so auf dem
zweiten Platz in der Zwischenwertung knapp
vor Mario Saibel (Mitsubishi Lancer Evo
IX) behaupten. Zwei Mal fand Rosenberger
in dieser Saison schon aufs Stockerl. Und
da aller guten Dinge bekanntlich Drei sind,
soll dies bei der BP Ultimate Rallye wieder
geschehen. Waldemar Benedict bringt mit
dem Peugeot einen weiteren S2000 an den
Start. Bei der Bosch Rallye zeigte er mit
dem sechsten Gesamtrang das Potential des
attraktiven Boliden.
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Der über die
ganze Saison wohl stärkste Konkurrent
vom Baumschlager ist der halb so alte Franz
Wittmann jun. (Mitsubishi Lancer Evo IX).
Der 24-jährige fuhr heuer schon zwei
zweite und einen dritten Platz ein. Was
ihm fehlt? Ein Sieg. Ob es im Land der 1000
Hügel soweit sein wird hängt von
der Konstanz Wittmanns ab, denn oft folgen
auf sensationelle Sonderprüfungszeiten
kleine Fehler, die die ganze harte Arbeit
zunichte machen.
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Wenn
man vom Gesamtsieg spricht, dann darf Beppo
Harrach nicht fehlen, auch wenn er nicht
in der Division I punkteberechtigt ist.
Der Brucker schrieb im Vorjahr bei der BP
Ultimate Rallye Motorsportgeschichte, als
er mit einem gasbetriebenen Fahrzeug eine
Sonderprüfungsbestzeit erzielte. Wenige
Wochen später gewann er mit dem CNG
Mitsubishi Evo IX einen Staatsmeisterschaftslauf
und seitdem ist er bei Zielankunft jedes
Mal am Stockerl.
Die Gruppe A7
im Rahmen der Division I dürfte eine
klare Angelegenheit für Hannes Danzinger
im gasbetriebenen VW IV Kit Car CNG sein.
Stand in der Öster.
Rallye Staatsmeisterschaft der Div.I nach
vier Läufen:
Division
II: Im Gleichklang um den Titel
Christoph Leitgeb und
Patrick Winter (beide Ford Fiesta ST) schrieben
bislang die Geschichte der Division II.
Beide feierten je einen Sieg, einen zweiten
und einen dritten Platz. Mit je 51 Punkten
führen sie die Wertung an und werden
sich letztendlich auch den Titel in dieser
Klasse ausmachen. Bereits im Vorjahr war
die Entscheidung in der Division II (Fahrzeuge
der Klassen N1 bis N3) sehr knapp.
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Dennoch gibt es einige Piloten, die entscheidend
in dieses Duell eingreifen konnte. Daniel
Wollinger (Ford Fiesta ST) bewies mit
dem zweiten Platz bei der Bosch-Rallye,
dass er jederzeit aufs Stockerl fahren
kann. Und Alois Handler (Peugeot 206 RC)
hat bei der Lico Lavanttal-Rallye gezeigt,
dass er siegfähig ist. Einen kleinen
mentalen Vorteil hat vielleicht Patrick
Winter, der im Vorjahr den Klassensieg
bei der BP Ultimate Rallye davontragen
konnte und auch mit dem 11. Gesamtrang
an die Top-10 anklopfte und dieses Resultat
nur um 2,7 Sekunden verpasste.
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In der Junioren-Staatsmeisterschaft
kämpft Christoph Leitgeb mit Daniel
Wollinger um den Titel. Leitgeb ist neun
Punkte voran, da er der von vier Wertungen
für sich entschieden hat. Wollinger
wurde drei Mal Zweiter, hat aber noch alle
Chancen den Titel zu holen.
Stand im OSK Pokal
der Div.II nach vier gefahrenen Läufen:
Stand in der Junioren-Staatsmeisterschaft
nach vier Läufen:
Division
III: Michael Böhm ist das Maß
der Dinge
Noch klarer wie in
der Division I ist die Lage bei den Dieseln.
Ing. Michael Böhm (Fiat Punto JTD)
hat bislang alle vier Saisonläufe für
sich entschieden. Mit einem weiteren Erfolg
bei der BP Ultimate Rallye könnte er
für seinen Sponsor den Titel einfahren.
Denn dann hätte
Bernhard Spielbichler (VW Golf V TDI)
zwar noch theoretische Chancen, doch
er stünde unter Druck, dass er
zwei Mal voll punkten müsste
– vorausgesetzt, dass er im
Land der 1000 Hügel als zweites
dieselbetriebenes Fahrzeug die Ziellinie
überquert.
Um eine Stockerlplatz beim fünften
Lauf zur diesjährigen Meisterschaft
bemüht sich aber auch Alfred
Leitner (Fiat Stilo JTD), der bei
der Castrol-Rallye vor der Sommerpause
erstmals auf dem Stockerl stand und
daran großen Gefallen gefunden
hat. |
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Erich
Weber und Walter Kunz (beide VW Golf V TDI)
runden das fünf Teilnehmer umfassende
Dieselfeld ab. Für beide ist die Zielankunft
wohl das vorrangige Ziel.
Stand im OSK Pokal
der Div.III nach vier Läufen:
Division
IV: Solofahrt für Beppo Harrach
Trotz größter
Anstrengungen kommt die Division IV (alternativ
angetriebene Fahrzeuge) nicht so recht in
Schwung. So stehen bei der BP Ultimate Rallye
nur zwei Boliden in dieser Klasse am Start.
Und die Ausgangslage ist höchst ungleich.
Während Beppo Harrach im CNG (compressed
natural gas) Mitsubishi Lancer Evo IX nicht
nur um den Klassensieg fährt, sondern
auch ein seriöser Anwärter auf
den Gesamtsieg ist, gilt für Alexander
Schiessling im VW Golf GTI V CNG in erster
Linie Erfahrung sammeln.
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Mit
einem Sieg übernimmt Beppo Harrach
auch wieder die Führung in der Divisionswertung,
die er nach seinem Auftaktsieg bei der
Lico Lavanttal-Rallye an Hubertus Thum
abgeben musste.
Doch der Niederösterreicher ist im
Land der 1000 Hügel nicht am Start.
Auch Gerwald Grössing (Bioethanol
Mitsubishi Lancer Evo IX), der die Bosch
Rallye gewinnen konnte und bei der Castrol-Rallye
den zweiten Platz belegte, verzichtet
auf einem Start bei der BP Ultimate Rallye.
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Stand im OSK Pokal der Div.IV nach vier Läufen:
Castrol
Historic: Das Wetter entscheidet über den
Sieger
In der Castrol Historic Rallye Staatsmeisterschaft
wird Christian Rosner alles daran setzen, dass
er seinen 12-Punkte-Vorsprung in der Meisterschaft
weiter ausbauen kann. Der Porsche-Pilot aus Niederösterreich
konnte zwei der drei bislang gefahrenen Läufe
für sich entscheiden. Ein Mal wurde er Zweiter.
Damit liegt er vor Konrad Friesenegger (Opel Kadett
C/GTE), der ebenfalls bei jedem Lauf punkten konnte.
Auf Platz drei folgt Altmeister Josef Pointinger
(Ford Escort RS 2000), der im Vorjahr bei der
BP Ultimate Rallye den zweiten Platz einfahren
konnte.
Die Entscheidung über Sieg und Niederlage
fällt in dieser Klasse meist das Wetter.
bei trockener Fahrbahn sind die Porsche
kaum zu schlagen. Doch bei Regen zeigen
besonders Pointinger und Friesenegger ihre
Klasse.
Eines ist jedoch fix: Mit 13 Fahrzeugen
ist die historische Klasse nicht nur ein
großer Bestandteil des Starterfeldes,
sondern auch noch ein höchst attraktiver
dazu. Auch wenn Christian Rosner (Porsche
911 Carrera) bei schönem Wetter fast
nicht zu schlagen sein wird, lohnt es sich
auch auf die anderen Teilnehmer zu warten.
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Allen voran Fritz
Waldherr im Mitsubishi Lancer Evo II, der
auf Grund seines Heimvorteils für eine
Überraschung sorgen kann. Immerhin
hat Waldherr 1992 und 1994 die Gruppe N
bei der BP Ultimate Rallye im Land der 1000
Hügel gewinnen können.
Stand in der
Castrol Historic Rallye-Staatsmeisterschaft
nach drei Läufen:
Ford
Fiesta Sporting Trophy: Die üblichen
Verdächtigen
Die lange Zeit des
Wartens hat ein Ende, im Rahmen der BP Ultimate
Rallye rund um Krumbach geben auch die Youngster
der Ford Fiesta Sporting Trophy wieder kräftig
Gas. Die erste Saisonhälfte hat bereits
gezeigt, dass der Weg zum Titel über
Patrick Winter oder Christoph Leitgeb führen
wird, aber auch die fünf Newcomer haben
deutlich an Speed zugelegt.
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Als Gesamtleader kommt der Racing Rookie des
Jahres 2004 in die Bucklige Welt, der Oberösterreicher
Patrick Winter wird natürlich alles daran
setzen, seinen Vorsprung von derzeit sechs
Punkten weiter auszubauen.
Doch wer die letzten Rallyes verfolgt hat
der weiß, dass der Kärntner Christoph
Leitgeb nicht so leicht abzuschütteln
ist, der Junioren-Staatsmeister wird seinerseits
alles versuchen, den Rückstand zu verkürzen. |
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Hochspannung versprechen
aber auch die Fights der nicht weniger als
fünf Neueinsteiger in die Ford Fiesta
Sporting Trophy, Manuel Bauer, Lukas Langstadlinger,
Raffael Sulzinger, Manuel Porzelt und Martin
Kalteis machen mit jedem Lauf große
Fortschritte. Bei den verbleibenden drei Rallyes
ist somit noch alles möglich, eine Vorentscheidung
ist noch nicht gefallen. |
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