NEWS - Montag, 01. September 2008
Vorschau BP Ultimate Rallye 2008:

Nach der langen Sommerpause findet die Österreichische Rallye-Staatsmeisterschaft bei der BP Ultimate Rallye am 12. und 13. September rund um Krumbach ihre Fortsetzung. Sechzehn SPs über knapp 174 km stehen für die 55 Teilnehmer auf dem Programm.

Division I: Raimund Baumschlager kann den Sack zumachen

Wer, wenn nicht Raimund Baumschlager? Was den Staatsmeistertitel betrifft, dürfte der Rosenauer nicht mehr zu biegen sein. Trotz Streichresultat müssten die Gegner nicht nur über sich hinauswachsen, sondern auch hoffen, dass bei Baumschlagers Boliden die Technik einen Streich spielt. Denn sollte der sechsfache Rallyemeister bei der BP Ultimate Rallye die Zielrampe als Erster überqueren, dann hat er seinen siebenten Titel schon vorzeitig so gut wie sicher.

Doch um diesen Sieg einzufahren, wird der fünfmalige BP Ultimate Rallye-Sieger schon sein ganzes Können aufbringen müssen. Vor allem Lokalmatador Andreas Waldherr hat dem 48-jährigen Oberösterreicher den Kampf angesagt. Mit dem VW Polo S2000 konnte Waldherr die Bosch-Rallye für sich entscheiden. Doch leider gab es in dieser Saison mehr Ausfälle als Zielankünfte. Die Heimrallye will Waldherr jedoch unbedingt gewinnen. Und da der Lauf im Land der 1000 Hügel ausschließlich auf Asphalt gefahren wird, sollten die Chancen nicht zu schlecht stehen.

Auch Markenkollege Kris Rosenberger (VW Polo S2000) kommt mit seinem fahrbaren Untersatz immer besser zurecht. Vor allem punktet der Niederösterreicher bei jeder Rallye und kann sich so auf dem zweiten Platz in der Zwischenwertung knapp vor Mario Saibel (Mitsubishi Lancer Evo IX) behaupten. Zwei Mal fand Rosenberger in dieser Saison schon aufs Stockerl. Und da aller guten Dinge bekanntlich Drei sind, soll dies bei der BP Ultimate Rallye wieder geschehen. Waldemar Benedict bringt mit dem Peugeot einen weiteren S2000 an den Start. Bei der Bosch Rallye zeigte er mit dem sechsten Gesamtrang das Potential des attraktiven Boliden.

Der über die ganze Saison wohl stärkste Konkurrent vom Baumschlager ist der halb so alte Franz Wittmann jun. (Mitsubishi Lancer Evo IX).

Der 24-jährige fuhr heuer schon zwei zweite und einen dritten Platz ein. Was ihm fehlt? Ein Sieg. Ob es im Land der 1000 Hügel soweit sein wird hängt von der Konstanz Wittmanns ab, denn oft folgen auf sensationelle Sonderprüfungszeiten kleine Fehler, die die ganze harte Arbeit zunichte machen.

Wenn man vom Gesamtsieg spricht, dann darf Beppo Harrach nicht fehlen, auch wenn er nicht in der Division I punkteberechtigt ist. Der Brucker schrieb im Vorjahr bei der BP Ultimate Rallye Motorsportgeschichte, als er mit einem gasbetriebenen Fahrzeug eine Sonderprüfungsbestzeit erzielte. Wenige Wochen später gewann er mit dem CNG Mitsubishi Evo IX einen Staatsmeisterschaftslauf und seitdem ist er bei Zielankunft jedes Mal am Stockerl.

Die Gruppe A7 im Rahmen der Division I dürfte eine klare Angelegenheit für Hannes Danzinger im gasbetriebenen VW IV Kit Car CNG sein.

Stand in der Öster. Rallye Staatsmeisterschaft der Div.I nach vier Läufen:

Division II: Im Gleichklang um den Titel

Christoph Leitgeb und Patrick Winter (beide Ford Fiesta ST) schrieben bislang die Geschichte der Division II. Beide feierten je einen Sieg, einen zweiten und einen dritten Platz. Mit je 51 Punkten führen sie die Wertung an und werden sich letztendlich auch den Titel in dieser Klasse ausmachen. Bereits im Vorjahr war die Entscheidung in der Division II (Fahrzeuge der Klassen N1 bis N3) sehr knapp.

Dennoch gibt es einige Piloten, die entscheidend in dieses Duell eingreifen konnte. Daniel Wollinger (Ford Fiesta ST) bewies mit dem zweiten Platz bei der Bosch-Rallye, dass er jederzeit aufs Stockerl fahren kann. Und Alois Handler (Peugeot 206 RC) hat bei der Lico Lavanttal-Rallye gezeigt, dass er siegfähig ist. Einen kleinen mentalen Vorteil hat vielleicht Patrick Winter, der im Vorjahr den Klassensieg bei der BP Ultimate Rallye davontragen konnte und auch mit dem 11. Gesamtrang an die Top-10 anklopfte und dieses Resultat nur um 2,7 Sekunden verpasste.

In der Junioren-Staatsmeisterschaft kämpft Christoph Leitgeb mit Daniel Wollinger um den Titel. Leitgeb ist neun Punkte voran, da er der von vier Wertungen für sich entschieden hat. Wollinger wurde drei Mal Zweiter, hat aber noch alle Chancen den Titel zu holen.

Stand im OSK Pokal der Div.II nach vier gefahrenen Läufen:


Stand in der Junioren-Staatsmeisterschaft nach vier Läufen:

Division III: Michael Böhm ist das Maß der Dinge

Noch klarer wie in der Division I ist die Lage bei den Dieseln. Ing. Michael Böhm (Fiat Punto JTD) hat bislang alle vier Saisonläufe für sich entschieden. Mit einem weiteren Erfolg bei der BP Ultimate Rallye könnte er für seinen Sponsor den Titel einfahren.

Denn dann hätte Bernhard Spielbichler (VW Golf V TDI) zwar noch theoretische Chancen, doch er stünde unter Druck, dass er zwei Mal voll punkten müsste – vorausgesetzt, dass er im Land der 1000 Hügel als zweites dieselbetriebenes Fahrzeug die Ziellinie überquert.

Um eine Stockerlplatz beim fünften Lauf zur diesjährigen Meisterschaft bemüht sich aber auch Alfred Leitner (Fiat Stilo JTD), der bei der Castrol-Rallye vor der Sommerpause erstmals auf dem Stockerl stand und daran großen Gefallen gefunden hat.

Erich Weber und Walter Kunz (beide VW Golf V TDI) runden das fünf Teilnehmer umfassende Dieselfeld ab. Für beide ist die Zielankunft wohl das vorrangige Ziel.

Stand im OSK Pokal der Div.III nach vier Läufen:

Division IV: Solofahrt für Beppo Harrach

Trotz größter Anstrengungen kommt die Division IV (alternativ angetriebene Fahrzeuge) nicht so recht in Schwung. So stehen bei der BP Ultimate Rallye nur zwei Boliden in dieser Klasse am Start. Und die Ausgangslage ist höchst ungleich. Während Beppo Harrach im CNG (compressed natural gas) Mitsubishi Lancer Evo IX nicht nur um den Klassensieg fährt, sondern auch ein seriöser Anwärter auf den Gesamtsieg ist, gilt für Alexander Schiessling im VW Golf GTI V CNG in erster Linie Erfahrung sammeln.

Mit einem Sieg übernimmt Beppo Harrach auch wieder die Führung in der Divisionswertung, die er nach seinem Auftaktsieg bei der Lico Lavanttal-Rallye an Hubertus Thum abgeben musste.

Doch der Niederösterreicher ist im Land der 1000 Hügel nicht am Start. Auch Gerwald Grössing (Bioethanol Mitsubishi Lancer Evo IX), der die Bosch Rallye gewinnen konnte und bei der Castrol-Rallye den zweiten Platz belegte, verzichtet auf einem Start bei der BP Ultimate Rallye.

Stand im OSK Pokal der Div.IV nach vier Läufen:

Castrol Historic: Das Wetter entscheidet über den Sieger

In der Castrol Historic Rallye Staatsmeisterschaft wird Christian Rosner alles daran setzen, dass er seinen 12-Punkte-Vorsprung in der Meisterschaft weiter ausbauen kann. Der Porsche-Pilot aus Niederösterreich konnte zwei der drei bislang gefahrenen Läufe für sich entscheiden. Ein Mal wurde er Zweiter. Damit liegt er vor Konrad Friesenegger (Opel Kadett C/GTE), der ebenfalls bei jedem Lauf punkten konnte. Auf Platz drei folgt Altmeister Josef Pointinger (Ford Escort RS 2000), der im Vorjahr bei der BP Ultimate Rallye den zweiten Platz einfahren konnte.

Die Entscheidung über Sieg und Niederlage fällt in dieser Klasse meist das Wetter. bei trockener Fahrbahn sind die Porsche kaum zu schlagen. Doch bei Regen zeigen besonders Pointinger und Friesenegger ihre Klasse.

Eines ist jedoch fix: Mit 13 Fahrzeugen ist die historische Klasse nicht nur ein großer Bestandteil des Starterfeldes, sondern auch noch ein höchst attraktiver dazu. Auch wenn Christian Rosner (Porsche 911 Carrera) bei schönem Wetter fast nicht zu schlagen sein wird, lohnt es sich auch auf die anderen Teilnehmer zu warten.

Allen voran Fritz Waldherr im Mitsubishi Lancer Evo II, der auf Grund seines Heimvorteils für eine Überraschung sorgen kann. Immerhin hat Waldherr 1992 und 1994 die Gruppe N bei der BP Ultimate Rallye im Land der 1000 Hügel gewinnen können.

Stand in der Castrol Historic Rallye-Staatsmeisterschaft nach drei Läufen:

Ford Fiesta Sporting Trophy: Die üblichen Verdächtigen

Die lange Zeit des Wartens hat ein Ende, im Rahmen der BP Ultimate Rallye rund um Krumbach geben auch die Youngster der Ford Fiesta Sporting Trophy wieder kräftig Gas. Die erste Saisonhälfte hat bereits gezeigt, dass der Weg zum Titel über Patrick Winter oder Christoph Leitgeb führen wird, aber auch die fünf Newcomer haben deutlich an Speed zugelegt.

Als Gesamtleader kommt der Racing Rookie des Jahres 2004 in die Bucklige Welt, der Oberösterreicher Patrick Winter wird natürlich alles daran setzen, seinen Vorsprung von derzeit sechs Punkten weiter auszubauen.

Doch wer die letzten Rallyes verfolgt hat der weiß, dass der Kärntner Christoph Leitgeb nicht so leicht abzuschütteln ist, der Junioren-Staatsmeister wird seinerseits alles versuchen, den Rückstand zu verkürzen.
Hochspannung versprechen aber auch die Fights der nicht weniger als fünf Neueinsteiger in die Ford Fiesta Sporting Trophy, Manuel Bauer, Lukas Langstadlinger, Raffael Sulzinger, Manuel Porzelt und Martin Kalteis machen mit jedem Lauf große Fortschritte. Bei den verbleibenden drei Rallyes ist somit noch alles möglich, eine Vorentscheidung ist noch nicht gefallen.

> Zeitplan der BP Ultimate Rallye 2008

> Nennliste der BP Ultimate Rallye 2008

> Streckenpläne der BP Ultimate Rallye 2008


 
Harald Illmer - Alte Seestrasse 18 - 4580 Windischgarsten - harald.illmer@aon.at - Tel: +43 (0) 676 700 53 91 - Fax: +43 (0) 7562 200 75