NEWS - Sonntag, 13. August 2006

 

 


© 2006, Harald Illmer

Loeb siegt, Manfred Stohl 5. - Platz 6 für Andreas Aigner!

Sebastien Loeb bleibt weiterhin der Dominator der OMV ADAC Rally. Der französische Citroen-Pilot siegte zum fünften Mal in Folge und ist damit bei dieser Veranstaltung ungeschlagen. Zudem war es für den Doppelweltmeister der 26. WRC-Sieg womit er in der ewigen Bestenliste mit Spitzenreiter Carlos Sainz (Spa) gleich zog. Platz zwei ging an Loeb-Teamkollegen Dani Sordo (Spa) vor Marcus Grönholm (Fin/Ford). Damit ist auch die Bilanz von Citroen bei der OMV ADAC Rally beeindruckend. Von 15 möglichen Podestplätzen seit 2002 holten die Franzosen acht. Freude herrscht auch beim Red Bull Skoda Team. Youngster Andreas Aigner schaffte den sechsten Platz und holte damit seine ersten drei WM-Punkte. In der Marken-WM konnte das Ford Team von Stobart überholt werden.

Die OMV ADAC Rallye Deutschland brachte dem Red Bull Skoda Team das bisher beste Ergebnis im Rahmen der heurigen Weltmeisterschaft. Dementsprechend glücklich waren auch die beiden Teamverantwortlichen Raimund Baumschlager und Armin Schwarz: „Vorerst möchten wir der ganzen Mannschaft einschließlich der Co.-Piloten gratulieren, speziell aber Andreas, der eine tolle Rallye gefahren ist und das in ihn gesetzte Vertrauen voll gerechtfertigt hat. Aber auch Mattias hat einen guten Job gemacht und bewiesen, dass er neben seiner erfolgreichen

Tätigkeit als Audi DTM Pilot, auch ein hervorragender Rallyefahrer ist. Viel zu diesem Erfolg beigetragen haben die umfangreichen Testfahrten, in Verbindung mit einigen technischen Verbesserungen. Daher werden wir auch für unsere nächste Rallye in Zypern in den kommenden Wochen mit Harri Rovanperä und Andreas Aigner in Österreich wieder ausgiebig testen.“

Viel Lob gab es für den 21- jährigen Steirer Andreas Aigner nicht nur vom eigenen Team, sondern der Red Bull Pilot holte sich mit Gesamtrang 6 auch viel Anerkennung bei den Mitbewerbern und der internationalen Presse. Dabei gab es am Schluss noch bange Sekunden zu überstehen: „Ich hatte auf meinen Verfolger Jan Kopecky (Skoda) vor der letzten Prüfung noch 19,3 Sekunden Vorsprung, drei Kurven vor dem Ende der letzten SP, rutschte ich von der Strecke, verlor dabei etwas Zeit und konnte gerade noch mit 3,2 Sekunden Vorsprung auf den Tschechen ins Ziel kommen. Mit dem Ergebnis kann ich mehr als zufrieden sein. Auf den insgesamt 19 Prüfungen konnte ich 15 Mal unter die Top Ten fahren, das freut mich ganz besonders. Ich möchte mich besonders beim Team und speziell bei Klaus bedanken. Jetzt wünsche ich mir nur, dass es bei den restlichen Rallyes in Zypern, Türkei und Wales genauso gut weiter geht.“

Auch Mattias Ekström, der durch einige kleine Defekte zurückgeworfen wurde, kann eine positive Bilanz bei dieser Rallye ziehen: „Ich habe hier viel gelernt. Das Rallyefahren, speziell bei so unterschiedlichen Wetterbedingungen ist gewaltig. Natürlich ist derzeit die DTM bei Audi die wichtigste Sache für mich, aber wenn es wieder eine Gelegenheit gibt bei einer Rallye zu fahren, werde ich diese Chance wieder nützen.“


Manfred Stohl und Ilka Minor haben den Deutschland-Fluch abgelegt. Das OMV Peugeot Norway World Rally Team belegte bei der Heim-Rally den hervorragenden fünften Gesamtrang. Das ist die beste Platzierung des 34-jährigen Österreichers bei einer reinen Asphalt-Rally in der Weltmeisterschaft. Damit ist das OMV Team Stohl/Minor mit 24 Punkten auf Platz vier in der FIA World Rally Championship Fahrerwertung vorgerückt.

Ein perfektes Ergebnis
Mit dem fünften Platz hat Manfred Stohl die Erwartungen voll und ganz erfüllt. Der OMV Pilot erzielte fast ausschließlich Top-10 Sonderprüfungszeiten und befand sich von der ersten Sonderprüfung der OMV ADAC Rallye an in den WM-Punkterängen. Darunter erzielte er auch eine zweite Gesamtzeit. Mit den erreichten vier WM-Punkten ist das OMV Peugeot World Rally Team auf den vierten Platz in der Fahrer-Wertung vorgerückt. Stohl: „Ich bin sehr froh darüber, dass wir heuer in Deutschland eine gute Vorstellung abgeliefert haben. Die OMV ADAC Rally ist ein sehr schwerer Lauf, wo du dich permanent am Limit bewegst. Der Grad zwischen Erfolg und Niederlage ist enorm schmal. Entscheidend für den Erfolg war, dass die Testarbeit im Vorfeld Früchte getragen hat. Mein Peugeot 307 WRC war von Bozian Racing perfekt für diese Rally vorbereitet worden.“ Der Angriff am Schlusstag auf den vor ihm liegenden Finnen Mikko Hirvonen (Ford) wurde zwar auf der ersten Sonderprüfung des Tages nach einem Dreher gestoppt, doch der Finne kam nicht bis zur Zielrampe. Nach der Schlußsonderprüfung streikte die Lichtmaschine und Hirvonen bekam fünf Strafminuten, wodurch er auf Platz neun zurückfiel.

Stress nach dem Rennen
Gleich nach dem Zieleinlauf an der Porta Nigra in Trier packte das OMV Peugeot Norway World Rally Team alles zusammen und begab sich auf den Weg nach Finnland. Dort beginnt bereits am Dienstag das Training zur „Neste Rally Finland“. Stohl/Minor fliegen von Luxemburg nach Helsinki und am Montag weiter ins Rallyzentrum nach Jyväskilä. Dort treffen sie auf ihre OMV Teamkollegen Henning Solberg und Cato Menkerud. Beim finnischen WM-Lauf kann das OMV Peugeot Norway World Rally Team auch wieder in der Marken-Weltmeisterschaft punkten.

Stohl: „Ich freue mich schon sehr auf die vielen Sprünge. Das ist mit keiner anderen Rally zu vergleichen. Natürlich sind dort die Skandinavier zu favorisieren. Aber ich werde alles daran setzen wieder in die Punkteränge zu kommen.“

Endstand nach 19 Sonderprüfungen
1. Sebastien Loeb/Elena (Fra) Citroen Xsara WRC 3:28:34,1 Std.
2. Daniel Sordo/Marti (Spa) Citroen Xsara WRC +33,8 Sek.
3. Marcus Grönholm/Rautiainen (Fin) Ford Focus WRC +2:19,2 Min.
4. Toni Gardemeister/Hokanen (Fin) Citroen Xsara WRC +2:33,6 Min.
5. Manfred Stohl/Ilka Minor (Ö) Peugeot 307 WRC +4:25,9 Min.
6. Andreas Aigner/Wicha (Ö) Skoda Fabia WRC +5:42,6 Min.
7. Jan Kopecky/Schovanek (CZ) Skoda Fabia WRC +5:45,8 Min.
8. Chris Atkinson/MacNeal (Aus) Subaru Impreza WRC +7:25,0 Min.

WM-Stand nach neun von 16 Läufen
Fahrer: 1. Loeb 84 Punkte, 2. Grönholm 51 Punkte, 3. Sordo 41 Punkte, 4. Stohl 24 Punkte,
5. Hirvonen 21 Punkte, 6. P. Solberg 20 Punkte, 7. Gardemeister 16 Punkte.

Marken: 1. Kronos Total WRT 114 Punkte, BP Ford WRT 94 Punkte, 3. Subaru WRT 63, 4. OMV Peugeot Norway WRT 41 Punkte, 5. Red Bull Skoda 22 Punkte, 6. Stobart 20 Punkte.

> Galerie OMV Rallye Deutschland 2006

 
 
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