Ford Pilot Mikko Hirvonen,
der nach mehrmaligen Aufhängungsschäden
am Ford Focus WRC, viel Zeit einbüsste,
konnte im Finale noch Stobart Pilot Henning
Solberg überholen, der mit Motorproblemen
kämpfte und belegte den dritten Rang.
Citroen-Privatier Urmo
Aava beeindruckte mit zwei Bestzeiten. Der
Este beendete die Akropolis Rallye auf Rang
vier vor dem Spanier Dani Sordo im zweiten
Werks-Citroen C4.
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Stobart
Pilot Matthew Wilson konnte die sechste
Position vor Jari-Matti Latvala erringen.
Latvala führte die Rallye zu Beginn
an. Ein Aufhängungsschaden sowie Motorprobleme
ließen den Finnen jedoch weit zurückfallen.
Der Norweger Henning
Solberg war auf dem besten Weg eine Podiumsplatzierung
zu erreichen, ehe ihm Motorprobleme kurz
vor Schluss auf den acht Gesamtrang zurückfallen
ließen. Toni Gardemeister im Suzuki
SX-4 WRC und Conrad Rautenbach komplettierten
die Top Ten.
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P.G.
Andersson im zweiten Suzuki SX-4 WRC sicherte
Suzuki mit dem 11. Gesamtrang noch einen
Punkt in der Hersteller-Wertung. Khalid
Al-Qassimi wurde 12., vor Federico Villagra
im Munchis Ford auf Rang 13.
Chris Atkinson (Subaru
Impreza WRC), Stobart-Ford Pilot Gigi Galli
sowie Munchi’s Ford Gastfahrer Aris
Vovos konnten die Rallye nicht beenden und
schieden vorzeitig aus.
PWRC:
Andreas Aigner siegt Bernardo Sousa
Was für ein Finale
bei der Acropolis Rallye 2008 – vor
allem aus Sicht des Red Bull Rallye Teams.
Nach dem gestrigen zweiten Tag standen erstmals
beide Teams auf dem Podium – zwischenzeitlich,
versteht sich. Aigner/Wicha lagen vor dem
heutigen letzten Tag mit klarem Vorsprung
auf P1, Sousa/Carvalho auf einem starken
und ebenfalls abgesichertem 3. Platz.
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Dann
jedoch überschlugen sich heute Vormittag
die berühmten Ereignisse:
Aigner erlitt an seinem Mitusbishi auf
der SP 14 einen Differentialschaden –
das Öl war ausgelaufen. Der junge
Steirer schleppte sich und sein angeschlagenes
Auto über zwei weitere Prüfungen
zum Service. Fast zwei Minuten Zeitverlust
– aber Aigner / Wicha konnten die
Rallye fortsetzen – mit 30 Sekunden
Vorsprung auf die Esten Rauam / Kutt und
einem neuen Differential an Bord.
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Sousa
hingegen übertrieb es ein wenig auf
SP 16, war etwas zu schnell auf einer Kuppe
und demolierte den Unterboden am Red Bull
Mitsubishi mit der Nummer 42. Auch das Auto
des Portugiesen wurde im Service generalüberholt,
die verbogenen Lenker wieder gerade gebogen,
etc.
Beide Teams konnten die letzten vier Prüfungen
in Angriff nehmen – und stabilisierten
sich und ihre Fahrt schon auf der SP 17.
Nach SP 17 von 20 Sonderprüfungen hatte
Aigner weiter 30 Sekunden Vorsprung auf
Rauam – Sousa lag auf P3 in der P-WRC,
20 Sekunden hinter Rauam und 30 Sekunden
vor Armindo Araujo. Und in der Folge konnten
die beiden Red Bull Teams ihren Vorsprung
sogar wieder ausbauen. |
Nach
20 Sonderprüfungen, der letzten SP „Tatoi“
über vergleichsweise kleinliche vier
Kilometer, stand es fest: Die beiden Red Bull
Rallye Team standen beide erstmals auf dem
Podium!
Aigner / Wicha gewinnen nach Argentinien nun
auch die PWRC in Griechenland – Gesamtplatz
14. Sousa / Carvalho kommen bei der vielleicht
schwersten Rallye im Kalender auf den hervorragenden
3. Platz. |
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Hinweis: Der zweitplatzierte
der PWRC Wertung - der Este Martin Rauam - wurde
nachträglich disqualifiziert. Das Red Bull
Rallyeteam feierte somit einen Doppelsieg in der
PWRC.
Andreas
Aigner: „Im Vorjahr wurden wir hier
Zweite, standen erstmals auf dem Podium –
und heuer der erste Sieg, den wir wirklich erkämpft
haben. Ich habe nie aufgegeben, immer versucht
so schnell wie möglich – ohne Risiko
zu nehmen – die Rallye zu beenden. Nach
dem Fehler gleich zu Beginn, nach den heutigen
technischen Problemen ist dies ein tolles Erlebnis
und auch Ergebnis für das ganze Team!“
Bernardo Sousa: „Das war sicher meine
schwierigste, aber auch beste Rallye meines Lebens.
Ich kann es noch gar nicht fassen – ich
bin auf dem Podium bei einem WM-Lauf, unglaublich.
Ich habe nach meinem Fehler und dem beschädigten
Unterboden alle griechischen Götter angefleht
– bitte: Lasst mein Auto durchhalten, und
es hat geklappt. Ein Danke an das ganze Team!“
Andreas
Wimmer beendet Akropolis-Rallye auf P13 der Gruppe
N
Dass die Akopolis-Rallye kein Honiglecken wird,
war Andy Wimmer schon vor dem Start klar, dass
es aber derart brutal werden würde, überraschte
aber sogar die erfahrenen Profis anderer Teams.
Bereits bei der Besichtigung im von Subaru Deutschland
zur Verfügung gestellten Forester wurde klar,
welche Strapazen die Autos hier aushalten müssen,
wenig später dann die erste Hiobsbotschaft
für den Oberösterreicher: „Wir
durften den Shakedown nicht fahren, er war nur
für in der WM eingeschriebene Teams erlaubt.
Das ist natürlich alles andere als fair und
hat uns einen großen Strich durch die Rechnung
gemacht. Denn wir konnten unseren Subaru nicht
auf die Bedingungen einstellen und mussten mit
einem Basis-Setup starten…“ Und somit
war die erste Runde am Freitag mehr als schwer,
die Abstimmung des Autos passte hinten und vorne
nicht: „Die Fahrzeughöhe war einfach
zu tief, man müsste höllisch aufpassen
auf die großen Felsbrocken, denn sonst wäre
die Rallye gleich am ersten Tag aus gewesen.“
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Zu Beginn der zweiten
Etappe lief es dann besser, mit neuer
Fahrwerkseinstellung konnte auch das Tempo
erhöht werden. Doch die Freude war
nur von kurzer Dauer: „Gleich auf
der ersten SP hatten wir einen Reifenschaden
samt Felgenbruch, zu allem Überfluss
hatte sich das Rad im Radkasten verkeilt
und es dauerte sechs Minuten, bis wir
die Fahrt wieder aufnehmen konnten. Leider
hatte auch die Spurstange einen Schaden
erlitten, dadurch war nur eine langsame
Fahrt bis zum Service möglich.“
In ähnlicher Tonart ging es weiter,
zunächst fiel die Sprechanlage aus.
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Am Samstag Nachmittag versuchten Andy Wimmer
und Co-Pilot Michael Kölbach wieder etwas
Rückstand wett zu machen, was zunächst
auch gelang. Doch nach einige Kilometern dann
ein weiterer Rückschlag: „Jereb hatte
sich überschlagen, sein Bolide blockierte
die Straße. Wir halfen ihm dabei, das Fahrzeug
wieder auf die Räder zu stellen, die SP wurde
aber dann abgebrochen.“
Der Finaltag verlangte in Sachen Setup dann nach
einem Kompromiss. Da man in der dritten Prüfung
tiefe Spurrinnen erwartet, wurde der Subaru sehr
hoch gestellt: „Ich hatte teilweise das
Gefühl, ich fahre in einem Jeep, das Auto
schaukelte sich immer wieder auf. Auf der dritten
SP hat sich die Entscheidung dann aber bezahlt
gemacht, wir waren zügig unterwegs.“
Von 35 gestarteten Autos der Gruppe N erreichte
man schließlich Platz 13, zugleich die fünftbeste
Subaru-Platzierung.
Das Resümee fällt gemischt aus: „Dass
wir den Shakedown nicht fahren durften, hat uns
in Sachen Abstimmung natürlich einen herben
Rückschlag versetzt. Im Gegensatz zu vielen
anderen Teilnehmern haben wir es aber geschafft,
die Rallye ohne Restart im Rahmen des SupeRally-Reglements
zu beenden, zieht man die Autos ab, die irgendeinen
Tag nicht beenden konnten, wären wir auf
Platz acht gelandet. Die Akropolis-Rallye 2008
war für die Gruppe-N-Autos genau genommen
zu brutal, so wie es aussieht, wird die Rallye
im kommenden Jahr wieder auf den Prüfungen
der letzten Jahre gefahren. Der Ruf, der dieser
Veranstaltung vorauseilt kommt jedenfalls nicht
von ungefähr, hier wird dem Material alles
abverlangt, brutal!“
Endstand nach 20 Sonderprüfungen:
01. Loeb / Elena, Citroen C4 WRC 3:54:54.7
02. Solberg P. / Mills, Subaru Impreza WRC +1:09.5
03. Hirvonen / Lehtinen, Ford Focus WRC +1:56.1
04. Aava / Sikk, Citroen C4 WRC +4:19.7
05. Sordo / Marti, Citroen C4 WRC +4:49.4
06. Wilson / Martin, Ford Focus WRC +6:11.3
07. Latvala / Antilla, Ford Focus WRC +6:47.5
08. Solberg H. / Menkerud, Ford Focus WRC +09:14.0
09. Gardemeister / Tuominen, Suzuki SX4 WRC +10:13.8
10. Rautenbach / Senior, Citroen C4 WRC +13:29.1
11. Andersson / Andersson, Suzuki SX4 WRC +13:52.5
12. Al-Qassimi / Orr, Ford Focus WRC +13:55.6
...
13. Aigner / Wicha, Mitsubishi Lancer +21:12.0
(1. PWRC)
…
27. Wimmer / Kölbach, Subaru Impreza +52:23.7
Bestzeiten: Latvala
- 5, Loeb und Galli – 4, Hirvonen –
3, Aava – 2, Sordo und Atkinson –
1
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PWRC:
Endstand nach 20 Sonderprüfungen:
01. Aigner / Wicha, Mitsubishi Lancer
4:16:06.7
02. Rauam / Kutt, Mitsubishi Lancer +35.0
- disqualifiziert
03. Sousa / Magalhaes, Mitsubishi Lancer
+58.1
04. Araujo / Ramalho, Mitsubishi Lancer
+1:27.1
05. Nutahara / Barrit, Mitsubishi Lancer
+2:12.9
Bestzeiten: Hänninen –
12, Aigner – 2, Baldacci –
1, Novikov – 1, Al-Attiyah –
1, Nutahara – 1, Prokop –
1, Athanassoulas – 1
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Zwischenstand Fahrer-WM
: 01. Loeb – 50, 02. Hirvonen –
49, 03. Atkinson – 31, 04. Latvala –
26, 05. Sordo – 25, 06. Solberg P. und Galli
17, 08. Solberg H. – 12, 09. Wilson –
10, 10. Villagra – 8
Zwischenstand Hersteller-WM: 01. BP Ford
Abu Dhabi WRT - 81, 02. Citroen Total WRT –
79, 03. Subaru WRT – 50, 04. Stobart VK
M-Sport Ford RT – 37, 05. Munchis Ford WRT
– 16, 06. Suzuki WRT – 10
Zwischenstand PWRC: 01. Aigner –
20, 02. Ketomaa – 14, 03. Rauam –
12, 04. Sousa und Hänninen – 11, 06.
Nutahara - 10
Die Rallye-Weltmeisterschaft
wird schon in knapp 2 Wochen mit der Rally of
Turkey rund um Antalya fortgesetzt, welche auch
den nächste Lauf der PWRC bildet.
Fotos: SWRT.com,
RedBull Rallyteam, Suzuki WRT, Acropolisrally.gr
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