Denn
der bis dato in seiner Wertungsgruppe extrem
erfolgsverwöhnte „Herminator“
musste sich während der Saison immer
wieder gefallen lassen, nur auf den Plätzen
im Ziel einzulaufen. Zwei Siege in sechs
Läufen sprangen am Ende heraus und
die Erkenntnis, dass die Besetzung der diesjährigen
Meisterschaft hochkarätig war: „Die
Saison war gekennzeichnet von extremen Sekundenkämpfen
in der Spitze“, bilanzierte der frisch
gebackene Meister denn auch nach dem Zieleinlauf
beim Saisonfinale. Einmal mehr zeichneten
sich Gassner und sein bayerischer Landsmann
Siggi Schrankl auf dem Co-Piloten-Sitz durch
eine taktisch perfekte Leistung aus. Mit
einer zurückhaltenden Fahrt auf die
sechste Position sicherten sie ihre Zielankunft.
„Es ist anstrengend, die richtige
Pace zu finden, wenn man auf jeden Fall
ankommen muss“, beschrieb der selbstständige
Kfz-Meister Gassner anschließend seine
Fahrt.
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„Richtig schnell zu fahren ist sehr
anstrengend, kontrolliert langsam zu fahren
aber mindestens genau so. Ich bin sehr glücklich,
dass es mit der Meisterschaft geklappt hat.“
Beim Finale musste er sich nicht nur mit Peter
Corazza und Sandro Wallenwein seinen schärfsten
Meisterschaftskonkurrenten geschlagen geben,
sondern auch dem eigenen Sohn: Hermann Gassner
junior landete mit Co-Piloten Kathi Wüstenhagen
im Mitsubishi Lancer auf Platz fünf und
konnte seinem Vater und Teamchef dabei rund
19 Sekunden abnehmen. |
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„Ich
hatte mir eigentlich erhofft, dass ich mir
hier noch den zweiten Platz im DRM-Klassement
holen kann“, beschrieb er nach dem
DRM-Finale. „Aber der dritte Platz
ist auch ok. Ich hab vielleicht etwas zu
hart attackiert, und manchmal hab ich in
den schnellen Ecken etwas gezuckt, da blieben
die Sekunden liegen. Ich kam heute einfach
nicht mehr an die Zeiten von Peter und Sandro
heran.“
DRM
so ausgeglichen wie selten zuvor
Dass Gassner / Schrankl der Titel keineswegs
in den Schoß gelegt wurde, belegt
die Statistik. Nicht nur, dass sich das
Meisterteam die Siege teilen musste: Peter
Corazza / Ronald Bauer sowie Sandro Wallenwein
/ Pauli Zeitlhofer konnten ebenso wie die
Bayern jeweils zwei Läufe für
sich entscheiden. Auch in der Auszählung
der Bestzeiten waren die Titelverteidiger
keineswegs dominant. Peter Corazza konnte
mit 16 SP-Bestzeiten die meisten Top Leistungen
der gesamten Saison notieren lassen. Wallenwein
(zwölf Bestzeiten) und Gassner (elf)
folgen auf den Plätzen.
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Die richtige Taktik
und die notwendige Portion Rallye-Glück
gaben letztlich den Ausschlag für
den Ausgang einer spannenden Saison, mit
der auch die Vizemeister durchaus zufrieden
sind. „Wir sind über den Vize-Titel
überglücklich“, resümierte
etwa Sandro Wallenwein, „so gut
waren wir noch nie“. Er war bis
zuletzt der einzige verbliebene Konkurrent
im Fight um den Meistertitel. Der Schwabe
musste sich aber gleich zweifach geschlagen
geben: Peter Corazza im Kampf um die meisten
Punkte in der DRM-Wertung und Hermann
Gassner im Titelkampf. „Peter war
heute einfach zu schnell für mich“,
gibt Wallenwein zu.
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„Und
um den DRM-Titel doch noch zu gewinnen hätten
wir sehr viel Glück gebraucht.“
Zufrieden war auch der Meisterschaftsdritte
Peter Corazza. Er konnte eine wechselhafte
Saison auf diese Weise doch noch mit einem
Erfolg krönen. „Dass wir uns
hier wie 2005 die dritte Meisterschaftsposition
sichern konnten, ist mir extrem wichtig“,
strahlte der sympathische Sachse nach dem
Zieleinlauf. „Der Laufsieg hier ist
die Krönung einer meiner schönsten
und spannendsten Saisons.“
Ohne
Allradantrieb beim Schotter-Finale chancenlos
Chancenlos waren beim DRM-Finale all jene
Teams, die nicht auf einen der allradangetriebenen
Turboboliden aus der DRM-Division 1 am Start
waren. Die spätestens beim zweiten
Durchgang sehr tiefen und selektiven Prüfungen
waren etwa für die heckgetriebenen
Porsche ein extrem schwieriges Terrain,
die auf diese Weise im Finalfight keine
Rolle mehr spielten.
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Als erfolgreichste
Piloten dieser Fraktion beendeten Olaf
Dobberkau und Matthias Kahle die Saison.
Olaf Dobberkau und Co-Pilotin Jenny Gäbler
sattelten zum Saisonfinale zwar auf einen
Mitsubishi Lancer um, ihre insgesamt zehn
SP-Bestzeiten erzielten sie aber ebenso
wie DRM-Rekordchampion Kahle allesamt
im Porsche 911 GT3. Der ebenfalls im Porsche
startende Toni Werner brachte es auf sechs
Bestzeiten.
„Ich taste mich an das heran, was
der Porsche aushält“, schilderte
Kahle in der Lausitz
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. „Es macht aber viel
Spaß. Die Prüfungen hier sind zwar
schön flüssig, aber nicht wirklich etwas
für unseren Hecktriebler.“ In der Endabrechnung
belegte Kahle mit Co-Pilot Dr. Thomas Schünemann
in der Lausitz den 16.Platz und holte die achte
Gesamtposition der Meisterschaft. Bester Pilot
ohne Allradantrieb war beim Finale der Sachse
Carsten Mohe. Der Renault-Pilot schnitt mit Co-Pilot
Sebastian Walker auf Platz 13 ab, obwohl er noch
durch die Folgen eines Unfalls beim dritten DRM-Lauf
gehandicapt war. „Beim Lenken habe ich immer
noch Schmerzen in der linken Hand“, schilderte
Mohe, „da musste ich manchmal sogar die
Hand vom Lenkrad nehmen.“
Freude herrschte auch
beim Team aus Felix Herbold / Kevin Zemanik, die
in der Oberlautsitz auf einem Honda Civic Type
R antraten. Sie holten mit Platz 23 die zweite
Position in ihrer Klasse und bestätigten
damit ihre gute und konstante Saisonleistung:
Meisterschaftsplatz fünf war der Lohn ihrer
Erfolge, die sie bei den restlichen DRM-Läufen
im Division-4-Suzuki eingefahren hatten.
Endstand
nach 9 Sonderprüfungen:
01. D. Kuipers / Hagmans, Ford Focus WRC
1:30:52,5h
02. Corazza / Bauer, Mitsubishi Lancer +0:10,1
03. Wallenwein / Zeitlhofer, Subaru Impreza
+0:36,7
04. R. Kuipers / Mombaerts, Ford Focus WRC
+0:53,0
05. Gassner jr. / Wüstenhagen, Mitsubishi
Lancer +1:06,4
06. Gassner / Schrankl, Mitsubishi Lancer
+1:25,3
07. Riecica / Horniacek, Subaru Impreza
+1:48,7
08. Westlund / Johannson, Subaru Impreza
+1:57,8
09. Dobberkau / Gäbler, Mitsubishi
Lancer +1:58,8
10. Auer / Knes, Mitsubishi Lancer +2:24,5 |
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Endstand
DRM 2008 nach 6 Läufen:
1. Gassner / Siggi Schrankl, Mitsubishi Lancer
139 Punkte
2. Wallenwein / Zeitlhofer, Subaru Impreza STi
130 Punkte
3. Corazza / Bauer Oelsnitz, Mitsubishi Lancer
104 Punkte
4. Gassner jr. / Wüstenhagen, Mitsubishi
Lancer 72 Punkte
5. Herbold / Oschmann, Suzuki Swift 70 Punkte
6. Wallenwein / Kopzyk, Citroën C2 R2 65
Punkte
7. Riedemann / Bobrink, Suzuki Ignis Sport 63
Punkte
8. Kahle / Dr. Schünemann, Porsche 911 GT3
59 Punkte
Fotos und Videos der ADVM
Lausitz Rallye finden Sie unter: www.rallye-cult.de |