Ein
ereignisreiches Rallyewochenende im thüringischen
Pößneck hat der DRM ein spannendes Finale
beschert. Beim siebten von acht Läufen der höchsten
deutschen Rallyeliga siegten Matthias Kahle / Peter
Göbel (Skoda Fabia WRC), die damit auch die Tabellenführung
übernahmen.
Vor 20.000 Fans bei der ADAC Castrol-Rallye Thüringen
lag das Skoda-Werksduo im Ziel 2:36,2 Minuten vor den
Gaststartern Markus Moufang / Hartmut Walch (BMW M3)
sowie Ruben Zeltner / Petra Zeltner (Mitsubishi Lancer
Evo 7). Auf Position vier rangierte mit Sandro Wallenwein
/ Pauli Zeitlhofer als zweitbeste DRM-Mannschaft ein
weiteres Lancer-Team. Eine Klasse-Show lieferten die
Starter der Super-1600-Meisterschaft, die sich auf den
zwölf WPs über 152,76 km einen spannenden
Fight lieferten. Markus Fahrner / Michael Wenzel konnten
nach mehrfachen Führungswechseln als Gesamt-Sechste
den Klassensieg vor ihren Markenkollegen Horst Rotter
/ Sabrina Berdi holen. Beide fingen dabei sogar die
bisherigen Tabellenleader Hermann Gaßner / Siggi
Schrankl ab. Das bayerische Lancer-Gespann lief an neunter
Position im Ziel ein. Vor dem DRM-Finale bei der ADMV-Lausitz-Rallye
(20. 22. Oktober 2005) liegen sie mit einem Rück
stand von drei Punkten nur noch an Position zwei.
Pünktlich zum
letzten Lauf der DRM hat die Meisterschaft an Spannung
gewonnen. Nach einer langen Aufholjagd konnten Kahle
/ Göbel den Rückstand egalisieren. Schön,
dass ich nun als Tabellenführer zu meinem Heimspiel
fahre, freut sich der gebürtige Sachse Kahle.
Es ist einfach ein viel besseres Gefühl,
wenn man vorne liegt gerade dann, wenn es auf
Schotter geht. Ich freue mich sehr auf den losen Untergrund
und kann dort nun sogar relativ unbeschwert fahren.
Die Eroberung der Spitzenposition verdankte Kahle nicht
nur seinem Sieg, sondern auch einigen Kollegen, die
Gaßner / Schrankl entscheidende Punkte abnahmen.
Zuletzt waren es die Dänen Kristian Poulsen / Ole
R. Frederiksen (Toyota Corolla WRC), die nach mehreren
Reifenschäden eine furiose Aufholjagd starteten
und auf den letzten Prüfungen an den Bayern sowie
den führenden Super-1600-Teams bis auf die fünfte
Position vorfuhren. Das hat mich die Führung
gekostet damit muss ich wohl oder übel leben,
konstatierte Gaßner, um schmunzelnd hinzuzufügen:
Ich hätte es ja gerne ein bisschen spannender
gemacht, aber da hatten die anderen Fahrer offenbar
etwas gegen.
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Fahrner
nach Super-1600-Sieg auf Titelkurs
Auch die Super-1600-Meisterschaft ist vor dem Finale
weiter offen. Mit ihrem Klassensieg konnten die
DMSB-Junioren Markus Fahrner / Michael Wenzel (Opel
Corsa Super 1600, 42 Punkte) die Führung übernehmen.
Sie erbten die Spitze kurz vor Schluss von ihren
Markenkollegen Rotter / Berdi (36 Punkte), die durch
eine defekte Servolenkung eingebremst wurden. |
Wir waren den
ganzen Tag dicht zusammen, schildert Fahrner,
es war ein toller Kampf. Mit dem ersten Platz
hier haben wir eine perfekte Ausgangsposition für
das Finale. Dem Kleinheppacher reicht nun ein
zweiter Platz beim Finale zum Titel. Als dritte liefen
in Thüringen Aaron Burkart / Tanja Geilhausen (Citroën
Saxo Super 1600), die zweiten Super-1600-Youngster im
Junior-Team des Deutschen Motor Sport Bundes, im Ziel
ein.
Sehenswerte
Duelle in der Gruppe N
Auch in seiner motorsportlichen Heimat musste sich Hermann
Gaßner diesmal einiges gefallen lassen. Auf der
zweiten Etappe des siebten DRM-Laufs waren es ins besondere
Peter Corazza / Rene Tonn , die dem Spitzenmann der
Division 4 Paroli boten. Zwar hatte Gaßner zuletzt
einen Vorsprung von 1:08 Minuten heraus gefahren, doch
den größten Teil des Rückstands hatte
er sich bereits auf der Prologprüfung am Freitagabend
eingefangen. Auf der 10,2 km langen WP im Stadtzentrum
von Pößneck kosteten ihn technische Probleme
fast eine Minute. So freute sich Corazza: Das
war ein schöner Fight mit Gaßner heute. Wenn
ich mir die Zeiten so anschaue, waren wir immer an ihm
dran. Jetzt haben wir als Wochenendbilanz den zweiten
Platz in der Klasse und den zehnten Gesamtrang, der
uns noch ein paar Punkte zusätzlich beschert
das ist doch wunderbar gelaufen.
Einen schweren Stand hatten auf den ultraschnellen Asphaltprüfungen
in Thüringen die Teams aus den kleineren
Division der seriennahen Fahrzeuge. In der Division
5 konnten sich Peter Zehetmaier / Jürgen Breuer
(Stephanskirchen / Gaildorf, Honda Civic Type R) als
Gesamt-18. durch setzen. Sie gewannen die Klasse vor
Lars Mysliwitz / Oliver Schumacher Mit den eingefahrenen
Punkten festigte Zehetmaier die dritte DRM-Position.
Jetzt fahre ich schon seit zwölf Jahren in
der DRM, freute sich Zehetmaier. Ich hätte
nie geglaubt, dass ich eines Tages kurz vor Saisonende
auf dem dritten Platz der Meisterschaft liege. Das funktioniert
nur durch das ausgefeilte Punktesystem, das sowohl die
Gesamtplatzierung als auch die Platzierung in der Division
honoriert. Das eröffnet auch Privatiers mit kleineren
Fahrzeugen die Chance, sich gut zu präsentieren.
In der Division der seriennahen Turbodiesel-Fahrzeuge
waren Siegfried Steinacker / Björn Röhm erfolgreich,
die sich klar gegen Daniel Schmidt / Karsten Stimpel
durchsetzten. Vertagt wurde hingegen das Debüt
eines Nachwuchspiloten in der Dieselklasse. Der Essener
Tim Stebani, der mit Co-Pilot Ferdinand Heindlmeier
) erstmals das Cockpit des Skoda Fabia RS TDI des Deutschen
Rallye-Junior-Teams besetzten sollte musste nach der
ersten Prüfung aufgeben. Nach einem heftigen Bordstein-Kontakt
war die Vorderradaufhängung des Fabia beschädigt.
Der Schaden war nicht zu reparieren, berichtete
der junge Rallyepilot. Das ist unglaublich ärgerlich
und ich bin tief traurig.
Gesamt-Ergebnis
nach 12 WPs (152,76 WP-km)
1. Matthias
Kahle / Peter Göbel (Skoda Fabia WRC) 1:16:26,0
Std.
2. Markus Moufang / Hartmut Walch (BMW M3) + 2:36,2
Min.
3. Ruben Zeltner / Petra Zeltner (Mitsubishi Lancer
Evo 7) + 3:00,1 Min.
4. Sandro Wallenwein / Pauli Zeitlhofer (Mitsubishi
Lancer Evo 7) + 3:07,3 Min.
5. Kristian Poulsen / Ole Frederiksen (Toyota Corolla
WRC) + 3:39,9 Min.
6. Markus Fahrner / Michael Wenzel (Opel Corsa Super
1600) + 3:41,7 Min.
7. Horst Rotter / Sabrina Berdi (Opel Corsa Super 1600)
+ 3:59,3 Min.
8. Jan Becker / Stefan Eichhorner (Mitsubishi Lancer
Evo 5) + 4:09,1 Min.
9. Hermann Gaßner / Siggi Schrankl (Mitsubishi
Lancer Evo 7) + 4:09,3 Min.
10. Peter Corazza / René Tonn (Mitsubishi Lancer
Evo 7) + 5:17,6 Min.
> Fotos und Videos:
www.rallye-cult.de