Mit einem Start-Ziel-Sieg
beendete der Ungar Balazs Benik die 24. Internationale
OMV Waldviertel Rallye vor Stepan Vojtech und Beppo
Harrach.
Der Dominator
in der heimischen T-Mobile Wertung der 24. int. OMV
Waldviertel Rallye war der Ungar Balazs Benik. Der Ford
Focus WRC Pilot setzte sich bereits nach der ersten
Sonderprüfung an die Spitze und gab diese, mit
insgesamt acht Bestzeiten bis ins Ziel nicht mehr ab:
Für mich war es der erste Sieg in einem FIA
European Lauf, daher herrscht natürlich Freude
bei mir und meinem Team. Dass ich die Rallye meines
Sponsors OMV gewinnen konnte, macht mich glücklich.
Dabei profitierte der Ungar aber auch von den großen
Problemen des OMV Piloten Manfred Stohl, der auf SP
4 vom zweiten auf den aussichtslosen 19ten Rang zurückfiel.
Nach
weiteren Schwierigkeiten erreichte der Wiener aber schlussendlich
noch den zehnten Gesamtrang, und wurde Fünfter
der Gruppe N: Zu Beginn sah es wirklich gut aus,
die Bestzeit auf SP 2 gab mir auch noch zusätzliche
Motivation. Danach lief allerdings gar nichts mehr,
meine Liebe zum Evo VIII ist auch nach dieser OMV Rallye
nicht größer geworden. Hinter
Stepan Vojtech belegte Beppo Harrach den dritten Gesamtrang:
Ich habe heute noch versucht, mich zwischen den
beiden WRC Autos einzureihen. Dies ist während
der Rallye gelungen im Ziel lag ich aber dahinter. Trotzdem
der dritte Rang als bester Österreicher bei dieser
Rallye ist ein Erfolg für mich.
Ein unglaublich spannendes
Duell um den dritten Meisterschafts-Gesamtrang lieferten
sich Mario Saibel und Johann Holzmüller in der
Gruppe A. Vor dem abschließenden Lauf im Waldviertel
waren die Beide nur um einen Punkt getrennt. Auf der
vorletzten Sonderprüfung konnte Johann Holzmüller
Saibel überholen und sich damit noch den dritten
Rang in der Meisterschaft sichern: Es war wirklich
unglaublich. Ich habe am Ende wirklich alles gegeben
und bin sehr froh, dass es sich noch so knapp ausgegangen
ist, strahlte Holzmüller im Ziel.
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Neben Stohl hatte auch Staatsmeister
Raimund Baumschlager, ebenfalls Mitsubishi Evo
VIII, viel Pech. Der Rosenauer, der seinen Start
als reinen Testeinsatz plante, hatte von Beginn
an viele kleine Probleme und musste noch am ersten
Tag nach der SP 5 aufgeben.
Ebenfalls ausgeschieden ist Tomas Vojtech mit
dem Peugeot WRC, er lag zu diesem Zeitpunkt an
zweiter Stelle in der Zwischenwertung.
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Sieger in der Gruppe
N Wertung wurde der Deutsche Hermann Gassner, vor Willi
Stengg: Nach der langen Pause habe ich mich im
Auto sehr wohl gefühlt. Sehr stark gefahren
ist Franz Wittmann junior.: Ich hatte endlich
einmal ein gut abgestimmtes Auto, die Rallye hat mir
viel Freude gemacht. Leider hat mein Auto auf der letzten
Prüfung zwei Mal Feuer gefangen. Franz Wittmann
jun. passierte zwar das Ziel der letzten Sonderprüfung,
musste aber auf der Anfahrt zur Siegerrampe einen Kilometer
vorher aufgeben. Mit einem dritten Platz in der Gruppe
N sicherte sich Martin Zellhofer zum ersten Mal in seiner
Rallyekarriere den Staatsmeistertitel: Ich habe
mich voll auf einen Kampf mit Kris Rosenberger eingestellt.
Es wäre sicher sehr knapp geworden, aber Kris hat
diesmal Pech mit dem Turbolader gehabt. Der Titelgewinn
bedeutet für mich den bisher wertvollsten Erfolg
in meiner Karriere. Gefreut hat sich auch Toto
Wolff über seine Leistung. Leider ist der Wiener,
der schon an elfter Stelle der Wertung lag auf der vorletzten
Prüfung von der Strecke geflogen und hat dabei
die Spurstange verbogen. Sehr früh wurde bei dieser
Rallye der Titelkampf bei den Junioren entschieden.
Schon auf der ersten Prüfung flog Marcus Leeb von
der Strecke, Markus Weissengruber fiel mit Getriebedefekt
aus, damit musste Rupert Schachinger nur mehr in den
Punkterängen ins Ziel kommen, was auch gelang.
Sehr knapp ging es
auch bei den Diesel zu. Der dominierende Mann über
zwei Drittel der Rallye war Christian Lippitsch. Dann
auf der SP 13, brach der Hilfsrahmen an seinem VW TDI
KitCar, der Oberösterreicher musste aufgeben. Schrecksekunden
gab es beim neuen Diesel Meister Hannes Danzinger: Ich
bin die ganze Rallye über sehr vorsichtig gefahren,
trotzdem bin ich auf der SP 10 ausgerutscht. Dabei ist
der Motor abgestorben, ich verlor drei Minuten und fiel
hinter Böhm auf Platz Drei zurück. Damit wäre
der Titel weg gewesen. In der Folge konnte ich aber
Böhm wieder überholen, dann fiel Lippitsch
aus, so durfte ich mich über meinen ersten Titel
sehr freuen. Durch den Ausfall von Lippitsch profitierte
auch Manfred Pfeiffenberger mit den SEAT TDI, er konnte
sich damit den Vize-Titel sichern.
Organisationsleiter
Helmut Schöpf konnte eine positive Bilanz ziehen:
Vorerst freue ich mich, dass die Veranstaltung
fast unfallfrei verlaufen ist. Mein Dank gilt allen
Beteiligten, speziell aber unserem neuen Hauptsponsor
OMV und dem Land Niederösterreich. Ich glaube wir
sind auf einem guten Weg und blicken bereits jetzt wieder
ins nächste Jahr.
Rein sportlich war
es durch den Ausfall der Sonderprüfung 7 in der
ÖM Wertung notwendig, die Rallye wertungsmäßig
in den FIA European Rallye Cup und in die Österreichische
T-Mobilemeisterschaft zu trennen. Im FIA European Rallye
Cup zeichnete sich zu Beginn ein toller Dreikampf zwischen
dem Slowaken Tibor Cserhalmi, dem Österreichischen
Red Bull Junior Andreas Aigner und dem Ungarn Krisztian
Hideg ab. Auf der SP 7 verabschiedete sich der Führende
Hideg mit einem Ausritt aus diesem Dreikampf.
Mit einer tollen Leistung
bot sich der erst 20 jährige Steirer Aigner danach
ein tolles Duell mit dem Erfahrenen Tibor Cserhalmi,
in dem der Slowake am Ende mit 1:14 Minuten Vorsprung
die Oberhand behielt.
Mir hat die
Rallye unheimlichen Spaß gemacht, da ich das erste
Mal auf einer gemischten Schotter-Asphalt Rallye unterwegs
war. Ich habe mich sehr wohl gefühlt. Dass ich
mit dieser Rallye nationaler Prioritätsfahrer wurde
ist für mich das Tüpfelchen auf dem i,
freute sich Andreas Aigner nach seiner ersten Rallye
in Österreich. Auch der zweite Red Bull Junior
Quirin Müller bot bis zur siebenten Sonderprüfung
eine gute Leistung musste dann aber nach einem Ausritt
die Rallye beenden. Ebenfalls ausgefallen ist Walter
Kovar mit einem Differentialschaden auf der SP 4.
Die ersten fünf
des FIA European Rallye Cups erhalten für das nächste
Jahr im jeweiligen Land einen nationalen Prioritätsstatus.
Endstand:
1. Balazs Benik/Bence Racz - Ford Focus WRC 2:18:03,3
Min
2. Stepan Vojtech/Michal Ernst - Peugeot 206 WRC + 2:21,1
3. Beppo Harrach/A.Schindlbacher - Mitsubishi Lancer
+ 2:49,3
4. Hermann Gassner/K.Thannhäuser - Mitsubishi Lancer
Gr. N + 4:31,1
5. Johann Holzmüller/St. Langthaler - Mitsubishi
Lancer + 5:30,2
6. Mario Saibel/Mario Süß - Mitsubishi Lancer
+ 5:31,7
7. Willi Stengg/Petra Haas - Mitsubishi Lancer Gr. N
+ 6:16,3
8. Martin Zellhofer/Bernhard Ettel - Mitsubishi Lancer
Gr. N + 6:40,6
9. Manfred Stohl/Ilka Minor - Mitsubishi Lancer Gr.
N + 9:13,9
Endstand im
FIA Rallye Cup:
1. Tibor Cserhalmi/Martin
Krajnak - Mitsubishi Lancer 2:32, 39,1Stunden
2. Andreas Aigner/Timo Gottschalk - Mitsubishi Lancer
+ 1:14,6
3. Jozef Beres/Petr Stary - Subaru Impreza + 2:16,5
4. David Marek/Ladislav Kriz - Mitsubishi Lancer + 6:53,6
5. Dan Morar/Adrian Berghea - Mitsubishi Lancer +11:06,7
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