IRC:
Peugeot-Doppelsieg bei der Barum Rallye
(CZ):
Der französische
Peugeot-Pilot
Nicolas Vouilloz konnte die Barum Rallye rund
um Zlin (CZ) an diesem Wochenende vor seinem spanischen
Teamkollegen Enrique Garcia Ojeda und Vaclav Pech
im Gruppe-N Mitsubishi Lancer für sich entscheiden.
Überschattet wurde die Rallye von einem tödlichen
Unfall.
Die traditionelle Barum Rallye
rund um Zlin bildete an diesem Wochenende die
sechste Runde der Intercontinental Rally Challenge
sowie den 8. Lauf zur Rallye-EM dieser Saison.
Insgesamt standen 15 schnelle Asphaltsonderprüfungen
mit einer Gesamtlänge von knapp 263 km für
die mehr als 100 Teams auf dem Programm. Nicht
weniger als fünfzehn Teams mit Super-2000
Fahrzeugen gaben ihre Nennung für den tschechischen
Klassiker ab.
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1.
Etappe: Freddy Loix vor Enrique Garcia Ojeda
Den Auftakt der Barum Rallye
2007 bildete eine Super Specialstage am Freitagabend
im Zentrum von Zlin. Zehntausenden Rallyefans
wurde auf der knapp 10 km langen Sonderprüfung
eine tolle Show geboten und der Franzose Nicolas
Vouilloz im Peugeot 207 S2000 sicherte sich die
erste Bestzeit der Rallye mit 0.6 sec Vorsprung
auf den Belgier Freddy Loix im Fiat Punto S2000
und dessen Markenkollegen Renato Travaglia.
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Der Spanier Enrique Garcia
Ojeda übernahm mit seinem Peugeot 207
S200 die Führung in der dritten Sonderprüfung
der 1. Etappe, obwohl er sich in der morgendlichen
Auftaktprüfung zweimal gedreht hatte.
Garcia Ojeda baute seine Führung bis
zur vorletzten Prüfung der ersten Etappe
kontinuierlich aus, ein Reifenschaden kostete
dem Spanier jedoch am Ende des Tages die Führung.
Mit tollen Zeiten in den letzten Prüfungen
der ersten Etappe setzte sich Freddy Loix
an die Spitze des Feldes und beendet die erste
Etappe mit einer Führung von 4.1 Sekunden
auf Garcia Ojeda.
Loix im Etappenziel:
”Viele der Prüfungen hier in Tschechien
erinnern mich an die Strecken in meiner Heimat
Belgien, das gab mir viel Selbstvertrauen.
Es war heute ein toller Kampf mit Enrique
Garcia Ojeda. Ich habe versucht nicht allzu
viel zu riskieren, aber morgen wird es ein
harter Kampf werden, den auch Nicolas Vouilloz
liegt nicht sehr weit zurück.“
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Renato Travaglia konnte sich
zu Beginn der Etappe in der Spitzengruppe behaupten,
durch einen Reifenschaden verlor der Italiener
jedoch mehr als zwei Minuten und fiel weit zurück.
Der Franzose Nicolas Vouilloz führte die
Barum Rallye zu Beginn der Veranstaltung an, auf
den welligen Prüfungen klagte der Peugeot
Pilot jedoch über mangelnden Grip. Vouilloz
bendete die erste Etappe auf Rang drei, 29 Sekunden
hinter Leader Loix. Dahinter der beste Mitsubishi-Pilot:
Vaclav Pech mit 1:38 min Rückstand.
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Eine beeindruckende Vorstellung
bei der erst zweiten Asphalt-Rallye seiner Karriere
bot der Finne Anton Alen im Fiat Punto S2000.
Auf dem vierten Zwischenrang liegend rutschte
er in der letzten Prüfung des Tages jedoch
von der Strecke und musste aufgeben.
Alen’s Teamkollege
Andrea Navarra kämpfte im Verlauf des Tages
mit vielen Problemen: Eine gebrochene Aufhängung
und ein Ausritt kosteten ihm viel Zeit. Der Italiener
beendete die erste Etappe auf Rang acht.
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Der
belgische Kronos-Peugeot Pilot Bernd Casier und
der Tscheche Roman Kresta (Mitsubishi Lancer)
büßten beide in der ersten Prüfung
des Tages viel Zeit ein: Casier verlor mehr als
2 Minuten bei einem Ausritt, Kresta verlor durch
einen Reifenschaden mehr als 2 ½ Minuten.
Honda Pilot Dani Sola musste
nach einem Feuer in seinem Fahrzeug auf der SP5
aufgeben, sein Teamkollege Luca Betti wurde durch
Probleme mit der Lenkung eingebremst.
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Als bestes zweiradangetriebenes Fahrzeug beendete der
Pole Grzegorz Grzyb die Etappe mit seinem Suzuki Swift
S1600 auf dem 11. Gesamtrang. Simon Jean-Joseph belegte
nach Bremsproblemen an seinem Citroen C2 S1600 den 19.
Gesamtrang.
2.
Etappe: Loix out, Vouilloz siegt vor Garcia Ojeda
Nicolas Vouilloz sicherte sich
den Sieg bei der diesjährigen Barum Rally vor seinem
Teamkollegen Enrique Garcia Ojeda nach einem actionreichen
zweiten Rallyetag.
Der nach der ersten Etappe in Führung
liegende Belgier Freddy Loix startete kontrolliert in
die zweite Etappe. Nach einer Bestzeit in der SP 12
folgte jedoch das Aus in SP 13: In der mit mehr als
27 Kilometern längsten Prüfung der Rallye
kam der Fiat Pilot von der Strecke ab und riss sich
ein Rad ab.
Der zweitplatzierte Enrique Garcia
Ojeda hatte auf derselben Prüfungen Antriebsprobleme
und somit konnte der Franzose Vouilloz die Führung
übernehmen. Auf den restlichen Prüfungen des
Tages kontrollierte Vouilloz das Feld und feierte schlussendlich
seinen zweiten Saisonsieg in der IRC in dieser Saison.
Nicolas Vouilloz
im Ziel in Zlin: ”Dieser Sieg kommt sehr überraschend
für mich. Ich fühlte mich während
der gesamten Rallye nicht sehr sicher auf den welligen
Prüfungen. Aber gegen Ende der Rallye hatte
ich mich an die Bedingungen gewöhnt und als
ich an der Spitze lag konnte ich das Tempo kontrollieren.
Ich war mir sicher das ich den Fehler von Ypern
nicht noch einmal begehen würde. Für mich
war es bei dieser Rallye das wichtigste den richtigen
Kompromiss zwischen Geschwindigkeit und Sicherheit
zu finden und das Ergebnis ist nun ein fantastischer
Sieg für mich, meinen Copiloten und das gesamte
Peugeot-Team.“ |
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Mit seinem zweiten Platz bei der
Barum Rallye übernahm Enrique Garcia Ojeda sowohl
in der IRC Fahrerwertung als auch in der EM-Wertung
die Führung.
Der tschechische Meister Vaclav
Pech im Mitsubishi Lancer Evo IX beendete die Barum
Rallye auf dem dritten Gesamtrang vor dem Vorjahressieger
Roman Kresta.
Bernd Casier kämpfte sich
im Laufe der Rallye auf den fünften Rang nach vorne
und beendete die Rallye vor dem Mitsubishi Piloten Vaclav
Arazim.
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Andrea
Navarra blieb das Pech auch in der zweiten Etappe
der Barum Rallye treu: Ein weiterer Aufhängungsschaden
im Verlauf des Tages machte seine Aufholjagd zunichte.
Der Italiener beendete die Barum Rallye auf dem
siebten Gesamtrang vor seinen Markenkollegen Renato
Travaglia auf Rang acht, der auch am zweiten Rallyetag
wieder von Reifenschäden eingebremst wurde.
Als bestes zweiradangetriebenes Fahrzeug beendete
der Pole Grzegorz Grzyb die Rallye mit seinem
Suzuki Swift S1600 auf dem 9. Gesamtrang vor Simon
Jean-Joseph belegte im Citroen C2 S1600. |
Überschattet wurde die Barum
Rallye von einem tragischen Unfall: Das tschechische
Team Pavel Karlik / Ludek Kocman kamen in der dritten
Sonderprüfung mit ihren Opel Astra Gsi von der
Strecke ab und prallten mit der Beifahrer-Seite gegen
einen Baum. Während Pavel Karlik den Unfall mit
leichten Verletzungen überstand, musste sein Beifahrer
mit schweren Verletzungen in das Krankenhaus von Zlin
geflogen werden. Trotz einer Notoperation konnte das
Leben des Copiloten nicht mehr gerettet werden, Ludek
Kocman erlag seinen Verletzungen im Krankenhaus. Der
Veranstalter verzichtet daraufhin auf eine feierliche
Siegerehrung und das Rahmenprogramm am zweiten Rallyetag.
Unsere Anteilnahme gilt der Familie und den Freunden
von Ludek Kocman.
Endstand
nach 15 Sonderprüfungen
01. Vouilloz / Klinger - Peugeot 207 S2000 2:28:10.8h
02. García Ojeda / Barrabes - Peugeot 207
S2000 + 16.3
03. Pech / Uhel - Mitsubishi Lancer Evo IX + 1:56.3
04. Kresta / Gross - Mitsubishi Lancer Evo IX
+ 2:28.8
05. Casier / Miclotte - Peugeot 207 S2000 + 4:10.8
06. Arazim / Gál - Mitsubishi Lancer Evo
IX + 4:16.9
07. Navarra / D'Esposito - Fiat Grande Punto S2000
+ 4:47.7
08. Travaglia / Granai - Fiat Grande Punto S2000
+ 5:44.0
09. Grzyb / Hundla, Suzuki Swift S1600 + 6:32.9
10. Jean-Joseph / Boyere, Citroen C2 S1600 + 7:10.1
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Bestzeiten: Nicolas Vouilloz
6, Roman Kresta 4, Freddy Loix 3, Garcia Ojeda 2
Wichtigste Ausfälle: Michal Solowow (SP 3),
Dani Sola (SP5), Corrado Fontana (SP 5), Anton Alen
(SP 9), Jimmy Joge (SP 10), Vojtech Stajf (SP 10), Freddy
Loix (SP 12), Karel Trojan (SP 12), Miroslav Jandik
(SP 15)
Stand in der IRC Fahrerwertung:
1. Garcia Ojeda 36 Punkte, 2. Navarra 31, 3. Vouilloz
26, 4. Alen 15, 5. Casier 13, 6. Basso und Rosetti 10,
8. Magalhaes und Miyoshki 8, 10. Anwar und Pech 6
Stand in der IRC- Markenwertung:
1. Peugeot 80 Punkte, 2. Abarth 66, 3. Mitsubishi 43,
4. Citroën 4
Stand in der Rallye-EM:
1. Garcia Ojeda 51 Punkte, 2. Iliev 43, 3. Vouilloz
40, 4. Jean-Joseph 40, 5. Travaglia 35, 6. Solowow 32,
7. Isik 32, 8. Navarra 26, 9. Fontana 25, 10. Czopik
16
Die Intercontinental Rally Challenge
wird mit der Rallye Sanremo von 27.-29. September in
Italien fortgesetzt. Die Rallye-EM gastiert als nächstes
von 05. – 07. Oktober bei der Rallye Elpa in Griechenland.