NEWS - Sonntag, 15. Juli 2007

 

 
© 2007, Harald Illmer
Fotos: Stefanie Sell, http://rallyeheart.ra.funpic.de

Mark van Eldik gewinnt in der Eifel – Gassner übernimmt Masters-Führung

Genau eine Woche nach dem vorzeitigen Gewinn der niederländischen Rallye-Meisterschaft sicherten sich Mark van Eldik/Michel Groenewoud im Subaru Impreza WRC auch den Sieg bei der ADAC Eifel-Rallye. Auf der Zielrampe in Daun hatten sie nach 13 Sonderprüfungenüber eine Gesamtlänge von 138,58 Kilometern einen Vorsprung von 1:31,4 Minuten auf Peter van Merksteijn mit seinem Co-Piloten Erwin Berkhof im Ford Focus WRC.

Foto: Stefanie Sell

Rund 26.000 begeisterte Fans verfolgten vom Shakedown am Donnerstag bis zur Siegerehrung am Samstagabend die spannende Show der 170 Teams in der Vulkaneifel rund um Daun.

Erst auf der letzten WP erkämpften sich Hermann Gassner/Siggi Schrankl im Mitsubishi Lancer den dritten Platz von Anton Werner/Ralph Edelmann im Porsche 911 GT3. Gassner übernahm damit die alleinige Führung in den ADAC Rallye Masters vor Werner.

Nach einem klassischen Start-Ziel-Sieg fuhr van Eldik stolz ins Ziel. „Das sind wunderschöne, aber auch sehr anspruchsvolle Prüfungen hier in der Vulkaneifel, es ist zudem gigantisch, direkt bei meiner Premiere hier zu gewinnen.“ Der Zweite, Peter van Merksteijn, profitierte vom Pech der beiden Skoda Fabia WRC-Piloten Christian Poulsen (Dänemark/Technik) und dem Niederländer Eric Wevers, der von Platz zwei auf Rang fünf zurückfiel. Den Platz des besten Deutschen hatte lange der Schleusinger Olaf Dobberkau inne. Im Porsche 911 GT3 lieferte er sich einen spannenden Sekundenkampf mit seinem Markenkollegen Toni Werner und Mitsubishi-Pilot Hermann Gassner.

Auf der vorletzten WP musste der Thüringer seinen Porsche allerdings mit einem Antriebswellendefekt abstellen. Gassner strahlte auf der Zielrampe über die nun allein übernommene Führung in den ADAC Rallye Masters, „Der Kampf mit den Porsche war ziemlich hart. Die waren immer ziemlich schnell unterwegs. Aber zum Glück gab es eine Prüfung mit Schotteranteil, die unserem Allradler entgegengekommen ist.“ Toni Werner zog trotz der verlorenen Masters-Führung ein positives Fazit:

Foto: Stefanie Sell

„Wir haben am ersten Tag sehr viel Zeit wegen eines defekten Dämpfers verloren. Heute haben wir den ganzen Tag gut aufgeholt, aber auf den Schotterpassagen etwas Zeit eingebüsst. Unser Ziel war es, die High-tech WRC mit unserem fast serienmäßigen Porsche zu ärgern. Das hat gut funktioniert. Die Veranstaltung ist ein absolutes Highlight, alles ist super organisiert. Man merkt eben, dass wir in einer echten Motorsportregion fahren. Wenn es geht, werden wir hier jedes Jahr an den Start gehen.“

Foto: Stefanie Sell

Auf Rang neun fuhr ADAC Mittelrhein-Junior Rudi Hachenberg mit seiner Co-Pilotin Tanja Neidhöfer. „Wir haben im Mitsubishi Lancer viele wertvolle Erfahrungen für den kommenden Einsatz beim deutschen WM-Lauf gewonnen.“ Beste Lokalmatadoren waren auf Platz acht das Neuwieder Ehepaar Marc und Alexandra Färber in einem weiteren Lancer.

Bis auf den zehnten Gesamtrang fuhren der Berliner Student Aaron Burkart und sein Winterwerber Co Michael Kölbach nach vorn.

In der Auftaktprüfung am Freitagabend verloren sie über zwei Minuten, als sie ihren Citroën C2 Super 1600 zeitraubend in einem Graben parkten und ein Plattfuß ihre Fahrt verlangsamte. Bei ihrer sehenswerten Aufholjagd zeigten die WM-Piloten viel Potenzial, was Hoffnung für den Einsatz bei der ADAC Rallye Deutschland im August macht.

Die Sonderwertung zur ADAC Youngtimer-Trophy für Fahrzeuge bis Baujahr 1988 ging an Christoph Schleimer/Thomas Fuchs (Obertiefenbach/Holzappel) in ihrem Vauxhall Astra GSI. Sie fuhren bis auf den 17. Gesamtrang nach vorne und verwiesen die Lokalmatadoren Jürgen Lennarz/Ralf Müller (Sarmersbach/Niederstadtfeld) im Opel Kadett C auf den zweiten Youngtimer-Rang.

Schnellster Diesel-Pilot der HJS-Diesel-Masters war nun zum dritten Mal in Folge der Nordhesse Horst Rotter (Großalmerode) mit seinem Co Volker Schmidt aus Schlitz. Im Opel Astra GTC TDI rückten sie noch näher an Tabellenführer Siggi Steinacker (Schlitz), der im VW Golf den zweiten Platz belegte. Den Lauf zum ADAC Rallye Junior Cup entschied der 18-jährige Hermann Gassner Junior im Suzuki Ignis für sich. Der Sohn des Masters-Leaders übernahm damit auch die Führung in der Nachwuchsserie.

Foto: Stefanie Sell

Endstand nach 13 Sonderprüfungen:
01. Van Eldik / Groenewoud, Subaru Impreza WRC, 1:18:45,7 Stunden
02. Van Merksteijn / Berkhof, Ford Focus WRC, + 1:31,4
03. Gaßner / Schrankl , Mitsubishi Lancer + 2:41,1
04. Werner / Edelmann, Porsche 911 GT32 + 2:53,9
05. Wevers / Van Weeren, Skoda Fabia WRC + 4:00,2
06. Moufang / Walch, BMW M3 + 4:21,3
07. Weijs jr. / Van Goor, Mitsubishi Lancer + 5:02,3
08. Färber / Färber, Mitsubishi Lancer + 5:50,9
09. Hachenberg / Neidhöfer Mitsubishi Lancer + 6:01,6
10. Burkart / Kölbach Citroën C2 +6:32,7

Eifel-Historic Rallyeparty mit vielen Highlights

Es ist das größte rollende Rallye-Museum der Welt: die Eifel-Historic Rallyeparty im Rahmen der ADAC Eifel-Rallye. Mehr als 60 Fahrzeuge waren auf den anspruchsvollen Asphaltprüfungen rund um Daun zu Demonstrationsfahrten unterwegs. Das ist einzigartig – für Rallye-Fans und Fahrer. Aber nicht nur die bunte Fahrzeugmischung aus vergangenen Tagen ließen Anekdoten der Rallyegeschichte aufleben. Mit den Ex-Weltmeistern Walter Röhrl und Björn Waldegard waren gleich zwei legendäre Lenkradakrobaten zu Gast in der Eifel. Die Strecken und die Stimmung in der Vulkaneifel gefiel den beiden so gut, dass Waldegard ankündigte: „Wundert euch nicht, wenn wir im nächsten Jahr wiederkommen.“

Foto: Stefanie Sell

Alte Werksautos müssen es sein. Ob echt, wie in erstaunlich vielen Fällen, oder eben als perfekte Replika mit vielen Originalteilen. Autos, die Menschen an der Strecke wiedererkennen von früher. So war der Marktplatz in Daun, der Servicepark für die historischen Rallye-Autos, belebter Mittelpunkt der Slowly-Sideways-Truppe um Organisator und Rallye-WM-Fotograf Reinhard Klein. Eine bunte Mischung verschiedener Fahrzeuggenerationen faszinierte die Fans: vom kleinen 80 PS-Auto aus dem Jahre 1961 bis zum bulligen Audi Quattro E2 mit 550 PS.

Außerdem griffen verschiedene Fahrergenerationen ins Steuer der Rallye-Boliden. Jüngster Pilot war der 22-jährige Quirin Müller im Audi Quattro Coupe, Senior war Ex-Weltmeister Björn Waldegard. Der 63-jährige Schwede nutzte die Gelegenheit, diverse Autos, die er einst in seiner Rallye-Laufbahn lenkte, zu fahren. „Es ist absolut fantastisch, bei dieser Rallye viele Weggefährten zu treffen und auf den tollen Wertungsprüfungen meine ehemaligen Autos zu fahren“, sagte Waldegard. Die Begeisterung teilten aber auch seine Beifahrer. „Es ist absolut einzigartig, an der Seite legendärer Fahrer unterwegs zu sein“, schwärmte Gabriele Mahler. Auf der ersten Schleife am Morgen war sie mit Walter Röhrl unterwegs, am Nachmittag fuhr sie die zweite Schleife mit Björn Waldegard. „Der Unterschied zu einem ,normalen’ Fahrer ist immer noch deutlich zu erkennen. Da wo wir bereits bremsen, geben die beiden noch mal richtig Gas“, erklärte die Co-Pilotin des Safari-Porsche 911.

„Wenn ich die Autos hier so sehe, bekomme ich immer mehr Kribbeln im Bauch“, gab Porsche-Repräsentant Walter Röhrl zu. Der Doppel-Weltmeister ist immer noch Deutschlands Rallye-Idol und lockte zahlreiche Fans aller Altersklassen an die Strecken. In Daun konnten Fans den unkomplizierten Regensburger hautnah erleben. Das Motto „Motorsport zum Anfassen“ und das familiäre Flair im „Histo-Fahrerlager“ machten die Eifel-Historic Rallyeparty zu einem echten Rallye-Fest.

Foto: Stefanie Sell

Weitere Fotos der ADAC Eifel Rallye 2007 finden Sie unter: http://rallyeheart.ra.funpic.de

 
 
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