NEWS - Sonntag, 14. Oktober 2007
 

ADAC Rallye Niedersachsen: Gassner siegt vor Richert

Spannend verlief der erste der beiden Finalläufe zum ADAC Rallye Masters im Harz. Die Titelverteidiger Hermann Gassner/Siggi Schrankl gewannen im Mitsubishi Lancer wie im Vorjahr die ADAC Rallye Niedersachsen (12.-13. Oktober) in Osterode am Harz. Die Bayern erhielten sich so die Chance auf den erneuten Masters-Sieg. Frank Richert/Matthias Prillwitz schoben sich im Ford Escort Cosworth mit dem zweiten Platz an die Tabellenspitze. Die bisherigen Tabellenleader Anton Werner/Ralph Edelmann lagen in Führung, als sie mit ihrem Porsche 911 GT3 in einen Graben rutschten und aufgeben mussten.

Neben diesem Trio haben aber auch noch Matthias Homuth (Opel Kadett GSI) und Lars Mysliwietz (Honda Civic Type R) vor dem Finale bei der ADAC 3-Städte Rallye (26.-27.10.) rechnerische Chancen auf den Titel der ADAC Rallye Masters.

Schon bei der Auftaktprüfung am späten Freitag Abend übernahm Toni Werner die Führung vor Gassner und Richert.

Auf den vierten Platz schob sich sensationell Hermann Gassner Junior, der 18-jährige Sohn des Titelverteidigers und übernahm damit die Führung in der seriennahen Gruppe N.

Auf den anspruchsvollen Asphalt-Prüfungen rund um Osterode entwickelte sich dann am Samstag ein spannender Sekundenkampf zwischen Werner und Gassner um die Vorherrschaft im Harz. Nach sechs Prüfungen und gerecht geteilten drei Bestzeiten für jeden der Beiden führte Tabellenleader Werner mit 4,7 Sekunden vor Gassner. "Das wird noch richtig knapp, wir dürfen nur nicht ausfallen", orakelte Werner noch in der Pause.

In der siebten WP rutschte er in einen Graben und kam erst nach langen 34 Minuten frei. Doch zu spät: durch die Überschreitung der zulässigen Zeit waren sie aus der Wertung. "So nahe liegen Sieg und Niederlage zusammen. Wir sind an der rutschigsten Stelle der ganzen Rallye auf einer Wasserlache aufgeschwommen und rückwärts in einen Graben gerutscht. Wären nur drei Zuschauer direkt da gewesen, hätten wir sofort weiterfahren können," erklärte Toni Werner.

Während Gassner dem nun ungefährdeten Sieg entgegenfuhr kämpfte Richert mit Motivationsproblemen. "Ich war einfach zu vorsichtig, fast schon wie im Winterschlaf," schmunzelte der Berliner. Nach dem Ausfall von Werner konzentrierte er sich darauf Platz zwei nach hinten abzusichern und so als Tabellenleader nach Bayern zu reisen. Von hinten drängten vor allem Jörg-Axel de Fries und Co Peter Loth im Mitsubishi Lancer, die ihre Attacke auf Richert nach einem High-Speed-Dreher dann aber abbliesen.

Durch Platz drei schoben sie sich in die Top-Ten der Masters-Tabelle. Das spannende Duell um den vierten Platz und den Sieg in der Gruppe N entschied letztlich HJS-Sportchef Klaus Osterhaus im Mitsubishi Lancerfür sich. Der Routinier zollte dem knapp geschlagenen Gassner-Junior großen Respekt, "eine tolle Visitenkarte die er hier abgegeben hat." Die Technik am Audi S2 Quattro des Nordhessen Carsten Alexy verhinderte mehr als den sechsten Gesamtrang. Mit einigen zweiten Gesamtzeiten zeigte er jedoch sein Potential auf.

Nachdem Lars Mysliwietz am Vormittag durch eine falsche Reifenwahl hinter Matthias Homuth zurückgefallen war, erkämpfte er sich auf den Nachmittagsprüfungen die Führung in der Division 5 (seriennahe Fahrzeuge bis 2.000 ccm) zurück. Ihr Duell führte die beiden auf die beachtlichen Plätze sieben und acht im Gesamtklassement. Ebenso eng war es in der Division 6 (seriennahe Fahrzeuge bis 1.600 ccm), die der Berliner Niels Kunze im Citroën Saxo VTS knapp vor seinem Markenkollegen Matthias Kuhnert (Lahstedt) für sich entscheiden konnte.


Zwischen die beiden schob sich der 19-jährige Saar- Youngster Patrick Anglade (Opel Astra GTC) auf den zwölften Gesamtrang, gewann sowohl die Diesel-Division der Masters-Wertung sowie auch die Wertung der HJS-Diesel-Rallye Masters.

Dort hatte Horst Rotter klar dominiert, bis er am Start der WP acht mit einem Antriebswellenschaden am Opel Astra aufgeben musste.

Stimmen im Ziel:

Hermann Gassner (Mitsubishi Lancer, Division 1): 1. Platz
"Es ist schön, dass der Toni (Werner) die Meisterschaft ungewollt wieder so spannend gemacht hat.

Frank Richert (Ford Escort Cosworth, Division 1): 2. Platz
"Es ist natürlich toll, als Führender zum Finale der Masters nach Bayern zu fahren. Aber ich gebe mich keinen Illusionen hin, das wird sehr schwer."

Jörg Axel de Fries (Mitsubishi Lancer, Division 1): 3. Platz
"Ich bin sehr zufrieden. Der Abstand zu Hermann (Gassner) ist seit Beginn der Saison deutlich geschrumpft."

Klaus Osterhaus (Mitsubishi Lancer, Division 4): 4. Platz
"Ich wollte vor Gassner Junior ins Ziel kommen und das haben wir knapp geschafft. Wir waren beide volles Rohr unterwegs und er hat keinen Fehler gemacht. Eine tolle Leistung, vor allem, da er einen Evo 6 fährt und wir immerhin einen Evo 8 haben."

Lars Mysliwietz (Honda Civic Type R, Division 5): 7. Platz
"Eine klare Ausgangslage zwischen Homuth und uns vor dem Finale: Wer in Bayern vorne ist, ist auch in der Tabelle vorn."

Endstand nach 13 Wertungsprüfungen:
1. Gassner / Schrankl, Mitsubishi Lancer 1:05:22,2 Stunden.
2. Richert / Prillwitz, Ford Escort Cosworth + 2:45,7 Stunden.
3. de Fries / Loth, Mitsubishi Lancer + 2:58,2 Minuten.
4. Osterhaus / Mausbeck, Mitsubishi Lancer+ 3:11,5 Minuten.
5. Gassner jr. / Thannhäuser Mitsubishi + 3:25,7 Minuten.
6. Alexy / Knaus, Audi S2 Quattro + 4:13,6 Minuten.
7. Mysliwietz / Schumacher, Honda + 5:54,4 Minuten.
8. Homuth / Jung, Opel Kadett GSI + 7:04,0 Minuten.

Stand im ADAC Rallye Masters:
1 Richert/Prillwitz Ford Escort Cosworth 164
2 Gassner/Schrankl Mitsubishi Lancer 148
3 Werner/Edelmann Porsche 911 GT3 146
4 Homuth/Jung Opel Kadett 16V 127
5 Mysliwietz/Schumacher Citroën C2/Honda CivicTypeR 125
6 Osterhaus/Mausbeck Mitsubishi Lancer 104
6 Kuhnert/Söbke Citroën Saxo VTS 104
8 Alexy/Knaus Audi S2 103
9 de Fries/Loth Mitsubishi Lancer 97
10 Riedemann/Bobrink Suzuki Ignis Sport 87
11 Anglade, Patrick Opel Astra GTC 84
12 Kunze, Niels Citroën Saxo VTS 80
13 Kölle, Kai-Dieter Porsche 911 78
14 Gassner, Hermann Jr. Mitsubishi Lancer 66
15 Heitmann/Hammerich VW Polo GTI 64

 
 
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