NEWS - Sonntag, 18. November 2007
 

Rallye Irland: Citroen Doppelsieg, Ford ist Markenweltmeister, Stohl und Aigner out

Citroen Pilot Sebastien Loeb eroberte mit seinem Sieg bei der Premiere der Rallye Irland in der Rallye-WM an diesem Wochenende die Führung in der WM-Wertung zurück. Sein schärfster Rivale Marcus Grönholm schied nach einem Unfall in SP 4 aus. Vor dem Finale bei der Wales Rally GB liegt der Franzose nun mit 6 Punkten in Führung.

Loeb übernahm die Führung von Grönholm in SP2 und baute diese auf den rutschigen Prüfungen der Rally Irland kontinuierlich aus. Im Ziel nach 20 Prüfungen hatte der amtierende Weltmeister einen Vorsprung von 53,2 Sekunden auf seinen Teamkollegen Dani Sordo.

Der Spanier bot eine tolle Vorstellung und konnte fünf Prüfungen für sich entscheiden. Bei einem Ausritt auf der SP 12 war auch das Glück auf seiner Seite.

Die Zuseher brachten den C4 WRC Sordos nach kurzer Zeit zurück auf die Strasse, der Zeitverlust hielt sich mit 30 Sekunden in Grenzen.

Stobart Ford Pilot Jari-Matti Latvala konnte mit dem 3. Platz bei der Rallye Irland sein bestes Resultat in seiner noch jungen Karriere feiern. Der Finne sicherte sich zwei SP Bestzeiten und war außer einem kurzen Ausritt in der zweiten Etappe fehlerfrei unterwegs.

Mikko Hirvonen sicherte sich Rang 4 und damit den vorzeitigen Gewinn der Marken-Weltmeisterschaft für BP Ford. Nach dem Ausfall von Hirvonens Teamkollegen Marcus Grönholm in SP 4 hatte die Zielankunft unter den ersten fünf und somit die erfolgreiche Titelverteidigung oberste Priorität bei Hirvonen.

Petter Solberg beendete die Rallye Irland auf Rang fünf vor seinem Markenkollegen Guy Wilks.

Solbergs Teamkollegen Chris Atkinson und Xavier Pons fielen schon zu Beginn der Rallye nach Unfällen weit zurück. Atkinson konnte die Rallye dank Superally Reglement fortsetzen, Xavier Pons musste nach der SP4 aufgeben.

Die Ford Piloten Matthew Wilson, Gareth McHale und Andreas Mikkelsen komplettierten die Top ten beim vorletzten Lauf der Saison.

In der PWRC konnte Nial McShea den Sieg vor Gabriel Pozzo feiern. Die Führung in der Gr.N wechselte kontinuierlich während der Rallye. Lag zu Beginn der Rallye Andreas Aigner in Front, übernahm nach dessen Ausfall wieder Mark Higgins die Führung. Doch auch Higgins sollte im Verlauf der zweiten Etappe ausscheiden. Der Sieger McShea setzte sich in der vorletzten SP an die Spitze, als der Leader Armindo Araujo nach einem Unfall aufgeben musste.

OMV Kronos Citroen WRT bei Rallye Irland ausgeschieden

Das OMV Kronos Citroen World Rally Team musste bei der Rally Ireland auf der 13. Sonderprüfung den Kampf um WM-Punkte aufgeben. Nachdem das OMV Duo Stohl/Minor schon auf der 11. Prüfung durch einen Ausrutscher fast sieben Minuten verlor, kam zwei Sonderprüfungen später das endgültige Aus. Grund dafür war ein Fehler im Aufschrieb.

Der zweite Tag des vorletzten Laufes zur FIA World Rally Championship begann für das OMV Kronos Citroen World Rally Team alles andere als optimal. Nach zirka einem Drittel der 27 Kilometer langen Auftaktprüfung rutschte Manfred Stohl bei Höchstgeschwindigkeit von der Strecke.

Mit Hilfe der Zuschauer kam er wieder auf die Straße zurück, verlor dabei aber fast sieben Minuten. Damit fiel der 35-jährige OMV Pilot jedoch aus den Punkterängen.

Nur zwei Sonderprüfungen später das nächste Missgeschick. Stohl: „Unser Aufschrieb war ‚Kuppe voll – 60 Meter – Kuppe in rechts drei’. das war leider viel zu schnell, denn die Rechtskurve war einfach nicht mehr zu schaffen.“ Das Citroen Xsara WRC durchschlug ein Gatter und wurde an ein einem Betonpfosten schwer beschädigt. Stohl. „Damit war die Rally zu Ende. Es tut mir für das Team enorm leid. Die Schuld liegt beim Aufschrieb und sicher nicht bei der Ansage. Ich habe mir hier überhaupt sehr schwer bei der Erstellung des Schriebes getan, da ich wie viele andere Piloten vie schneller geschrieben habe, als tatsächlich gefahren werden kann. Jetzt können wir nur noch mit einem absoluten Top-Resultat in Wales diese eher bescheidene Saison retten. Ich werden jedenfalls alles daran setzen.“

Andreas Aigner auf SP 7 in Führung liegend ausgeschieden

Bis zur sechsten Sonderprüfung bestätigte Andreas Aigner seine Leistungskurve der letzten Rallyes. Aigner/Wicha führten auf ihrem Red Bull Mitsubishi die P-WRC-Wertung, nach einem starken Vormittag in Irland.


Auf der siebenten Sonderprüfung kam aber dann das frühzeitige Aus für den Steirer.

Aigner: „Ich war in dieser 2minus einfach zu schnell. Ich touchierte eine dieser typischen irischen Naturmauern am Streckenrand und überschlug mich über diese Mauer in ein Feld. Sehr schade – denn bis dahin lief alles perfekt!“

Andreas Aigner / Klaus Wicha konnten mit ihrem Red Bull Mitsubishi bei der Irland Rallye am Samstag nicht wieder den Start gehen. Die Schäden am Auto nach dem Überschlag auf SP 7 waren zu schwerwiegend – sowohl was Karosserie als auch die Technik betraf.

Baumschlager: „Es hätte wenig Sinn gemacht, mit aller Gewalt hier weiterzufahren, obwohl sich Andreas sensationell präsentiert hat!. Leider war auch der Motor leicht beschädigt – so konnten wir nicht garantieren, dass Andreas Aigner mit einem voll funktionsfähigen Auto hier weiterfahren kann. Das tut mir besonders leid, denn Andreas war hier gerade sensationell unterwegs und fuhr für mich eine seiner stärksten Rallyes – und das auf diesen engen, winkeligen Kursen mit rutschigen, schmutzigen Streckenbelag. Wir konzentrieren uns jetzt ganz auf Cardiff in zwei Wochen und sind sicher, dass Aigner seine Leistung hier wiederholen kann – mit einem perfekt vorbereiteten Mitsubishi!“

OMV BIXXOL Rally Team erobert WM-Punkte in Irland

Die bulgarischen Brüder Yassen und Co Pilot Dillyan Popov landeten bei ihrer diesjährigen Premiere im OMV BIXXOL Rally Team bei der „Rally Ireland“ in den Top-10. Trotz eines Reifenschadens am ersten Tag des vorletzten Laufes zur P-Car FIA World Rally Championship beendete das OMV-Duo die Rally auf dem sehr guten neunten Endrang. Das OMV BIXXOL Rally Team CZ mit Stepan Vojtech und Michal Ernst konnte noch zufriedener sein, denn die beiden Tschechen (ebenfalls im Mitsubishi Lancer Evo IX) eroberten mit dem 5. Endrang zum zweiten Mal nach Mexiko WM-Punkte.

Nach dem ersten Tag der Rally Ireland hatte das bulgarische Brüderpaar Yassen und Dillyan Popov im OMV BIXXOL Rally Team noch ein bißchen mit dem Schicksal gehadert – hatte die beiden doch ein Reifenschaden auf der sechsten Sonderprüfung auf den 14. Platz zurückgeworfen. Doch das OMV-Duo im Mitsubishi Lancer Evo IX gab nicht auf und eroberte Rang um Rang zurück. Und bereits nach dem zweiten Durchgang am Samstag lagen die Popovs wieder auf Platz 10. Am letzten Tag gelang ihnen dann sogar noch eine Rangverbesserung.

Somit beendeten die bulgarischen OMV-Piloten den vorletzten Lauf zur P-Car FIA World Rally Championship, der gleichzeitig ihre diesjährige Premiere im OMV BIXXOL Rally Team darstellte, auf dem sehr guten neunten Gesamtrang, nur knapp hinter den Punkterängen. „Trotz des Reifenschadens am ersten Tag können wir mit der Rally sehr zufrieden sein. Bei den widrigen Bedingungen, die hier herrschten, ist ein Platz in den Top-Ten nur knapp hinter den Punkterängen ein toller Erfolg, der uns gezeigt hat, dass wir mithalten können“, erklärte Yassen Popov.

Über einen noch schöneren Erfolg konnte sich das OMV BIXXOL Rally Team CZ freuen. Das tschechische OMV-Duo Stepan Vojtech und Co Michal Ernst im Mitsubishi Lancer Evo IX blieb von Rückschlägen à la Popov verschont und stellte sich von Anfang an perfekt auf die rutschigen Straßenverhältnisse ein. Ohne übertriebenes Risiko zu nehmen hielt sich Vojtech vom ersten Tag der Rally Irland an in den Punkterängen der P-Car FIA World Championship und beendete den Lauf auf dem ausgezeichneten fünften Gesamtrang. Dies bedeutet, dass der OMV-Pilot sein Mexiko-Ergebnis (6. Platz) sogar noch übertrumpfen konnte und zum zweiten Mal WM-Punkte eroberte. „Es freut mich besonders, dass wir bei einer so schwierigen Rally, bei der Topleute wie Grönholm oder Stohl Probleme hatten, ins Ziel gekommen sind. Und noch dazu punkten konnten. Mein Dank gilt selbstverständlich auch dem Team, das perfekt gearbeitet hat“, sagte ein sichtlich zufriedener Stepan Vojtech.

Bei der Wales Rally GB (30. November – 2. Dezember) werden die Fahnen des OMV BIXXOL Rally Teams dann erneut von Stepan Vojtech/Michal Ernst hochgehalten. Verstärkung bekommen die beiden vom rumänischen OMV Team Claudiu David und Mihaela Beldie, für die dies bereits den dritten diesjährigen OMV Einsatz nach Argentinien und Japan bedeutet.


Endstand nach 20Sonderprüfungen
01. Loeb / Elena, Citroen C4 WRC 3:01:39,2
02. Sordo / Marti, Citroen C4 WRC +53,4
03. Latvala / Antilla, Ford Focus WRC +1:48,2
04. Hirvonen / Lehtinen, Ford Focus WRC +2:17,7
05. Solberg / Mills, Subaru Impreza WRC +2:55,8
06. Wilks / Pugh, Subaru Impreza WRC +5:57,9
07. Wilson / Orr, Ford Focus WRC +10:04,9
08. MacHale / Harrymann, Ford Focus WRC +11:08,3
09. Mikkelsen / Floene, Ford Focus WRC +13:08,2
10. McShea / Clarke, Subaru Impreza Gr. N +16:32,1

WM-Stand Fahrer: 01. Loeb 110 Punkte, 02. Grönholm 104, 03. Hirvonen 89, 04. Sordo 61, 05. P. Solberg 42, 06. H. Solberg 34, 07. Latvala 30, 08. Atkinson 29, 09. Duval und Stohl 12, 11. Gardemeister und Kopecky 10, 13. Carlsson 9, 14. Wilson 8, 15. Galli 5, 16. Pons und Perez Companc 4, 18. Aava und Wilks 3, 20. Villagra 2, 21. Hanninen, Ostberg, Taguchi und McHale 1

WM-Stand Hersteller: 01. BP Ford WRT 194 Punkte, 02. Citroen Total WRT 173, 03. Stobart M-Sport Ford RT 80, 04. Subaru WRT 79, 05. OMV Kronos Citroen WRT 43, 06. Munchi's Ford WRT 14

Das Finale der Rallye-WM findet in 2 Wochen im Rahmen der Wales Rally GB von 30. November bis 02. Dezember 2007 statt.

Fotos: McKlein, Red Bull/Klein, Harald Illmer

 
 
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