NEWS - Sonntag, 21. Jänner 2007

 


© 2007, Harald Illmer

Citroen Doppelsieg beim Saisonauftakt - Vierter Sieg für Loeb in Monte Carlo

Sebastien Loeb (F) und Daniel Sordo (E) sorgten beim ersten Lauf zur FIA World Rally Championship 2007 für eine perfekte Premiere des Citroen C4 WRC. Der französische Weltmeister setzte sich beim vierten Sieg im Fürstentum um 38,2 Sekunden gegenüber seinem Teamkollegen durch. Dahinter folgt Vizeweltmeister Marcus Grönholm (Fin), der im Ford Focus WRC jedoch schon einen Respektabstand von 1:22,8 Sekunden aufweist. Spannend wurde es bei der abschließenden Superstage am Sonntag in Monte Carlo noch zwischen Subaru-Werkspilot Chris Atkinson (Aus) und Mikko Hirvonen (Fin/Ford). Vor dem 2,8 Kilometer langen Rundkurs lag der Finne 0,8 Sekunden vor dem Australier. Dieser markierte jedoch die letzte SP-Bestzeit der Rally und sicherte sich mit 0,2 Sekunden Vorsprung den vierten Platz. Hirvonen wurde Fünfter.

Zwei Punkte für das OMV World Rally Team

Das OMV Kronos Citroen World Rally Team hat die „Rally Automobile Monte Carlo“ auf dem zehnten Gesamtrang beendet. Nicht gerade das Wunschresultat, doch in Anbetracht der andauernden Bremsprobleme, war keine bessere Platzierung möglich. Dabei konnte jedoch das Potential des OMV Duos Stohl/Minor mit dem Citroen Xsara WRC angedeutet werden. So stand das Kennen lernen des Autos im Vordergrund. Und mit der Zielankunft in Monte Carlo konnten fast 330 Testkilometer absolviert werden.

Nur zwei Sekunden hinter Platz vier
Trotz der Platzierung ausßerhalb der Fahrer-Punkteränge hat das OMV Kronos Citroen WRT einige sehr wichtige Erkenntnisse aus dem ersten WM-Lauf der Saison ziehen können. So konnten sich Manfred Stohl und Ilka Minor doch recht schnell mit dem neuen Arbeitsgerät anfreunden. Das schlug sich zwischenzeitlich auch im Ergebnis nieder. Nach fünf Sonderprüfungen fehlten lediglich zwei Sekunden auf Platz vier. Die Bremsprobleme stoppten den Höhenflug. „Es war die ganze Rally über ein Warten, dass die Bremse versagt. So kannst du nicht schnell fahren. Dennoch konnten wir ein Gefühl für das Auto aufbauen. Jetzt gilt es den Fehler zu finden und für den nächsten Lauf in Schweden zu beheben“, erklärt der OMV Pilot. Im Detail ging es um die vorderen Bremssättel, die immer wieder aussetzten.

Punkte in der Herstellerwertung
Der Kampf des OMV Duos Stohl/Minor wurde dann aber trotzdem noch mit zwei Punkten für die Herstellerwertung der FIA World Rally Championship belohnt. Damit liegt man nach der ersten Rally als bestes Privatteam auf dem vierten Platz. „Natürlich haben wir uns den Auftakt anders vorgestellt. Aber ich bin überzeugt, dass wir dieses Problem sehr schnell in den Griff bekommen. Nur ist eben bei einer Rally zu wenig Zeit, um vor Ort eine Lösung herbeizuführen. Manfred hat das Beste aus der Situation gemacht. In Schweden sieht die Welt wieder ganz anders aus“, erklärt Marc van Dalen, Teamchef des OMV Kronos Citroen World Rally Teams.

Pech für Andreas Aigner: Out nach technischem Defekt in SP 9

Nichts wurde es aus der erhofften Test-Rallye für den ersten Einsatz in der P-WRC in Schweden. Das Red Bull Rallye Team mit Andreas Aigner (AUT) / Klaus Wicha (GER) - Mitsubishi Lancer EVO IX - musste am Start zur SP 9 wegen eines Defekts am Antriebstrang frühzeitig aufgeben.

BRR-Teamchef Raimund Baumschlager: „Wir müssen einmal analysieren, was der genaue Grund für diesen Ausfall war. Es ist in jede Fall sehr schade, weil wir jeden Kilometer gebraucht hätten – als Test für die Schweden-Rallye.“

Dies ist umso bedauerlicher, als sich der junge Steirer in den Seealpen sehr wohl fühlte und bis auf den Reifenschaden auf der SP 3 auch konstant schnell und fehlerlos unterwegs war, dennoch war Aigner nach dem Reifenschaden enttäuscht zum Servicepunkt gekommen.

Aigner: „So ein unnötiger Zwischenfall bringt dich natürlich aus dem Rhythmus, auch wenn ich weiß, dass so was immer wieder passieren kann. Die Zeiten auf der SP 4 und 5 waren in Ordnung, die Siegeschancen waren allerdings dahin. Am Nachmittag hoffe ich auf eine problemlose zweite Runde!“

Der Nachmittag der 1. Etappe begann dann auch ganz nach Wunsch von Aigner/Wicha: Gruppe N-Bestzeit auf SP 6, der langen Prüfung über 46 Kilometer, wobei dem Führenden in dieser Wertung, Burri/Gordon, mehr als 18 Sekunden abgenommen wurden.

Als bester Mitsubishi-Pilot war er hier auch mehr als eine Minute schneller als seine schnellsten Markenkollegen Carret, Ayme, Artru und Frau.

Eine weitere Bestzeit auf der SP 7 und ein dritter Platz in der SP 8 brachten Andreas Aigner wieder auf Platz 3 in seiner Gruppe nach vor. Seine Aufholjagd nach dem Reifenschaden war erfolgreich. Aigner: „Der Nachmittag der 2. Etappe hat Spaß gemacht, vor allem die Bestzeit auf der Königsetappe. Mein Ziel muss jetzt sein, auf Platz 2 in der Gruppe N zu kommen und die eine oder andere Bestzeit zu fahren. Die Monte ist und bleibt ja die Generalprobe für den ersten WM-Lauf in der P-WRC in Schweden!“ Nach dem Defekt am Start zur SP 9 mussten Aigner / Wicha aufgeben.


Atkinson und Solberg sind nach den Plätzen 4 und 6 zuversichtlich gestimmt

Petter Solberg und Chris Atkinson beendeten die 75. Rallye Monte Carlo, welche die neue Saison eingeläutet hat, auf den Rängen sechs und vier - im Vordergrund stand beim Subaru World Rally Team der Umstieg von Pirelli- auf BFGoodrich-Reifen - und dieser ist dem Team bestens gelungen. Subaru World Rally Team-Geschäftsführer erklärt: "Es sieht nach einem positiven Start in die neue Saison aus. Wir sind sehr zufrieden damit, wie die Zusammenarbeit mit BFGoodrich verlaufen ist."

Und auch Petter Solberg zieht eine positive Bilanz: "Unsere Position ist okay und alles in allem bin ich sehr glücklich mit dieser Rallye. Es war ein hartes Wochenende und die Zeit, die wir am Freitag verloren haben, schmälerte unsere Chancen, einen Platz weiter vorne erobern zu können. Doch man sollte nicht vergessen, dass wir an diesem Wochenende vor allem mehr darüber erfahren haben, wie unser Auto mit den BFGoodrich-Reifen funktioniert."

Chris Atkinson konnte am Samstag zwei SP-Bestzeiten in den Asphalt zaubern und erfreute die Fans rund um den Grand Prix-Kurs von Monaco am Sonntagvormittag mit einem harten Kampf gegen Mikko Hirvonen, um den vierten Gesamtrang, den der Australier mit einer perfekten Fahrt und einer weiteren Bestzeit für sich entscheiden konnte. Solberg unterstreicht die gute Leistung seines Teamkollegen: "Chris fuhr ganz besonders gut und wir haben als Team einen echten Erfolg verzeichnet - und die Atmosphäre bei dieser Rallye war einfach großartig."

Chris Atkinson erklärt: "Wir haben einfach auf der letzten Prüfung vom Samstag zu viel Zeit verloren - ich dachte, wir waren ausreichend schnell, um Mikko hinter uns zu halten - aber das war nicht der Fall. Doch dann konnte ich am Sonntag den vierten Platz zurückholen."

Wichtig ist für Atkinson: "Wir waren in der Lage, auf Asphalt konkurrenzfähig zu sein und es war das erste Mal, dass ich in einer solchen Position war. Das ist ein großer Schritt vorwärts. Die Reifen waren unglaublich gut."

Und so zieht auch Richard Taylor eine positive Bilanz: "Es ging bei der gesamten Veranstaltung darum, ein besseres Verständnis aufzubauen, wie unser Auto mit den für uns neuen Reifen arbeitet - und was wir gesehen haben, gibt uns sehr viel Zuversicht. Wir sind nun sicher, dass wir unsere Performance im Verlaufe der Saison weiter verbessern können."

Endstand nach 15 Sonderprüfungen
01. Sebastien Loeb/Daniel Elena (F) Citroen C4 WRC 3:10:27,4 Std.
02. Dani Sordo/Marc Marti (E) Citroen C4 WRC +38,2 Sek.
03. Marcus Grönholm/Timo Rautiainen (Fin) Ford Focus WRC +1:22,8 Min.
04 Chris Atkinson/Glenn Mcaneall (Aus) Subaru Impreza WRC +2:28,1 Min.
05. Mikko Hirvonen/Jarmo Lehtinen (Fin) Ford Focus WRC +2:28,3 Min.
06. Petter Solberg/Philip Mills (N) Subaru Impreza WRC +3:12,0 Min.
07. Toni Gardemeister/Jak. Honkanen (Fin) Mitsubishi WR05 +3:38,1 Min.
08. Jan Kopecky/Filip Schovanek (CZ) Skoda Fabia WRC +4:39,4 Min.
09. Jean-Marie Cuoq/David Marty (F) Peugeot 307 WRC +5:59,7 Min.
10. Manfred Stohl/Ilka Minor (A) Citroen Xsara WRC +6:37,3 Min.

Stand in der FIA WM für Fahrer :
1. Loeb 10 Punkte, 2. Sordo 8 Punkte, 3. Grönholm 6 Punkte, 4. Atkinson 5 Punkte, 5. Hirvonen 4 Punkte, 6. P. Solberg 3 Punkte, 7. Gardemeister 2 Punkte, 8. Kopecky 1 Punkt.

Stand in der FIA WM für Hersteller
1. Citroen Total WRT 18 Punkte, 2. BP Ford WRT 10 Punkte, 3. Subaru WRT 8 Punkte, 4. OMV Citroen Kronos WRT 2 Punkte, 5. Stobart M-Sport Ford Rally Team 1 Punkt.


 
 
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