NEWS - Sonntag, 18. Februar 2007

 
© 2007, Harald Illmer
Ford-Dreifachsieg bei WM Premiere
Ford Werkspilot Mikko Hirvonen feierte bei der Premiere der Rally Norway in der FIA World Rally Championship einen eindrucksvollen Start-Ziel-Sieg. Der 26-jährige Finne setzte sich um 9,5 Sekunden gegen Teamkollegen Marcus Grönholm durch.
Der finnische Doppel-Ex-Weltmeister übernahm mit Platz zwei die Führung in der Fahrerwertung der WM, wo er nun vier Punkte vor Hirvonen liegt. Dritter wurde Lokalmatador Henning Solberg (Ford Focus WRC), der im Vorjahr die Norwegen-Generalprobe gewann. Sebastien Loeb (Citroen C4 WRC) konnte sich nach seinen zwei Ausrutschern vom Samstag nur mehr auf Platz 14 verbessern.
 

OMV Kronos Citroen WRT holt 5 Herstellerpunkte
Das OMV Kronos Citroen World Rally Team darf sich nach der Rally Norway über weitere fünf Punkte für die Herstellerwertung freuen. Dafür sorgten Daniel Carlsson/ Denis Giraudet mit Platz sieben und Manfred Stohl/Ilka Minor mit Platz zwölf. Der Österreicher lag bis vor der letzten Sonderprüfung sogar noch auf dem sechsten Rang. Im Duell mit Gigi Gall (Ita/Citroen) machte er jedoch mit einer Schneewehe Bekanntschaft und fiel zurück. Dennoch zieht OMV Kronos Citroen Teamchef Marc van Dalen eine positive Bilanz.

Daniel Carlsson konnte sich am letzten Tag der Norwegen-Rally entscheidend steigern. In einem packenden Finish überholte der 30-jährige Schwede noch Xavi Pons (Spa/ Subaru) und durch den Ausrutscher von OMV Teamkollegen Manfred Stohl landete er auf dem siebenten Gesamtrang, womit er sein WM-Punktekonto um weitere zwei Zähler erhöhen konnte. Carlsson „Wir haben von Samstag auf Sonntag das Setup am Auto geändert. Dadurch ging es ein wenig besser. Für mich ist das ein Zeichen, dass wir mit dem Citroen Xsara WRC besser zurecht kommen und die gefahrenen Kilometer nicht umsonst waren. Dass wir am Ende auch noch Pons überholen konnten freut mich sehr. Mit dem siebenten Gesamtrang hat die Rallye doch ein versöhnliches Ende genommen.“ Der OMV Pilot wird beim nächsten WM-Lauf in Mexiko pausieren und kommt dann wieder bei der Portugal-Rally Ende März zum Einsatz.

Für Manfred Stohl hat der Ausflug in den Norden ein durchwachsenes Ergebnis gebracht. Nach Platz sieben in Schweden war der 34-jährige OMV Pilot auch in Norwegen bis zur letzten Sonderprüfung mit Platz sechs auf Punktekurs. Dann rutschte er aber im Kampf gegen Gigi Galli (Ita/Citroen) nach 5,7 von 44,28 Kilometer von der Straße und landete in einer Schneewehe. Mit über zehn Minuten Verspätung konnte er die Fahrt fortsetzen. Mehr als Platz zwölf war aber nicht mehr drin. Stohl: „Wir haben am Sonntag alles gegeben. Der Grat zwischen Erfolg und Ausfall ist bei diesen Bedingungen enorm schmal. Vor der letzten SP war Galli nur 12,7 Sekunden hinter uns. Ich wollte ihn unbedingt auf Distanz halten.


Leider ist mir das nicht gelungen. Natürlich bin ich enttäuscht, freue mich aber zugleich auf die nächste Rally in Mexiko, wo es wieder auf Schotter geht.

Subaru: Petter Solberg auch mit Platz vier zufrieden, Chris Atkinson hat viel gelernt
"Es ist schade, dass Henning mich noch überholen konnte, aber unter diesen Umständen bin ich mit dem Ergebnis zufrieden", spricht Petter Solberg den Zweikampf mit seinem Bruder Henning Solberg an, der sich noch auf Rang drei vorarbeiten konnte. Für Petter Solberg, der den vierten Platz erzielen konnte, galten ohnehin andere Ziele: "Wir hätten nicht mehr schneller fahren können. Wir waren sehr realistisch eingestellt hinsichtlich dem, was wir bei dieser Rallye erreichen können und sind einfach unserer Strategie gefolgt. Das Wichtigste war für uns, in den Punkterängen zu landen und Fehler zu vermeiden."

Solberg fügt hinzu: "Das war die letzte Rallye mit dem Subaru Impreza WRC 2006 und die WM-Punkte, die wir hier erzielt haben, sind für die gesamte Saison sehr wichtig." Die erste Norwegen-Rallye in der Geschichte der Rallye-Weltmeisterschaft erwähnt Solberg mit Begeisterung: "Es war eine unglaubliche Erfahrung, auf diesen Wertungsprüfungen zu fahren, vor so vielen Zuschauern und so vielen norwegischen Flaggen."

Chris Atkinson konnte keine WM-Punkte an Land ziehen, der Australier erklärte: "Das war eine harte Rallye für uns - obwohl es keinen Zweifel daran gibt, dass wir ohne den Fehler am Samstag in den Punkterängen gelandet wären." Atkinson kam am Samstag kurz von der Strecke ab, blieb dann jedoch in einer Schneebank stecken.

Subaru World Rally Team-Geschäftsführer Richard Taylor erklärte: "Natürlich hätten wir Petter gerne auf dem Podium gesehen, aber unser Ziel war es, eine solide Ankunft in den Punkterängen zu erzielen . Leider hat es uns unsere Reifenwahl, nicht erlaubt, Reifen mit langen Spikes einzusetzen, sodass Petter heute keinen ordentlichen Kampf gegen Henning führen konnte. Chris hatte eine harte Rallye und er hat sich im Auto nicht richtig wohl gefühlt - aber er hat dabei sehr viel gelernt. Wir sind mit der Performance unseres Subaru Impreza WRC 2006 bei dessen letztem Einsatz zufrieden und wir freuen uns auf das Debüt unseres neuen Subaru Impreza WRC 2007 in Mexiko."


Red Bull Rallyeteam: Taktisch einen großen Schritt vorwärts gemacht
Aigner (AUT) / Wicha (GER) – Mitsubishi EVO IX – fahren in Norwegen als Dritte auf das Podest in der Gruppe N, holen Gesamt Rang 19.

Erstes Topergebnis für Andreas Aigner in diesem Jahr! Mit seinem Co-Piloten Klaus Wicha und dem Mitsubishi EVO IX blieb der Steirer auch am heutigen Schlusstag der zur WM zählenden Norwegen Rallye fast fehlerlos, sicherte sich damit Platz 3 in der Gruppe N – bedeutet gleichzeitig Rang 19 im Gesamtklassement!

Aigner absolvierte heute auch die letzten vier Prüfungen sehr professionell, ohne viel Risiko, und fuhr damit den angestrebten Podestplatz in der Gruppe N ein.

Andreas Aigner: „Ich bin jetzt total erleichtert, wieder einmal die Zielflagge gesehen zu haben. Und dass es gleich ein Podestplatz wurde, freut mich natürlich umso mehr. Es war das Maximum, was ich hier erreichen konnte. Auf diesem Ergebnis kann man sicher aufbauen – das Selbstvertrauen ist jedenfalls wieder da!“

Der Sieg in der seriennahen Klasse ging an den Schweden Patrik Flodin (Subaru), gefolgt vom Norweger Eyvind Brynildsen (Mitsubishi), die für Aigner außer Reichweite waren. Teamchef Raimund Baumschlager: „Andi hat über drei Tage hindurch eine sehr konstante Leistung geboten, am heutigen Schlusstag ohne Risiko den dritten Platz gefestigt, und damit seine Aufgabe bestens erfüllt. Dazu war er sicher einer der wenigen Piloten, die hier keinen Ausritt hatten. Ein klares Zeichen, dass er taktisch einen großen Schritt vorwärts gemacht hat.“

Nächster Einsatz des Red Bull Rallye Teams ist die Mexiko-Rallye am zweiten März-Wochenende, wo es wieder um Punkte in der P-WRC geht.

Endstand nach 18 Sonderprüfungen
01. Mikko Hirvonen/Jarmo Lehtinen (Fin) Ford Focus WRC 3:28:17,0 Std.
02. Marcus Grönholm/Timo Rautiainen (Fin) Ford Focus WRC +9,5 Sek.
03. Henning Solberg/Cato Menkerud (Nor) Ford Focus WRC +3:44,6 Min.
04. Petter Solberg/Philip Mills (N) Subaru Impreza WRC +4:01,1 Min.
05. Jari-Matti Latvala/Miikka Antilla (Fin) Ford Focus WRC +5:30,7 Min.
06. Gigi Galli/Giovanni Bernaccchini (Ita) Citroen Xsara WRC +7:05,2 Min.
07. Daniel Carlsson/Denis Giraudet (Swe) Citroen Xsara WRC +9:23,7 Min.
08. Jan Kopecky/Filip Schovanek (CZ) Skoda Fabia WRC +11:49,9 Min.
12. Manfred Stohl/Ilka Minor (A) Citroen Xsara WRC +17:04,6 Min.
14. Sebastien Loeb/Daniel Elena (F) Citroen C4 WRC +18:13,4 Min.

WM-Stand für Fahrer:
1. Grönholm 24 Punkte, 2. Hirvonen 20 Punkte, 3. Loeb 18 Punkte, 4. H. Solberg 10 Punkte, 5. P. Solberg und Sordo je 8 Punkte, 7. Carlsson und Atkinson je 6 Punkte, 9. Gardemeister 5 Punkte, 10. Latvala 4 Punkte, 11. Galli 3 Punkte, 12. Stohl und Kopecky je 2 Punkte.

WM-Stand für Hersteller:
1. BP Ford WRT 44 Punkte, 2. Citroen Total WRT 28 Punkte, 3. Stobart M-Sport Ford Rally Team 16 Punkte, 4. Subaru WRT 15 Punkte, 4. OMV Citroen Kronos WRT 14 Punkte.

 
 
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