NEWS - Montag, 20. November 2006

 


© 2006, Harald Illmer

Rallye Neuseeland: Ford Doppelsieg, Rang 3 für Manfred Stohl

Gröholm bessert Australien-Mißgeschick aus
Markus Grönholm hat sein Mißgeschick von vor drei Wochen ausgebessert. In Australien überschlug sich der finnische Ford-Werkspilot und vergab so die Chance auf den Titel. In Neuseeland war er wieder eine Klasse für sich. Grönholm holte nach 2000, 2002 und 2003 den vierten Sieg im Land der Kiwis. Mit dem zweiten Platz von Teamkollege Mikko Hirvonen (Fin) sicherte sich Ford auch vorzeitig den Marken-WM-Titel. Den erst zweiten seit 1979 in der Geschichte der World Rally Championship.

Manfred Stohl / Ilka Minor in Neuseeland auf Platz drei
Das OMV Peugeot Norway World Rally Team hat einen weiteren großen Triumph erzielt. Bei der „Propecia Rally New Zealand“ fuhren Manfred Stohl und Ilka Minor wie schon in Australien vor drei Wochen aufs Podium. Das OMV Duo stezte sich dabei am Schlußtag gegen das angreifende Citroen-Werksteam durch. Nach 17 Sonderprüfungen lagen die Österreicher 16,8 Sekunden vor Xavier Pons (Spa) im Weltmeisterauto von Sebastien Loeb und mehr als 40 Sekunden vor Rally-Shooting-Star Dani Sordo (Spa). Henning Solberg konnte auf den letzten Kilometern noch einen Marken-WM-Punkt für das OMV Peugeot Norway World Rally Team sichern.

Ein besonderes Erlebnis
Manfred Stohl zählt nicht nur seit diesem Wochenende zu den besten Rallypiloten der Welt. Doch mit dem dritten Platz bei der Rally Neuseeland hat der 34-jährige OMV Pilot abermals seine Extraklasse unter Beweis gestellt. Nach mehr als 350 Sonderprüfungskilometern unter schwierigsten Bedingungen ließ er die Werkspiloten von Citroen und Subaru hinter sich. Für das OMV Duo Stohl/ Minor war es der fünfte Stockerlplatz der Karriere, der bereits Dritte in diesem Jahr. Stohl: „Es ist ein besonderes Erlebnis.

Gerade auch deshalb, weil wir ganz starke Leute geschlagen haben und den Erfolg von Australien bestätigen konnten.

Der Kampf mit Pons und Sordo hat mich voll gefordert. Noch dazu zählt die Neuseeland-Rally zu meinen Lieblingsveranstaltungen. Wir hatten aber auch viel Glück und Jesus wollte, dass wir es schaffen.“ In der FIA World Rally Championship für Fahrer ist der OMV Pilot damit vom fünften Platz nicht mehr zu verdrängen. Mit 46 Punkten liegt er zwölf Zähler vor Ex-Weltmeister Petter Solberg (Nor/Subaru). Aber auch Platz vier ist noch drin. Da fehlt ein Punkt auf Dani Sordo. Stohl: „Wir werden in Wales alles daran setzen Sordo noch zu überholen. Uns liegt die Rally und wir fahren ohne Druck.“

Einen Punkt für Marken-WM gerettet
Nach dem Überschlag am zweiten Tag, der mit seinen Folgeerscheinungen über 16 Minuten kostete, rettete Henning Solberg mit einer beherzten Fahrt am Schlußtag noch einen Punkt für die Marken-WM. Der norwegische OMV Pilot hielt trotz Bremsproblemen den Briten Matthew Wilson (Ford Focus WRC) auf Distanz. Solberg: „Wir hatten großes Pech und haben mit dem Ausrutscher ein Spitzenresultat vergeben. Doch es hilft nichts, wenn wir den vergebenen Fahrerpunkten nachtrauern.

Jetzt werden wir uns voll auf Wales vorbereiten und dort die Punkte zum Saisonfinale nachholen.“ Dennoch liegt der 33-järige Skandinavier mit 25 Punkten noch immer auf dem siebenten Platz in der Fahrer-Weltmeisterschaftswertung.

Petter Solberg hat sicher mehr erwartet als jenen sechsten Platz, den der Norweger bei der Neuseeland-Rallye erzielen konnte. Solberg erklärte: "Ich habe wirklich mein Bestes gegeben, habe alles versucht, aber ich war an diesem Wochenende einfach nicht in der Lage, die Schnellsten herauszufordern. Klarerweise ist das sehr frustrierend. Ich möchte Rallyes gewinnen - und es bereitet wenig Spaß, wenn das nicht möglich ist. Aber ich möchte positiv eingestellt bleiben und mich weiterhin darauf konzentrieren, dass wir unsere Pace verbessern können.

Wir konnten an diesem Wochenende einige kleinere Verbesserungen erzielen, wir lernten noch mehr über das Auto und die Reifen dazu. Hoffentlich wird uns das in die Lage versetzen, dass wir beim letzten WM-Lauf in Wales ein besseres Resultat erzielen können."

Chris Atkinson erging es noch schlechter, da er auf der zweiten Etappe nach einer Kollision mit einem Felsbrocken aufgeben musste - zuvor jedoch konnte der Australier immerhin auf zwei Prüfungen die Bestzeit markieren.

Atkinson erklärte: "Wir haben versucht, weiterhin kräftig zu pushen, nachdem wir am Samstagmorgen zweimal die Bestzeit fahren konnten. Doch dann traf ich einen Felsbrocken, der den Reifen von der Felge zog. Das war einfach einer dieser typischen Rallye-Unfälle - ich denke, dass diesen Felsen auch jeder andere Pilot getroffen hätte, wenn er an meiner Stelle gewesen wäre. Nachdem die anderen durch meinen Zwischenfall gewarnt wurden, sind sie alle dem Stein ausgewichen. Das war einfach nicht unsere Rallye, deshalb werde ich nun danach trachten, dass ich nicht allzu entmutigt bin.

Bis zu meinem Ausfall lief es nämlich sehr ermutigend für mich - der Wagen funktionierte um einiges besser als zuvor. Wir konnten viel mehr pushen und das Fahren hat mir großen Spaß bereitet - es ist schön, wenn man in der Lage ist, das zu tun."

Subaru World Rally Team-Geschäftsführer Richard Taylor erklärte: "Das war eine harte Rallye, mit nur mäßigem Erfolg für Petter Solberg und Chris Atkinson. Trotz zweier Bestzeiten konnten wir nicht an jene Performance anschließen, welche wir bei den beiden Events zuvor demonstrieren konnten.

Es ist klar, dass sich Petter mehr von dieser Rallye erwartet hat als den sechsten Platz. Wir konnten immerhin verschiedene verbesserungswürdige Bereiche herausfinden, sodass wir den Wagen künftig weiter modifizieren können. Wir freuen uns jetzt auf die letzte Runde der Rallye-Weltmeisterschaft, auf die Großbritannien-Rallye in Wales und auf einen neuen, frischen Saisonstart.

Motorrad-Ass Valentino Rossi beendete die Neuseeland-Rallye mit einem privat eingesetzten Subaru Impreza WRC auf dem 11. Gesamtrang.


Endstand nach 17 Sonderprüfungen
01. Marcus Grönholm/Rautiainen (Fin) Ford Focus WRC 4:02:30,7 Std.
02. Mikko Hirvonen /Lehtinen (Fin) Ford Focus WRC +56,0 Sek.
03. Manfred Stohl/Ilka Minor (Ö) Peugeot 307 WRC +2:39,3 Min.
04. Xavi Pons/Del Barrio (Spa) Citroen Xsara WRC +2:56,1 Min.
05. Dani Sordo/Marti (Spa) Citroen Xsara WRC +3:20,7 Min.
06. Petter Solberg/Mills (Nor) Subaru Impreza WRC +4:57,1 Min.
07. Luis Perez Companc/Volta (RA) Ford Focus WRC +10:51,6 Min.
08. Jari-Matti Latvala/Antilla (Fin) Subaru Impreza (P-Car-WRC) +16:22,4 Min.
11. Valentino Rossi/Cassina (Ita) Subaru Impreza WRC +20:38,8 Min.
12. Henning Solberg/Cato Menkerud (Nor) Peugeot 307 WRC +21:17,9 Min.

Stand in der FIA World Rally Championship (nach 15 von 16 Läufen):
Fahrer: 1. Loeb 112 Punkte, 2. Grönholm 101 Punkte, 3. Hirvonen 65 Punkte, 4. Sordo 47 Punkte, 5. Stohl 46 Punkte, 6. P. Solberg 34 Punkte, 7. H. Solberg 25 Punkte, 8. Gardemeister 20 Punkte,

Hersteller: 1. BP Ford WRT 185 Punkte, 2. Kronos Total Citroen WRT 160 Punkte, 3. Subaru WRT 97 Punkte, 4. OMV Peugeot Norway WRT 80 Punkte, 5. Stobart-VK-M-Sport Ford 39 Punkte, 6. Red Bull Skoda 23 Punkte.

 

 
 
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