Ostarrichi-Rallye:
Überraschungs-Sieg von Achim Mörtl! Hideg
auf der letzten SP mit Technik-Defekt out! In der der
hist. EM ist Hans Georg Lindner unschlagbar!
Die Premiere der Ostarrichi-Rallye war packend und nervenzerreißend
bis zur letzten Sonderprüfung, ja beinahe bis zum
letzten Kilometer – und sie endete mit einer Sensation:
Nachdem der ungarische Gruppe-A-Pilot Krisztian Hideg
mit über 20 Sekunden Vorsprung auf Gruppe-N-Pilot
Mörtl in die 12. Sonderprüfung startete und
damit schon wie der sichere Sieger aussah, kam am Ende
doch alles anders!
Krisztian Hideg mußte
seinen Mitsubishi Evo VI nach einem technischen Problem
abstellen und fiel wenige Kilometer vor dem Ende der
allerletzten SP aus – ein Riesenpech für
den sympathischen Ungarn, der die Chance gehabt hätte,
im Kampf um die österreichische Staatsmeisterschaft
viel Boden auf den in Griechenland weilenden Staatsmeister
Raimund Baumschlager gut zu machen.
|
Großer
Profiteur war Achim Mörtl, der damit den
Gesamt- und den Gruppe-N-Sieg feiern durfte, seinen
vierten bei dieser Rallye. Einerseits war der
Erfolg nicht unverdient, schließlich konnte
der Kärntner über weite Strecken das
Tempo der stärker motorisierten Konkurrenz
mitgehen. Andererseits tat Subaru-Pilot Mörtl
der Ausfall von Hideg leid: „Naja, des einen
Pech, des anderen Glück. Es tut mir sehr
leid für Krisztian Hideg, der sich den Sieg
wirklich verdient gehabt hätte. So haben
mein Co-Pilot und ich einen glücklichen Gesamtsieg
feiern können, was mich besonders für
den Sigi |
freut,
weil es nach fünf Jahren wieder einmal ein Gesamtsieg
für ihn ist – noch dazu bei seiner Heimrallye!
Die Prüfungen waren
Platz zwei ging
an Hermann Gaßner, der nach einem etwas verschlafenen
Beginn mit seinem neuen Arbeitsgerät, einem Mitsubishi
Evo IX, doch noch richtig gut in Schwung kam und drei
Gesamtbestzeiten erzielen konnte: „Sehr schöne
Strecken, aber zu viel Wasser, das wäre mein
Kurz-Resümee. Wir waren ganz gut unterwegs und
konnten ein bißchen Rückstand wett machen,
mit Platz zwei sind wir zufrieden.“
Glücklich war
Mario Saibel (Mitsubishi Evo VIII), der sich in einem
nervenaufreibenden Kampf gegen den stark aufkommenden
Franz Sonnleitner im baugleichen Auto durchsetzen
konnte und gesamt Rang drei eroberte: „Die Rallye
hat schon am ersten Tag gut begonnen, am zweiten Tag
war mir nur etwas zu viel Wasser. Gott sei Dank hab’
ich den Franz Sonnleitner hinter mir halten können,
da geht mein Dank auch an Co Peter Müller, mit
dem die Zusammenarbeit schon super klappt!“
Dahinter jubelte ein anderer Mitsubishi-Pilot: Johannes
Keferböck (Mitsubishi Evo VI) fixierte Rang fünf
und wurde damit bester Lokalmatador, er hielt sich
den Wiener Walter Kovar (Mitsubishi Evo VII) um 8,1
Sekunden vom Leib.
Mindestens genauso sensationell wie der Gesamtsieg
von Achim Mörtl ist der Gruppe-A-Triumph von
David Doppelreiter. Der Youngster aus Niederösterreich
hatte mit seinem neuen Arbeitsgerät, einem Peugeot
206 S1600, bislang nicht viel Glück, ausgerechnet
bei dieser verregneten Rallye röhrte der Fronttriebler
aber wie am Schnürchen und ermöglichte Doppelreiter
in der Gruppe A voll zu punkten. „Ich bin ein
bisserl überrascht und glücklich zugleich.
Der Sieg ist toll und Platz zwei in der Meisterschaft
noch viel besser. Ich möchte außerdem noch
ein Kompliment an die Organisation aussprechen. Die
Rallye ist wunderschön gewesen und das bei diesen
Bedingungen so durchzubringen ist sensationell…“
Achter wurde Ernst
Haneder (Mitsubishi Lancer Evo VIII) aus St. Oswald
bei Freistadt, als zweitbester Lokalmatador war
er mit dem Resultat dennoch nicht hundertprozentig
glücklich. Völlig anders war die Gemütslage
bei Ex-Radprofi Martin Fischerlehner. Er fuhr sensationell
und hatte am Ende das Glück des Tüchtigen,
wodurch er und Co-Pilot Dominik Jahn den Gesamtsieg
in der Klasse der Diesel- bzw. Alternativantriebsfahrzeuge
feiern konnten. „Mir taugt’s wenn’s
rutscht! Bei solchen Bedingungen ist außerdem
unser Leistungsnachteil nicht so gravierend!“
|
|
Das Pech des Tüchtigen
hatte Seppi Stigler: Der VW Golf IV Diesel KitCar-Pilot
fiel, nachdem er bereits die Führung übernommen
hatte, auf der elften SP nach einem Ausrutscher aus…
Den zweiten Platz in der alternativen Klasse sicherte
sich Beppo Harrach – und das bei der Weltpremiere
seines gasbetriebenen Mitsubishi Evo VI! „Bei
unserem Ausrutscher hatten wir sehr viel Glück
daß wir nicht mehr beschädigt haben. Abgesehen
davon bin ich wirklich zufrieden mit dem zweiten Platz,
das ist für den ersten Probeeinsatz unter Rennbedingungen
nicht schlecht.“ Hannes Danzinger, in einem VW
Golf GTI ebenfalls mit Gasantrieb unterwegs, hatte das
Nachsehen, er wurde „nur“ Dritter der Klasse
D9, Michael Böhm (Fiat Stilo) kam auf Rang vier
ins Ziel.
In der Klasse N3 siegte der slowenische Starter Rok
Turk (Peugeot 206 RC), nur 23,6 Sekunden vor einem prächtig
aufgelegten Mike König (Opel Astra GSi), danach
folgte der beste Ford Fiesta: Daniel Wollinger eroberte
somit nicht nur den dritten Rang in der N3 sondern auch
den Sieg in der Ford Fiesta Sporting Trophy, die er
deutlich vor Rene Winter und Christoph Leitgeb gewann.
Last but not least die Gruppe H: Dort war Gerhard Aigner
(Mazda 323) vor seinem Markenkollegen Johann Seiberl
erfolgreich, Horst Stürmer (Audi quattro Coupè)
wurde Dritter.
|
Hist.
EM: Ein dominanter Sieg von Hans Georg Lindner!
Die Teilnehmer
an der historischen Europameisterschaft waren
von den Strecken nicht minder begeistert –
nur der Dauerregen hatte auch ihnen schwer zugesetzt.
Am Ende gab es den erwartet überlegenen Sieg
von Hans Georg Lindner, der seinen Ford Escort
RS 2000 wie immer spektakulär über die
Sonderprüfungen prügelte. „Ich
fahre seit dem ersten Tag ohne Differentialsperre,
dafür ist es eigentlich toll gelaufen.
|
Ich freue mich über den Sieg
beim EM-Lauf und über meinen Sieg in der historischen
österreichischen Staatsmeisterschaft“, so
Lindner, der noch anmerkte: „Ich glaube, ich muß
in Zukunft öfters EM fahren!“
Bei seinem Sieg ließ er dem Zweitplatzierten,
Josef Pointinger, keine Chance, 1:21.3 Minuten Rückstand
trennten die beiden Österreicher am Ende. Pointinger
verschenkte allerdings viel Zeit bei einem Ausrutscher:
„Ich habe mit einem eigentlich harmlosen Dreher
über eine Minute verloren – das kannst gegen
den Hans Georg eben nicht mehr aufholen…“
Bester „Gaststarter“
aus dem Ausland wurde auf Platz drei Paolo Pasutti mit
einem Porsche 911 SC, sein Rückstand betrug schon
fast vier Minuten, Vierter wurde der Schwede Bo Axelsson
(Porsche 911), Michael Stoschek (Porsche 911 RS) –
eigentlich ein Mitfavorit – mußte sich mit
Platz fünf zufrieden geben.
OK-Chef
Sperrer: „Ein großes Dankeschön
an alle Helfer“
Trotz widrigster
Wetterbedingungen säumten an beiden Tagen
rund 20.000 begeisterte Fans die Sonderprüfungen,
Organisator Raphael Sperrer war die Erleichterung
anzumerken, als die Rallye-Asse von der letzten
SP in den Service-Park zurückgekehrt waren:
„Ich bin so happy für die Leute der
Organisation und die komplette Mannschaft, die
diese Rallye auf die Beine gestellt haben.
|
|
Unter den gegebenen
Umständen, mit den sintflutartigen Regenschauern,
war es eine unheimliche Belastung für alle –
vom Streckenposten bis zum Rallye-Leiter. 14 Stunden
im Regen zu arbeiten ist wirklich nicht lustig, aber
wir haben es alle gemeinsam geschafft.“
„Danke an die
Gemeinden und ein Riesenkompliment an die Fans, die
trotz des Wetters, bei dem normalerweise nicht einmal
ein Hund hinter dem Ofen hervorkommt, nach Linz und
in die Region um Bad Hall gekommen sind. Wir sind auf
dem richtigen Weg, das haben uns die unheimlich positiven
Rückmeldungen der Teams gezeigt. Wir müssen
uns allerdings in vielen Belangen auch noch steigern,
aber das werden wir anpacken und die Rallye noch besser
machen!“
Endstand nach 12 Sonderprüfungen:
1. Achim Mörtl/Sigi
Schwarz, Subaru Impreza (1. Gr. N) + 1:49:30.1 Stunden
2. Hermann Gaßner/Karin Thannhäuser, Mitsubishi
Evo IX (2. Gr. N) + 11.7 Sek.
3. Mario Saibel/Peter Müller, Mitsubishi Evo VIII
(3. Gr. N) + 2:52.2 Min.
4. Franz Sonnleitner/Mario Fahrnberger, Mitsubishi Evo
VIII (4. Gr. N)+ 3:07.0
5 Johannes Keferböck/Pia Maria Schirnhofer, Mitsubishi
Evo VI (5. Gr. N) + 4:04.4
6 Walter Kovar/Barbara Watzl, Mitsubishi Evo VII (6.
Gr. N)+ 4:12.5
7 David Doppelreiter/Cathi Schmidt, Peugeot 206 S1600
+ 5:25.4
8 Ernst Haneder/Daniela Weissengruber, Mitsubishi Evo
VIII (7. Gr. N) + 6:21.6
9. Martin Fischerlehner/Dominik Jahn, Skoda Fabia RS
TDI (1. Gr. D9) + 6:30.4
10. Florian Auer/Markus Peter, Mitsubishi Evo VIII (8.
Gr. N) + 6:54.0
Endstand nach 12
Sonderprüfungen:
1. Hans-Georg Lindner/Franz
Blechinger, Ford Escort RS 2000 2:15:01.8 Stunden
2. Josef Pointinger/Wolfgang Nöschler, Ford Escort
RS 2000 + 1:21.3 Min.
3. Paolo Pasutti/Jean Campeis, Porsche 911 SC + 3:53.8
4. Bo Axelsson/Per Hagemann, Porsche 911 + 11:32.5
5. Michael Stoschek/Dieter Schneppenheim, Porsche 911
RS + 13:11.4
6. Bernd Rothensteiner/Xaver Hiebner, Ford Escort RS
2000 + 14.32.6
7. Ossi Posch/Christian Hirsch, Ford Escort + 15:22.1
8. Walter Kunz/Petra Kunz, Porsche 911 T + 20:15.9
9. Giuseppe Zanchetti/Alessandro Tramonti, Porsche 911+
21:19.3
10. Sandro Sinuello/Illario Dominutti, Lancia Fulvia
HF + 23:19.2
Bestzeitenverteilung
ÖM:
Hideg 4, Gaßner
4, Mörtl 2, Wolff 1
Bestzeitenverteilung
EM:
Lindner 9, Pasutti
2, Pointinger 1
Die wichtigsten
Ausfälle:
Willi Stengg SP 2/Getriebe,
Bernhard Jahn SP 4/Unfall, Toto Wolff SP 4/Unfall, Kris
Rosenberger SP 4/Motor, Christof Klausner SP 7/Ausritt,
Hubertus Thum SP 4/Ausritt, Alois Forstenlechner SP
10/Halbachse, Seppi Stigler SP 11/Ausritt, Krisztian
Hideg SP 12/Unfall
ÖM-Stand Gruppe A:
1. Raimund Baumschlager
28
2. David Doppelreiter 26
3. Toto Wolff 18
4. Krisztian Hideg 12
4. Andreas Waldherr 12
6. Stepan Vojtech 10
6. Waldemar Benedict 10
8. Franz Wittmann jun. 8
8. Kris Rosenberger 8
8. Jörg Rigger 8
ÖM-Stand Gruppe
N:
1. Achim Mörtl
48
2. Franz Sonnleitner 34
3. Hermann Gaßner 30
4. Mario Saibel 23
5. Wilhelm Stengg 19
6. Ernst Haneder 15
7. Walter Kovar 12
7. Johannes Keferböck 12
9. Tomasz Kaucic 10
10. Günther Lichtenegger 8
ÖM-Stand Diesel
und Alternative:
1. Michael
Kogler 46
2. Martin Fischerlehner 37
3. Hannes Danzinger 28
4. Günther Jörl 20
5. Seppi Stigler 17
5. Michael Böhm 17
7. Markus Jaitz 15
8. Gerhard Kraus 12
8. Willi Rabl jun. 1
10. Beppo Harrach 1
Die Ostarrichi Rallye
im Internet: www.ostarrichi-rallye.com