FRANZ WITTMANN JUNIOR TRIUMPHIERT
IM TRIESTINGTAL
Es war ein Rallye-Frühlingsfest: 10.000 Zuschauer
pilgerten bei herrlichem Sonnenschein und angenehmen
Temperaturen ins Triestingtal, um gemeinsam mit den
59 Startern den Auftakt der Austrian Rallye Challenge
zu feiern. Und die einmaligen Schotter-Prüfungen
zwischen Berndorf, Weissenbach und Furth an der Triesting
boten dafür genau den richtigen Rahmen! Am Ende
durfte ein junger Pilot seinen ersten Gesamtsieg bei
einer Rallye feiern: Franz Wittmann junior gewann mit
Freundin Stephanie Hoschek am „heißen Sitz“
– dieses Mal ausnahmsweise im Gruppe-N-Mitsubishi
– in beeindruckender Manier mit 34,7 Sekunden
Vorsprung auf Markenkollegen Mario Saibel, der zur Abwechslung
wieder einmal auf seinen früheren Stamm-Co Mario
Süss vertraute und bei der erst zweiten Schotter-Rallye
seiner Karriere ebenfalls eine super Leistung abliefern
konnte. Michal Riecica/Ladislav Kriz aus der Slowakei
belegten mit ihrem Subaru Impreza den dritten Rang.
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Franz
Wittmann jun. war klarerweise überglücklich:
„Mir geht’s einfach nur gut! Wir hatten
eine problemlose Rallye, endlich wieder einmal.
Das hat enorm viel Spaß gemacht. Bedanken
muß ich mich beim Team, aber vor allem bei
der Stephanie, die eine super Leistung gebracht
hat – ich hab’ fast keinen Unterschied
zum Klaus (Wicha, Anm.) gemerkt! Ach ja, eines
noch: Dieses Land braucht einfach mehr Schotter-Rallyes!
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Als geradezu sensationell
darf man das Abschneiden der Viertplatzierten bewerten:
Der Amstettener Wolfgang Schmollngruber und seine neue
Beifahrerin Karin Punz pilotierten den Mazda 323 GT-R
trotz zahlloser Probleme auf Gesamtrang vier, mit seiner
spektakulären und dennoch linientreuen Fahrweise
begeisterte Schmollngruber die Fans – da er heuer
in der Austrian Rallye Challenge startet, darf man ihn
nach dieser Vorstellung durchaus als einen der klaren
Favoriten auf den Titel handeln.
WM-Starter Aaron Burkart, mit seinem spektakulären
Citroen C2 Super1600 in Sachen einmalige Soundkulisse
erfolgreich, war nach einer anfänglichen
Eingewöhnungsphase – es war das erste
„Kennenlernen“ seines Autos auf Schotter
– flott unterwegs, kämpfte sich durchs
Feld nach vor und wurde am Ende Fünfter.
„Es war für mich ein tolles Erlebnis,
einmal eine Rallye mit der Startnummer 1 zu eröffnen.
Außerdem war das sehr lehrreich: Früher
habe ich die Piloten, die sich bei Schotter-Rallyes
über die niederen Startnummern beklagten,
immer belächelt.
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Jetzt weiß ich, wie rutschig
es wirklich ist… Im Hinblick auf die WM-Einsätze
war die Triestingtal-Rallye außerdem ein perfekter
Test – wir konnten alles Mögliche unter Rennbedingungen
ausprobieren, das hilft uns sicher weiter. Außerdem
freut mich das Ergebnis, Platz fünf ist super!“
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Dahinter kamen zwei weitere Sensations-Teams ins
Ziel. Da wäre zum einen der Volvo 240 mit
Jochen Walther/Jaqueline Lehmann: Rang sechs im
Endklassement ist für den weitgehend serienmäßigen
Schweden-Panzer ein nahezu unglaubliches Resultat.
Und dass Rudi Macht (mit Co Kevin Zemanik) noch
immer Gas geben kann, bewies er mit Platz sieben,
der mit einem VW Polo der Klasse N2 erzielt werden
konnte! Komplettiert wurden die Top-Ten von den
Duos Alexander Mayer/Jutta Brugger (Mazda 323
4WD, Hubert Kapeller/Konrad Ebner (Audi S2 Coupé)
sowie der kroatischen Paarung Hrvoje Perharic/Mladen
Butorac (Subaru Impreza). |
Einige Piloten gingen leider gar
nicht erst an den Start, Johann Holzmüller oder
Mario Hell waren die prominentesten „Nicht-Starter“.
Und wie jedes Jahr gab es auch heuer wieder zahlreiche
Ausfälle, der wichtigste der Rallye war sicher
jener des Italieners Antonio Marchioro, der seinen Mitsubishi
Evo VII nach SP 7 mit Technik-Problemen an aussichtsreicher
zweiter Position abstellen mußte – er war
der Einzige, der bis dahin das hohe Tempo von Wittmann
mitgehen konnte und nur wenige Sekunden zurück
lag.
Nach einigen weiteren namhaften Ausfällen
am Vormittag (Eddy Schlager auf SP 1 mit Getriebeschaden,
Wolfgang Franek auf SP 3, Stefan Reininger und
Johannes Simmer auf SP 4, Josef Schrott auf SP
6, Willi Polesznig vor SP 7) erwischte es am Nachmittag
dann leider auch den prominentesten „Quertreiber“,
den Badener Andreas Hulak, der mit seinem Ford
Escort RS 2000 bis zu diesem Zeitpunkt eine großartige
Show geboten hatte. |
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ENDERGEBNIS NACH SP 13:
1. WITTMAN Franz jun./HOSCHEK Stephanie,
Mitsubishi Evo VI 01:19:08.7 Std.
2. SAIBEL Mario/SÜSS Mario + 00:34.7 Sek.
3. RIECICA Michal/KRIZ Ladislav, Subaru Impreza + 04:44.2
Min.
4. SCHMOLLNGRUBER Wolfgang/PUNZ Karin, Mazda 323 GT-R
+ 04:49.3
5. BURKART Aaron/KÖLBACH Michael, Citroen C2 S1600
+ 05:29.9
6. WALTHER Jochen/LEHMANN Jaqueline, Volvo 242 + 10:56.1
7. MACHT Rudolf/ZEMANIK Kevin, VW Polo Gti + 11:50.9
8. MAYER Alexander/BRUGGER Jutta, Mazda 323 4WD + 11:51.8
9. KAPELLER Hubert/EBNER Konrad, Audi S2 Coupé
+ 12:04.8
10. PERHARIC Hrvoje/BUTORAC Mladen, Subaru Impreza +
12:12.1
Der nächste
Lauf zur Austrian Rallye Challenge findet im Nachbarland
Tschechien statt: Von 12. bis 13. Mai ist die spektakuläre
wie spannende „zweite Liga“ bei der „Eurostroj
Rallye Tisnov“, die in der Nähe von Brünn
ausgetragen wird, zu Gast!
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Rallye 2006