NEWS - Samstag, 28. Oktober 2006

 

 


© 2006, Harald Illmer
 

Balasz Benik (H) großer Sieger der OMV Rally Waldviertel 2006

WRC Pilot verweist Raimund Baumschlager und Hermann Gassner auf die Plätze. Achim Mörtl sichert sich mit Rang Drei in der Gruppe N den Staatsmeistertitel. Beppo Harrach wird mit Gas-Auto Gesamtfünfter, Schmollngruber sichert sich ARC.

Die 26. OMV Rally Waldviertel wurde heute abend Waidhofen/ Thaya beendet. Nachdem es in der Früh auf den ersten Prüfungen noch heftig geregnet hat, besserte sich das Wetter in der Folge. An beiden Rallyetagen wurden knapp 60.000 Zuschauer gezählt, dies bedeutet eine klare Steigerung gegenüber dem Vorjahr, wo an drei Veranstaltungstagen 55.000 Fans ins Waldviertel gekommen waren. Dementsprechend positiv konnte Organisationsleiter Helmut Schöpf Bilanz ziehen:

„Mein Ziel war es in die Rallye mehr Genuss und Spaß, als Stress für alle Beteiligten zu bringen. Dies ist sicher gelungen. Dazu beigetragen haben die vermehrten, neuen Schotterabschnitte, die Superstage auf dem umgebauten Nordring und die volle Einbindung von Litschau. Stress hat man sich dadurch erspart, dass man an nur zwei Rallyetagen gefahren ist und die Strecke um 80 Kilometer verkürzt hat. Bedanken möchte ich mich besonders beim Hauptsponsor OMV und beim Sportland Niederösterreich. In der Zukunft wird es aber notwendig sein, weitere lokale Hilfe in Anspruch zu nehmen, um den Fortbestand der Rallye zu gewährleisten.

Mein Dank gilt aber auch allen Teams die so zahlreich am Start waren, sowie meinen 800 Funktionären, die für eine klaglose Abwicklung der Rallye gesorgt haben.“

Rein sportlich gesehen, stand die heurige OMV Rally Waldviertel ganz im Zeichen des ungarischen OMV Piloten Balasz Benik. Er zeigte mit seinem Ford WRC, Rallyesport der Extraklasse und holte sich auf 12 von 16 gefahrenen Sonderprüfungen, die Bestzeit: „Leider habe ich auf der SP 13 einen Reifenschaden rechts vorne gehabt, damit musste ich zwei Bestzeiten abgeben. Sonst war ich mit der Rallye sehr happy, das Auto lief ohne Probleme und ich selbst habe mich auch sehr wohl gefühlt. Wenn ich meinen Sieg von 2004 mit jenem von heute vergleiche, so war der Erfolg 2006 der für mich wertvollere, da die Strecke heuer selektiver war.“

Hinter Benik belegte Raimund Baumschlager, diesmal im Gruppe N Mitsubishi EVO IX, den zweiten Gesamtrang. Für den Meister in der Gruppe A war es ein wichtiger Einsatz: „ Wir haben für die nächste Saison sehr viel heraustesten können, mit der Leistung von Auto und Fahrer war ich mehr als zufrieden. Für die SP 13 hatte ich völlig falsche Reifen montiert, sonst lief alles glatt.“

In der einzigen Meisterschaftsentscheidung im Waldviertel, konnte Hermann Gaßner seinen Konkurrenten Achim Mörtl zwar hinter sich lassen, Rang zwei in der Gruppe N war aber schlussendlich zu wenig:

„Für mich war es eine gute Rallye, ich bin sehr schnelle Zeiten gefahren und habe damit die Rallye bis zum Schluss, was den Gruppe N-Titel anbelangt, spannend gemacht.“

Grp N Meister wurde somit Achim Mörtl im Subaru. Mit Rang Drei in der Gruppenwertung schaffte der Kärntner die nötigen Punkte, um den Angriff von Hermann Gaßner noch abzufangen:

„Ich habe damit mein Plansoll erfüllt. Über den dritten Meistertitel in meiner Karriere freue ich mich sehr, am Beginn der Saison lief fast alles wie am Schnürchen, am Ende hatte ich aber mit einigen Problemen zu kämpfen, jetzt ist es aber geschafft.“

Eine sensationelle Leistung bot Beppo Harrach in seinem Gasbetriebenen Mitsubishi. Der OMV Pilot konnte trotz Überhitzungsproblemen ausgezeichnete Zeiten erzielen und belegt am Ende den fünften Gesamtrang: „ Damit habe ich mein hoch gestecktes Ziel unter die Top-Ten zu kommen, mehr als erreicht. Sowohl diese Platzierung als auch meine gefahrenen Zeiten sind ein toller Erfolg für mich.“ Zweiter in der Dieselwertung wurde Vorjahres Pokalsieger Michael Böhm.

Ein junger Finne begeisterte die zahlreichen Fans im Waldviertel. Riku Tahko feierte mit Daniela Weissengruber am heißen Sitz, einen gelungenen Einstand. Er fuhr sehr spektakulär und zeigte finnische Rallyekunst mit einer Bestzeit auf der SP 13: „Die Rallye mit Asphalt und Schotter gemischt, war eine völlig neue Erkenntnis für mich. Es war trotzdem ein toller Event.“

Mit einer soliden Leistung landete der tschechische OMV Pilot Stepan Vojtech auf Rang Sieben: „Vor der letzten Prüfung war ich Gesamt noch Vierter, dann hatte ich ein Problem mit dem Turbolader. Trotzdem hat mir das Fahren auf Schotter viel Freude bereitet.“

Einen versöhnlichen Saisonabschluss gab es für den jungen Franz Wittmann jun. Nach zahlreichen verpatzten Rallyes im heurigen Jahr, konnte er diesmal eine gute Leistung abliefern und landete mit seinem Mitsubishi auf Gesamtrang Acht und wurde damit Sechster in der Gruppe N:

„Ich bin ganz einfach froh wieder einmal im Ziel zu sein. Gegen Ende hatten wir noch viel Glück, ein Reh auf der Strasse und ein sehr großer Stein, hätten mich fast wieder in Schwierigkeiten gebracht. Es war einfach geil auf Schotter zu fahren."

Einen gelungenen Einstand mit Platz 10 feierte Mario Saibel mit dem neuen Evo IX. Dahinter Walter Kovar, Michael Kogler und Mario Hell.

Der Sieg bei den 1600 KitCars ging klar an den Deutschen OMV Fahrer Aaron Burkart, der nach dem Ausfall von Martin Prokop (CZ) die Rallye sicher beendete: „Leider ist Martin ausgefallen. Er ist sicher der routiniertere Mann, ich hätte mich gerne an seinen Zeiten orientiert. Sonst war ich aber sehr zufrieden, es war für mich eine gute Vorbereitung für den WM-Lauf in Wales.“

Der Wiener Toto Wolff musste die Rallye nach einem Ausritt mit seinem Mitsubishi auf SP 14, beenden. Er tröstete sich aber mit dem Vize Meistertitel in der Gruppe A, den er sich trotz des Ausfalls sicherte: „Darüber bin ich natürlich sehr glücklich, weniger glücklich war ich mit der Rallye selbst, wir hatten ständige Probleme mit dem Motormanagement und dann eben mit dem Ausritt.“

Weitere wichtige Ausfälle: David Doppelreiter (gebrochene Halbwelle SP1), Tibor Cserhalmi (SK) ebenfalls mit einem technischen Defekt, Hannes Danzinger (gebrochene Ölwanne), Martin Prokop (Unfall)

Den Sieg im deutschen BMW 318 Cup holte sich Jörg Dörre vor Sven Hasselbach.

Im letzten Lauf der Austrian Rallye Challenge sicherte sich der Niederösterreicher Wolfgang Schmollngruber auf Mazda den Titel und steht damit als Nachfolger von Franz Sonnleitner fest.

Bestzeitenverteilung: Balasz Benik 12, Baumschlager, Mörtl, Gassner und Tahko je 1.

Endstände in der Österreichischen Meisterschaft:

Gruppe A: 1. Raimund Baumschlager 74 Punkte, 2. Toto Wolff 48, 3. Andreas Waldherr 40, 4. David Doppelreiter 30, 5. Waldemar Benedict 22, 6. Kris Rosenberger 19 Zähler

Gruppe N: 1. Achim Mörtl 78 Punkte, 2. Hermann Gassner 76, 3. Ernst Haneder 47, 4. Mario Saibel 37, 5. Franz Sonnleitner 34, 6. Hannes Keferböck 29 Zähler

Diesel u. Alternative: 1. Michael Kogler 72, 2. Hannes Danzinger 54, 3. Michael Böhm 49, 4. Martin Fischerlehner 48, 5. Beppo Harrach 46, 6. Willi Rabl 39 Zähler

OMV Rally Waldviertel zieht positives Resümee & Ausblick 2007

Rekord bei der Nennliste und bei den Zuschauerzahlen – trotzdem möchte der Veranstalter den Termin 2007 um 14 Tage später ansetzen. Damit weicht man der Rallye- WM aus und hofft auch OMV Pilot Manfred Stohl am Start zu sehen. Der Veranstalter sucht eine permanente Servicezone und verzichtet auf den ERC-Status.

Der Rallye Klassiker im Waldviertel wird bei der 27. Auflage vom 8. bis 10. November 2007 über die Bühne gehen. Damit kommt es gegenüber diesem Jahr, zu einer Terminverschiebung von 14 Tagen.

Organisationsleiter Helmut Schöpf zu diesem Schritt: „Wir wollen ganz einfach die Möglichkeit nützen, dass auch die Nr. 1, Manfred Stohl, im Waldviertel an den Start gehen kann. Heuer kollidierte die Rallye mit dem WM-Lauf in Australien, im nächsten Jahr käme es zur gleichen Terminkollision mit Japan. Der Start des Österreichers wäre nicht nur für die Veranstalter eine echte Aufwertung, sondern auch die vielen Fans würden sich freuen, Österreichs derzeit besten Rallyefahrer, bei einer Heimrallye zu sehen.“

Auf Grund der heurigen Erfahrungen möchte Schöpf auch eine weitere Änderung vornehmen.“ Der Nordring in Fuglau als Superstage hat sich bestens bewährt und wird weiter im Programm bleiben. Aus Vereinfachungsgründen für die Teams will ich aber nicht mehr zwei Servicezonen in der Rallye haben, sondern nur mehr eine Permanente. Damit erspart man sich während der Rallye abzubauen und in der Nacht von Freitag auf Samstag, wo anders wieder aufzubauen. Ich arbeite bereits jetzt an dieser Sache und hoffe sie bald realisieren zu können.“

Die Veranstaltung 2007 soll wieder als Finale zur heimischen Meisterschaft zählen, aber nicht mehr zum European Rally Cup. „Damit sollte es bezüglich verschiedener Reglementfragen leichter sein, die Rallye durchzuführen. Außerdem kann man damit eine beträchtliche Kostenreduktion erzielen, die einer noch attraktiveren Streckenführung, mit noch mehr Schotteranteilen, zu Gute kommt,“ so Schöpf.

Der Dank von heuer gilt der OMV und dem Sportland Niederösterreich. Aber auch alle übrigen Partner haben sehr wesentlich zum guten Gelingen beigetragen. Speziell aber diese Institutionen werden gebeten, ihre Bereitschaft zur Fortführung der Unterstützung, schon etwas früher zu geben.

 
 
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