DRM:
Corazza gewinnt AvD Sachsen Rallye
Auf diesen Sieg hatte Peter
Corazza lange gewartet, ausgerechnet bei seinem
Heimspiel im Rahmen der AvD-Sachsen-Rallye ging
für den Oelsnitzer ein Wunsch in Erfüllung:
Gemeinsam mit Co-Pilot Ronald Bauer (Neumark)
steuerte er seinen Mitsubishi Lancer Evo 7 in
1:21.19,2 Stunden über die 14 Sonderprüfungen
(138,04 WP-km) und gewann damit den dritten Lauf
zur DRM (Deutsche Rallye-Meisterschaft). Zweiter
wurde mit einem knappen Rückstand von 27,1
Sekunden der amtierende Champion Hermann Gassner
der gemeinsam mit Co-Pilot Siggi Schrankl (Mitsubishi
Lancer Evo 9) damit die alleinige Tabellenführung
übernimmt. Vor dem nächsten Lauf bei
der ADAC Eifel Rallye (18. – 19. Juli 2008)
rund um das rheinland-pfälzische Daun sind
die zuvor punktgleich als Erste geführten
Sandro Wallenwein / Pauli Zeitlhofer (Subaru Impreza
STi) auf die zweite Position zurückgefallen:
Sie verloren bereits in der zweiten WP durch einen
Reifenschaden entscheidende Sekunden und liefen
als Viertplatzierte hinter Olaf Dobberkau / Jenny
Gäbler (Porsche 911 GT3 RS) im Ziel in der
Autostadt Zwickau ein. |
Wie
Gilles Pannizzi bei seinem Sieg in der Rallye-WM
in Spanien, so drehte auch Corazza auf einem
Schotterstück der letzten Sonderprüfung
einen sauberen Donut. Dabei ließ er
von Beginn an nichts anbrennen, denn bereits
auf der ersten Etappe der AvD-Sachsen-Rallye
hatte Corazza die versammelte Konkurrenz
hinter sich gelassen und sich ab der zweiten
Prüfung an die Spitze gesetzt. „Als
Führender auf die Samstagsetappe zu
gehen war schon ein riesiges Gefühl“,
blickt Corazza zurück. „An die
Meisterschaft wage ich nicht zu denken,
aber mindestens ein weiterer Laufsieg wäre
einfach genial, zumal wir ja auch schon
bei der Hessen dicht dran waren.“
Gassner
übernimmt die Tabellenführung
Die mögliche Wiederholung des Titelgewinns
im Blick hat dagegen nach dem dritten Lauf
Hermann Gassner, der als DRM-Halbzeitmeister
zur Eifelrallye anreist. Er riskierte auf
den schnellen Asphaltprüfungen rund
um Zwickau nicht zu viel und sammelte mit
dem zweiten Platz genügend Punkte,
um seine Führung auszubauen. „Natürlich
schaue ich mit einem Auge auch schon Richtung
Meisterschaft“, gibt der Surheimer
zu. „Das heißt aber nicht, dass
wir nur taktisch fahren. Doch da alle direkten
Konkurrenten Federn lassen mussten, war
es wichtiger, die Punkte für den zweiten
Platz zu sichern als um jeden Preis Peter
Corazza zu attackieren. Der war hier wieder
richtig schnell unterwegs – Respekt!“
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Wallenwein:
Vorwärtsdrang abrupt gestoppt
Freude herrschte auch bei Olaf Dobberkau,
der mit seinem dritten Gesamtrang nicht nur
den verbleibenden Podiumsplatz holte, sondern
auch mit den für ihn eher durchwachsenen
Ergebnissen der ersten DRM-Events abschloss.
„Es macht richtig Spaß, hier zufahren“,
so der Schleusinger im Ziel. „Danke
an den Veranstalter für die tollen Strecken.“
Wie eng der Wettbewerb war, zeigt auch das
Ergebnis von Sandro Wallenwein. |
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Der
Stuttgarter hatte sich vor dem dritten DRM-Lauf
noch die Tabellenführung mit Hermann
Gassner geteilt und ging die AvD-Sachsen-Rallye
im Subaru Impreza mit einer Bestzeit auf
der ersten WP furios an. Doch bereits in
der zweiten Prüfung wurde der Vorwärtsdrang
eingebremst: „Es lief richtig gut,
bis ich mit dem linken Hinterrad einen massiven
Poller getroffen habe“, schildert
Wallenwein. „Danach stand das Rad
krumm und war platt. Es hat uns fast eine
Minute Rückstand gekostet, mit dem
krummen Subaru den Rest der Prüfung
zu absolvieren. Nach der WP haben wir die
Achse mit dem Wagenheber provisorisch gerade
gedrückt, der Service hat es anschließend
repariert.“ Der Zeitverlust war so
groß, dass Wallenwein und sein österreichischer
Co-Pilot Pauli Zeitlhofer ihre liebe Mühe
hatten, noch einen achtbaren Abschluss herauszufahren.
„Der vierte Platz ist somit noch ein
tolles Resultat“, resümiert Wallenwein
deshalb.
Mark
Wallenwein holt den Sieg in Division 3
Nicht nur die Piloten der stärksten
DRM-Division 1 boten rund um Zwickau spannenden
Sport, der zudem Bewegung ins Klassement
brachte. Denn da es in der DRM sowohl für
das Gesamtergebnis als auch für die
Platzierung in der Division Punkte gibt,
haben auch die Teams der vermeintlich schwächeren
Divisionen einen Chance, bis in die Tabellenspitze
vorzudringen.
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So etwa der vor dem
dritten Lauf als Dritter geführte
Peter Zehetmaier. Der Stephanskirchener
hatte mit Co-Pilot Jürgen Breuer
im Honda Civic Type R diesmal allerdings
wenig Glück. Bereits auf der ersten
Etappe beschädigte er sich auf einem
Schotterstück des Zuschauerrundkurses
in der Zwickauer Innenstadt die Ölwanne
und musste nach dem daraus resultierenden
Motorschaden aufgeben. Auch der Saarländer
Lars Mysliwietz, der im Citroën C2
R2 max die Führung übernommen
hatte, konnte sich nicht lange freuen.
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Er schied bereits zu Beginn
der zweiten Etappe nach einem Ausritt aus, bei
dem er sich ein Rad abgeriss. Den Sieg in der
Division 3 holte stattdessen Mark Wallenwein.
Der Stuttgarter ist sonst im Citroën C2 R2
unterwegs, der nach Motorproblemen in Hessen jedoch
nicht mehr rechtzeitig fertig wurde. So lieh er
sich einen der Honda Civic des Schmack-Teams und
holte in diesem prompt den Divisionssieg. In der
Tabelle rutschen Zehetmaier / Breuer nach der
AvD-Sachsen-Rallye auf die fünfte Position
zurück. Sie räumen damit das Feld für
Sachsen-Sieger Corazza (Position drei) und die
Sieger der Division 4: Christian Riedemann / Oliver
Bobrink, für die das Wochenende damit einen
sehr versöhnlichen Ausgang nimmt: Das Gespann
auf Suzuki Ignis Sport hatte noch am Freitag einen
Ausfall wegen eines Getriebedefekts hinnehmen
müssen. Durch die Superrallye-Regelung konnten
sie am Samstag jedoch zum Restart antreten und
profitierten anschließend von den extrem
selektiven Prüfungen in Sachsen: In ihrer
schwach besetzen Klasse fielen alle Konkurrenten
aus – unter ihnen auch Felix Herbold, der
das Geschehen in der „kleinsten“ DRM-Division
bis dato dominiert hatte. Herbold teilt damit
das Schicksal von Peter Zehetmaier, mit dem er
sich zuvor den dritten Tabellenplatz teilte und
wird vor dem vierten Meisterschaftslauf ebenfalls
auf Position fünf geführt.
Endstand nach 14 Sonderprüfungen
(138,04 Kilometer)
1. P. Corazza / R. Bauer
(Mitsubishi Lancer Evo 7) 1:21:19,2 h
2. H. Gassner / S. Schrankl (Mitsubishi Lancer
Evo 9) + 0:27,1 Min.
3. O. Dobberkau / J. Gäbler (Porsche 911
GT3 RS) + 0:44,8 Min.
4. S. Wallenwein / P. Zeitlhofer (Subaru Impreza
STI) + 1:45,4 Min.
5. F. Färber / C. Freiberger (Mitsubishi
Lancer Evo 8) + 2:22,8 Minuten
6. F. Auer / C.-P. Knes (Mitsubishi Lancer Evo
9) + 2:24,6 Min.
7. M. Kahle / Dr. T. Schünemann (Porsche
911 GT3) + 1:57,8 Min.
8. D. Rexhausen / S. Clemens (Mitsubishi Lancer
Evo 9) + 6:23,5 Minuten
9. B. Knüpfer / A. Hirsch (Opel Astra OPC
Turbo) + 8:33,6 Minuten
10. Mark Wallenwein / Stefan Kopczyk (Honda Civic
Type R) + 10:10,3 Minuten
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