NEWS - Dienstag, 19. Dezember 2006

 

 


© 2006, Harald Illmer
 

Tolles Nennergebnis bei 25. Jubiläums IQ Jänner Rallye 2007

Mehr als 140 Teams haben ihre Bereitschaft bekundet im Mühlviertel zu starten. 11 Nationen sind vertreten, Anteil ausländischer Starter mehr als 60 Prozent.

Es wird ein echter Geburtstag werden. Wenn die 25. IQ Jänner Rallye (11. bis 13. Jänner 2007) in Freistadt gestartet wird, stellt sich maximal die Frage, wird es eine echte Winterrallye werden, oder wird der momentan ausbleibende Schneefall auch im Jänner im Mühlviertel fehlen. Folgt man den Expertenmeinungen, dann sollte der Rallyeklassiker aber bei winterlichen Bedingungen über die Bühne gehen.

Bedingt durch die Reglement Änderungen in Österreich bzw. auch in den benachbarten Ländern stellte sich im Vorfeld der Rallye die offene Frage, ob man wie in den Jahren zuvor, genug Starter in Freistadt begrüßen kann. Die Antwort darauf haben die Teams in beeindruckender Form selbst gegeben.

Mehr als 140 Mannschaften aus 11 Nationen haben ihre Nennung abgegeben. Österreich ist dabei mit etwas mehr als 45 Teams vertreten. Damit beträgt der Anteil der ausländischen Piloten mehr als 65 Prozent.

Neben Österreich sind die Länder Tschechien, Slowakei, Polen, Deutschland, Schweiz, Schweden, Frankreich, Finnland, Italien und Ungarn in der Nennliste zu finden.

Aber nicht nur die Quantität stimmt bei der 25. Auflage dieses Klassikers, auch die Qualität des Feldes bietet viele Höhepunkte. So werden nicht weniger als sieben FIA B-Fahrer und weiters 19 nationale Prioritätsfahrer ihres jeweiligen Landes im Mühlviertel zu sehen sein.

Mit von der Partie ist auch wieder der schwedische Ex-Weltmeister Stig Blomqvist auf einem Gruppe A Mitsubishi von Hermann Gassner. Sein Auftritt im letzten Jahr bis zu seinem Ausfall, hat bei den Fans für Beifallsstürme gesorgt. Stark wie immer sind die Fahrer aus Tschechien vertreten. Vaclav Pech, Vojtech Stajf, Josef Petak, Pavel Valousek, Karel Trojan, Jan Votava, Miroslav Cais, Milan Liska, Vaclav Arazim, Jaroslav Orsak, Jaromir Tomastik, Lubomir Minarik, Jaromir Tarabus und Josef Semerad, stellen absolute Sonderklasse dar.

Dazu kommen mit dem Deutschen Hermann Gassner, dem Finnen Jani Paasonen, dem Ungarn Krisztian Hideg, den Slowaken Peter Gavlak und Michal Riecica, dem Polen Tomasz Kuchar und dem Finnen Riku Tahko mit Daniela Weissengruber am heißen Sitz, gefährliche Außenseiter. Thako glänzte heuer schon im Waldviertel mit einer Super-Vorstellung. Diesmal erhält er noch Unterstützung durch seine Landsleute Reijo Muhonen und Petri Juha Keurulainen. Sie sind in Österreich noch unbekannt. Wenn sie nur halb so schnell wie Tahko sind, können wir uns auf einiges gefasst machen.

Österreichs Farben werden von den beiden Meistern Raimund Baumschlager und Achim Mörtl angeführt. Beide fahren mit einem Gruppe N Auto. Dazu kommen noch Franz Wittmann mit einem Gruppe A Mitsubishi, Lokalmatador Ernst Haneder, möglicherweise der rekonvaleszente Kris Rosenberger und Hannes Danzinger, diesmal in einem Gruppe N-Auto.

Favorit in der Dieselklasse ist Michael Böhm, seine Konkurrenten sind Günther Jörl, Bernhard Spielbichler und die beiden Deutschen Erwin Benkner und Siegfried Steinacker.

Bekannte Namen findet man in de Historischen Klasse 11. Hier werden unter anderem der ehemalige deutsche Rallyemeister Andreas Wetzelsperger, der legendäre Österreicher Herbert Grünsteidl und Lokalmatador Niki Glisic an den Start gehen.

Fast 30 Starter sind in der Klasse H10 zu finden. Hier sind der Sieger der Austrian Rallye Challenge Wolfgang Schmollngruber, weiters Kurt Manzenreiter, Lokalist Christof Klausner und Martin Fischerlehner zu finden.

FIA Zone Wintercup bringt viele ausländische Teams ins Mühlviertel

Der von den beiden Klubs vor zwei Jahren ins Leben gerufene Wintercup, erfreut sich auch im dritten Jahr besonderer Beliebtheit. Mehr als vierzig Teilnehmer haben sich eingeschrieben und hoffen nach den beiden Rallyes auf eine positive Bilanz.

Im ersten Jahr, noch mit einer Preisgelddotierung von € 60.000.-, dominierten unsere tschechischen Nachbarn und kassierten nicht weniger als € 59.500.-. Damals schworen Österreichs Rallye Cracks auf grimmige Revanche, die 2006 auch bestens gelungen ist. Von den insgesamt € 65.000.- gingen nicht weniger als € 44.300.- an die Österreicher, die Tschechen kassierten nur € 11.000.-

Heuer haben sich Teams aus insgesamt acht Nationen eingeschrieben. Die Österreicher sind mit acht von insgesamt vierzig Startern klar in der Minderheit und werden damit Mühe haben, ihr tolles Ergebnis von 2006 zu wiederholen.

Gewertet werden Teilnehmer der Gruppe A, einschließlich World Rallye Cars, der Gruppe N und auch der Gruppe H. Geld gibt es für die Gesamtwertung innerhalb der Gruppen und für die jeweiligen Klassensieger.

Für das Ergebnis werden die beiden Tageswertungen der IQ Jänner Rallye, sowie beide Tageswertungen der Mogul Sumava Rallye herangezogen. Dafür gibt es laut einem vorgegebenen Schema Punkte. Wer aus vier Wertungen die meisten Punkte hat, kann dementsprechend ein finanzielles Zubrot in Empfang nehmen.

Damit hat man für die Teams und Fahrer national und international, weitere Anreize geschaffen, bei beiden Topveranstaltungen an den Start zu gehen.

Ein Blick zurück, Franz Wittmann Rekordsieger der IQ Jänner Rallye

In 24 Jahren Mühlviertel gab es nicht weniger als zwanzig heimische Siege. Schon viele prominente Starter suchten die Chance bei diesem Winterklassiker.

Als 1969 zum ersten Mal die die Int. Jänner Rallye ausgetragen wurde, wusste sicher noch niemand, dass diese Veranstaltung zum absoluten Klassiker der österreichischen Rallyeszene werden wird. Mitverantwortlich war die seit Beginn an hervorragende Organisation, die hohe Anzahl an internationalen Startern und die vielen Motorsport-Legenden, die im Mühlviertel geschrieben wurden. Nachdem von 1987 bis 1998 pausiert wurde, konnte ab 1999 mit der IQ Jänner Rallye nahtlos der Anschluss an eine große Rallye-Tradition geschafft werden. Hier ein kurzer Rückblick:

Bei der Premiere siegte das damals bekannte österreichische Citroen-Duo Heinz Weiner und Judith Loos auf einer DS 19. Schon bei der ersten Auflage zeigte sich, dass es auf Schnee im Mühlviertel nur sehr schwer sein wird, die österreichischen Rallye-Asse zu schlagen.

Zwei der wenigen ausländischen Siege (insgesamt fünf von 25) steuerte der deutsche WM-Haudegen Achim Warmbold bei. Er siegte in den Jahren 1972 und 73.

Im Jahr 1975 begann der der Siegeszug von Franz Wittmann, dem man heute als „Mr. Jänner Rallye“ bezeichnen muss. Der Niederösterreicher gewann in einem Zeitraum von 29 Jahren insgesamt zehn Mal (75-77, 79-84, 2003). Diesen Rekord erzielte er mit sechs verschiedenen Boliden (BMW 2002, Opel Kadett GTE, Porsche Carrera, Audi 80, Audi Quattro und Toyota Corolla WRC) und vier verschiedenen Beifahrern (Traude Schatzl, Helmut Neverla, Dr. Kurt Nestinger, Heike Feichtinger). Von 1979 bis 1984 siegte er sechs Mal in Folge.

Groß war die Begeisterung, als 1979 Stig Blomqvist am Start war. Der Schwede, der 1984 Weltmeister wurde, forderte Wittmann alles ab. Lag in Führung und musste auf Sonderprüfung 22 die Lancia Beta Monte Carlo mit Elektrikproblemen abstellen. 27 Jahre später ist das Rallye-Urgestein abermals am Start der IQ Jänner Rallye. Für viel Aufsehen sorgte die Safari-Rallye-Legende Shekar Mehta, der 1981 und 1982 den Weg ins Mühlviertel fand. Seine Gegner waren nicht minder prominent: Der Norweger John Haugland (heute Betreiber einer Winter-Rallye-Akademie in Norwegen) oder der Finne Rauno Aaltonen. Gleich zwei Mal der Schwede Per Engseth (2./1979 und 3./1980). Am Beifahrersitz Rudi Stohl, der auch seine Lada 1600 zur Verfügung stellte. Ein Rallye-Weltmeister am Treppchen war Björn Waldegaard (Weltmeister 1979), der 1984 mit Franz Wurz den zweiten Platz belegte.

Zurück zu den Österreichern. Der bereits genannte Rudi Stohl ist der einzige Fahrer, der als Beifahrer und Pilot am Stockerl der Jänner Rallye zu finden war. Denn 1986 wurde er mit Doppel-Olympiasieger Peter Seisenbacher, Zweiter. Die Familie Stohl war es auch, wo Vater und Sohn in den Top-3 zu finden waren. Manfred Stohl holte bei der IQ Jänner Rallye 2005 den dritten Platz.

Auch bei den Harrachs standen Vater und Sohn am Stockerl. Graf Ernst Harrach schaffte es 1986 als Dritter und Sohn Beppo belegte 2000 den zweiten Platz.

Die jüngere Vergangenheit der IQ Jänner Rallye dominierte Raimund Baumschlager. Der aktuelle Staatsmeister gewann 2004 und 2006 und wurde 2003 Zweiter. Auch heuer ist der Rosenauer wieder Favorit auf den Gesamtsieg.

Das Subaru Rally Team Austria ist komplett: Achim Mörtl startet 2007 mit Ralph Edelmann, Sigi Schwarz beendet seine Beifahrer Karriere

Nur noch rund drei Wochen, dann startet die österreichische Rallye-Staatsmeisterschaft mit der Jänner-Rallye im Raum Mühlviertel in Oberösterreich in die Saison 2007 – mit von der Partie natürlich das Subaru Rally Team Austria, das erst seit kurzem „vollzählig“ ist, nachdem Sigi Schwarz seine äußerst erfolgreiche Co-Piloten-Karriere ja etwas überraschend beendet hat.

Für Achim Mörtl begann nach dieser Entscheidung eine Gott sei Dank nur kurze Suche nach dem richtigen Mann an seiner Seite: „Ich wollte unbedingt einen Profi, am besten jemanden, den ich schon von früher kenne“, erläutert der Kärntner. „Und nachdem der Detlef Ruf nicht für die volle Saison zusagen konnte, fiel meine Wahl sehr bald auf Ralph Edelmann. Der ist ein erfahrener Beifahrer und hat mir bereits im Jahr 2005 bei der Jänner-Rallye den Schrieb vorgelesen – wir verstehen uns blendend und haben beide das gleiche Ziel: Den Staatsmeistertitel!“

Der 36jährige Deutsche Ralph Edelmann bestreitet bereits seit 1985 Rallyes, in letzter Zeit war er mit seinem Landsmann Anton Werner im aufregenden Porsche Carrera in der GT-Kategorie der DRS, der „Deutschen Rallye Serie“, unterwegs. Für ihn ist die Verpflichtung im Subaru Rally Team Austria an der Seite von Achim Mörtl eine tolle Herausforderung: „Ich freue mich riesig, in so einem professionellen Team um den österreichischen Staatsmeistertitel zu kämpfen. Wir werden unser Bestes geben und ab der Jänner-Rallye voll angreifen. Achim ist sehr schnell, ich denke, es wird ein spannendes Jahr…“

Sigi Schwarz freut sich für Achim Mörtl und Ralph Edelmann: „Der Ralph ist mein idealer Nachfolger. Ein absoluter Co-Piloten-Profi, außerdem ist er ehrgeizig und arbeitet konzentriert. Damit weiß ich meinen Lieblings-Piloten in den besten Händen. Ich halte schon jetzt die Daumen, daß die beiden im Titelkampf voll dabei sind!“ Die oberösterreichische Co-Piloten-Legende wird dem Rallyesport übrigens erhalten bleiben, auch wenn das eigene Wirtshaus „Kaiserin Elisabeth“ viel Arbeitskraft und vor allem Zeit in Anspruch nimmt: „Klar bleib’ ich im Rallyesport dabei. Ich werde bei den Rallyes vor Ort sein mich für den Achim um die verschiedensten Aufgaben kümmern – da gibt’s genug zu tun!“

Abschließend möchte sich Schwarz bei allen bedanken, die ihn über die Jahre hinweg zu seinen drei Staatsmeistertiteln begleitet haben: „Vor allem bei meinen Fans und Freunden, die mir immer die Daumen gehalten haben, auch wenn’s einmal nicht so toll gelaufen ist. Bei den Journalisten, die mich Jahr für Jahr aufs Neue großartig unterstützt haben. Und natürlich bei all meinen Piloten, mit denen ich unterwegs war – es war eine wunderschöne Zeit!“

 
 
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