NEWS - Mittwoch, 14.12.2005

 

 


© 2005, Harald Illmer
 

Grp. A Gewinner entscheidet über Gesamtsieg bei IQ-Jänner Rallye

Bei winterlichen Bedingungen wird harter Kampf der WRC gegen Rest erwartet. Vojtech und Trneny gegen Baumschlager, Blomqvist, Wolff, Hideg u. Wittmann. Dazu kommen Jan Kopecky auf Skoda Fabia Super 1600 und Josef Beres jun. auf Suzuki Ignis Super 1600

Auch bei der 24. Auflage der IQ-Jänner Rallye wird die aktuelle Wetterlage wieder eine große Rolle über Sieg und Niederlage spielen. Bleiben die Sonderprüfungen trocken bzw. ohne Schnee, werden die beiden WRC unserer tschechischen Nachbarn, Stefan Vojtech (Peugeot 206) und Karel Trneny (Skoda Octavia) nur schwer zu schlagen sein.

Herrschen hingegen Verhältnisse wie im Jahre 2003, wo es Raimund Baumschlager gelang, eine ganze Meute von WRC hinter sich zu lassen, dann steigt heuer wieder die Anzahl der Anwärter auf den Gruppe A-Sieg und damit auch auf den Gewinn der Gesamtwertung.

Neben den beiden tschechischen WRC Piloten ist vor allem Raimund Baumschlager auf seinem Mitsubishi Evo VIII einer der Hauptfavoriten. Der alte und neue Staatsmeister fährt im Mühlviertel erstmals mit seinem neuen Beifahrer Bernhard Ettel, der bisher mit dem zurückgetretenen Martin Zellhofer unterwegs war. Stamm-Copilot Thomas Zeltner musste sich, wie bereits gemeldet, berufsbedingt eine Auszeit nehmen. Auf Grund seiner Erfahrung und seiner Routine bei schwierigen Bedingungen muss mit dem Rosenauer immer gerechnet werden.

Eine tolle Verpflichtung in letzter Minute gelang dem Veranstalter der IQ-Jänner Rallye mit dem Start von Stig Blomqvist. Der Schwede, Rallye-Weltmeister des Jahres 1984 auf Audi, gewann 11 WM-Läufe und bestritt in der Weltmeisterschaft weit über 100 Einsätze. Er hätte auch im Vorjahr in der Gruppe N starten sollen, leider gab es kurz vor dem Start noch Probleme mit seinem Auto. Heuer wird das nicht der Fall sein. Blomqvist wird in Freistadt einen Gruppe A Mitsubishi aus dem Stall von Hermann Gassner steuern. Der 58-jährige wird gut in Form sein, er kommt direkt aus Afrika, wo er in Kenya die Historische Safari-Rallye bestritten hat. In Mombasa wurde auch sein Start bei der IQ-Jänner Rallye 2006 fixiert. Der Mann aus Örebro wünscht sich Schnee im Mühlviertel: „Da kann ich meine ganze Erfahrung ausspielen und hoffentlich einen Spitzenplatz belegen, ich freue mich schon auf diese Herausforderung.“

Mit Krisztian Hideg kommt ein großer Kämpfer nach Freistadt. Der Ungar konnte bei seinem Start im heurigen Jänner die Plätze Sieben und Fünf belegen, was in der Gesamtwertung aus beiden Tagen, Platz Sechs bedeutete.

Gespannt kann man auf das Abschneiden der beiden Österreicher Toto Wolff und Franz Wittmann jun. (beide Mitsubishi) in diesem Klassefeld sein. Wolff hat eine unglaubliche Wandlung gemacht. Der Rundstreckenspezialist hat sein Herz an den Rallyesport verloren und ließ heuer schon mit großartigen Leistungen aufhorchen. Der Teampartner von Raimund Baumschlager, der im letzten Jänner vorzeitig ausgefallen ist, ließ mit einer interessanten Feststellung aufhorchen: „Obwohl ich ein Rundstreckenmann bin, glaube ich, dass die Rallyepiloten die kompletteren Autofahrer sind. Dies ist auch der Anreiz für mich, im Rallyesport noch einiges zu erreichen.

Franz Wittmann junior möchte endlich Konstanz in eine Saison bekommen. „Ich habe schon bei einigen Rallyes gezeigt, dass ich mit den Spitzenleuten mithalten kann. Leider haben sich immer wieder Fehler eingeschlichen, die mich um die Früchte des Erfolges gebracht haben. Ich hoffe für nächstes Jahr auf eine gleichmäßigere Leistung, dann müssen auch Spitzenplätze am Ende einer Rallye herausschauen,“ erklärte der hoffnungsvolle Spross aus der erfolgreichen Rallye-Dynastie Wittmann.

Nicht unterschätzen im Mühlviertel darf man Lokalmatador Bernhard Jahn. Er steuert mit seiner Frau Petra wieder einen Subaru Impreza STI. Ein Platz unter den Top 15 ist durchaus möglich und auch das erklärte Ziel des Subaru-Händlers.

Sehr interessant in der Gruppe A wird auch die Auseinandersetzung der Piloten, die in der Klasse 6, an den Start gehen. Hier sind es vor allem unsere Nachbarn mit dem Slowaken Josef Beres jun. (FIA B-Fahrer) auf Suzuki 1600 Super sowie den Tschechen Jan Kopecky (FIA B-Fahrer) auf Skoda Fabia Super 1600 sowie Pavel Valousek (Suzuki Super 1600) an der Spitze, die vermutlich den Ton angeben werden.

Gruppe N, Duell zwischen Tschechien, Deutschland und Österreich

Tolle Besetzung wird im Mühlviertel zu Länderkampfstimmung bei Fans führen.
Pech, Mörtl, Paasonen, Gassner, Haneder, Stajf, Cais, Stengg, Saibel u. Kovar

Ganz heiß wird es bei der IQ-Jänner Rallye 2006 in der Gruppe N zugehen. Einige Spitzenpiloten in den jeweiligen Ländern sind in diese Gruppe über gewechselt und beleben damit den Kampf um die Meisterschaftspunkte.

Einer der großen Favoriten sollte der Tscheche Vaclav Pech auf Mitsubishi sein. Er gewann 2005 die Gesamtwertung der IQ-Jänner Rallye, noch auf einem Ford WRC, jetzt versucht er dies in der Gruppe N zu tun.

Achim Mörtl hat sich mit seinem neuen Beifahrer Sigi Schwarz entschlossen auf einem Subaru Impreza STI die gesamte tschechische Meisterschaft zu fahren und trifft daher zumindest bei den ersten beiden Rallyes im Mühlviertel und in Klatovy auch auf die österreichische Konkurrenz. Seine Aufgabenstellung ist klar,“ ich möchte für mein tschechisches Team Rallye Sport Promotion und für mich, den Meistertitel in unserem Nachbarland gewinnen.“

In letzter Minute flatterte dem Veranstalter eine Nennung des Finnen Jani Paasonen ins Haus. Er wird mit dem Skoda Octavia 4x4 ein äußerst interessantes Auto im Mühlviertel an den Start bringen. Damit kann man auch in die Zukunft des Rallyesportes blicken.

Einer der auch im Jänner 2005 im Mühlviertel in der Gruppe N triumphiert hat, ist der Deutsche Hermann Gassner. Er war auch in der Gesamtwertung als Fünfter zu finden und legte im Mühlviertel den Grundstein zu seinem Meistertitel im heurigen Jahr, in Österreich. Der Deutsche ein großer Schweiger, beantwortet alle Journalisten Fragen an ihn, nur mit tollen SP-Zeiten auf seinem Mitsubishi.

Österreichs heißestes Eisen ist auch gleichzeitig Lokalmatador im Mühlviertel. Ernst Haneder (Mitsubishi), Vizemeister im Jahre 2005, hat sich diesmal viel vorgenommen. Der Bäckermeister ist optimistisch: „Wenn alles klappt, möchte ich in meiner Heimat doch unter die ersten Drei in der Gruppe N kommen. Die Streckenführung kommt mir sicher entgegen, ich wünsche mir natürlich winterliche Bedingungen, schließlich bin ich auch beruflich so jeden Tag unterwegs.“

Sehr ernst zu nehmen ist ein ganzes Paket tschechischer N-Piloten. Sie haben alle eines gemeinsam. Sie sind Prioritätsfahrer ihres Landes, damit ist jeder in der Lage Spitzenplätze in der Gruppe N zu erreichen. Es sind dies Vojtech Stajf, Otto Ludvik (beide auf Subaru) und die Mitsubishi Piloten Miroslav Cais, Karel Trojan und Marcal Tucek.

Damit aber nicht nur Ernst Haneder die alleinige Verantwortung aus österreichischer Sicht trägt, erhält er wertvolle Unterstützung von einer Reihe heimischer, schneller Gruppe N-Piloten. Willi Stengg der Steirer hat im Mühlviertel schon sehr oft gezeigt, dass mit ihm zu rechnen ist. Auch Mario Saibel und Walter Kovar (alle Mitsubishi) wollen ihre Routine ausspielen, sie alle hoffen auf viel Schnee auf den einzelnen Prüfungen. Zu erwähnen sind auch die drei Österreicher Gerwald Grössing, Johannes Keferböck und Challenge Gesamtsieger Franz Sonnleitner, die beiden Italiener Alessandro Taddei und Riccardo Andreis, sowie aus der Schweiz Chris Marti.


Mehr als 10 Fahrzeuge starten im Dieselpokal bei IQ-Jänner Rallye

Bis jetzt haben elf Piloten ihre Nennung für das Mühlviertel abgegeben. Hoher Favorit auf den Sieg ist sicher der heurige Pokalsieger Michael Böhm aus der Steiermark. Der Fiat Stilo Pilot konnte gerade bei der IQ-Jänner Rallye heuer durch einen Sieg den Grundstein zu seinem späteren Pokal-Erfolg legen.

Seine stärksten Herausforderer werden die beiden VW Piloten Seppi Stiegler und Alfred Leitner, sowie der Oberösterreicher Martin Fischerlehner auf Skoda Fabia sein.

Gespannt kann man auf das Erstantreten in der Dieselklasse von Junior Michael Kogler auf VW sein.

Der Niederösterreicher aus Melk hat die Verletzungen nach seinem schweren Verkehrsunfall halbwegs überwunden und möchte bei dieser Diesel Premiere zumindest das Ziel erreichen und unter die Top-Fünf fahren. Dies möchten der Tscheche Oldrich Bocek (Skoda) sowie Günter Jörl (Seat) und Markus Jaitz (Fiat) verhindern.

Viele interessante u. spektakuläre Starter gibt es in der Klasse H 10

Kontrolliert man die Ergebnislisten der letzten IQ-Jänner Rallye, so findet man den Sieger in der Klasse H 10, Johann Seiberl auf Mazda, an ausgezeichneter 22. Stelle in der Gesamtwertung.

Für die 24. Auflage der Rallye haben bis 5. Dezember fast 30 Starter ihre Nennung in der Klasse H, abgegeben. Wenn man mit den Fahrern spricht, wünschen sich fast alle viel Schnee im Mühlviertel. Damit ist es möglich, fehlende PS wettzumachen und trotzdem in der Gesamtwertung mit den nicht mehr homologierten Fahrzeugen einen Platz unter den ersten Zwanzig zu erreichen.

Neben Vorjahrssieger Seiberl, haben Markus Benes und der Oberösterreicher Heinz Einberger (beide Mazda 323), der frühere österreichische Weltklasse Rallyefahrer Herbert Grünsteil (BMW) sowie die Audi Quattro Armada mit Franz Kohlhofer, Christoph Klausner und Christian Eigl, gute Chancen auf einen vollen Erfolg. Speziell für die Fans wird Quertreiber Niki Glisic seinen BMW E30 M3 bewegen.

Auch die Ausländer werden in dieser Klasse zu beachten sein. Zwei finnische Teams mit Jouko Karhumakl (VW Golf GTI 16 V) und Pasi Törma (Toyota Corolla), der Ungar Laszlo Szabo (Lada), Marco Fantini (Opel Corsa) aus San Marino, sowie der Tscheche Pavel Musil (Ford Cosworth RS) wollen die Österreicher erfolgreich bekämpfen.


FIA Zone Wintercup

Mehr als 50 Teams aus sechs Nationen haben heuer ihre Nennung für die zurückliegende 23.IQ Jänner Rallye und 40. Mogul Sumava Rallye abgegeben. Dabei stand den Teams ein Preisgeldtopf von € 60.000.- zur Verfügung. Diese außergewöhnliche Dotierung fand bei den Aktiven großen Anreiz. Die großen Gewinner des Preisgeldes kamen aus Tschechien, die Österreicher lagen etwas im Hintertreffen.

Die Idee der beiden veranstaltenden Klubs, Rallyeclub Mühlviertel und Posumavsky auto moto Klub Klatovy, fand also großen Anklang.

Daher haben sich die beiden verantwortlichen Funktionäre Christian Weissengruber und Pavel Babka entschlossen, den FIA Zone Wintercup auch für die beiden Rallyes im Jahre 2006 auszuschreiben. Federführend ist dabei der Rallyeclub Mühlviertel.

Der Preisgeldtopf wurde auf € 65.000.- angehoben. Gewertet werden Teilnehmer der Gruppe A, einschließlich World Rallye Cars, der Gruppe N und erstmals erfolgt auch eine Wertung für die Gruppe H, Klasse H10 laut OSK und Hist. 11 laut FIA. Diese werden aber nicht für die Gesamtwertung berücksichtigt.

Die IQ Jänner Rallye wird im Jahre 2006 nur eine Gesamtwertung aufweisen, für die eingeschriebenen Teilnehmer des Wintercups, gibt es aber jeweils eine getrennte Tageswertung. Auch die Mogul Sumava Rallye, die 2006 erstmals auch zur österreichischen Meisterschaft zählt, wird nach dem gleichen Modus gefahren. Für jede Tageswertung erhalten die besten fünfzehn Piloten Punkte von 20 bis 1. Gesamtsieger ist jener Teilnehmer der nach den beiden Rallye die höchste Punkteanzahl aufweist.

Damit hat man für die Teams und Fahrer national und international, weitere Anreize geschaffen, bei beiden Topveranstaltungen an den Start zu gehen.

 
 
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