NEWS - Montag, 15. Dezember 2008
Vorschau Jänner Rallye 2009:

Bereits am ersten Wochenende im neuem Jahr (02.-04. Jänner) startet die Österreichische Rallye-Staatsmeisterschaft in die Saison 2009. 92 Teams haben für den Klassiker im Mühlviertel ihre Nennung abgegeben. 18 Sonderprüfungen über knapp 257 km stehen auf dem Programm.

Ein Saisonauftakt mit vielen Favoriten auf den Gesamtsieg

Studiert man die Nennliste der Jänner Rallye 2009, und blickt in die Ergebnisse der letzten Jahre, so gibt es diesmal viele Sieganwärter, die alle aus dem ERC und ÖM Feld der Division I hervorgehen sollten.

Da ist einmal der regierende österreichische Staatsmeister Raimund Baumschlager (Mitsubishi Evo IX), der den Klassiker schon zweimal (2004, 2006) gewinnen konnte. Außerdem erreichte der Rosenauer 2003 (Zweiter) und 2008 (Dritter) zusätzlich noch je einen Podestplatz.

Ebenfalls auf einen vollen Erfolg zurück blicken kann auch Hermann Gassner sen. (Mitsubihsi Evo IX). Der Deutsche hatte 2002 die Nase vorne, dazu war er im Jahre 2007 Zweiter und in den Jahren 2003 und 2006 jeweils auf Platz drei zu finden.

Sehr stark einzuschätzen ist auch der tschechische Prioritätsfahrer Pavel Valousek (Mitsubishi Evo IX). Der bereits WM erprobte Pilot war im Jahre 2008 die absolute Überraschung.

Er lag am Beginn der Rallye klar in Führung, scheiterte nur am fehlenden Reifenmaterial und wurde Gesamt-Zweiter.

Die höchste FIA Graduierung aller Teilnehmer weist mit dem FIA B-Fahrer Status aber Manfred Stohl auf. Der Wiener, in den letzten Jahren Österreichs absolutes Rallye-Aushängeschild, bringt diesmal einen CNG Subaru STI an den Start. Mit Gesamtrang drei bei der Jänner Rallye im Jahre 2005 hat der P-WRC Weltmeister 2000 ebenfalls schon einen Podestplatz auf seinem langen Erfolgskonto.

Noch kein zählbares Endresultat bei der Jänner Rallye hat Stig Blomqvist (Mitsubishi Evo IX). Der schwedische Rallye Weltmeister des Jahres 1984 verzeichnete bei seinen bisherigen vier Versuchen (1979, 2006, 2007 und 2008) noch keine Zielankunft.

Wer aber den schwedischen Altmeister und einen der großen Stars im Rallyesport kennt, weiß, dass Blomqvist sicher nichts unversucht lassen wird, einmal auf einem vorderen Platz ins Ziel zu kommen.

Neben den bisher genannten Piloten gibt es natürlich weitere Anwärter. Das betrifft den Slowaken Peter Gavlak (Mitsubishi Evo IX). Er wurde im letzten Jahr in Freistadt Gesamt-Achter und vor wenigen Wochen im Waldviertel, Gesamt-Fünfter. Sehr gute Chancen haben auch Andreas Waldherr (VW Polo S2000) und Kris Rosenberger, der diesmal einen Subaru WRX STI an den Start bringt.

Gespannt kann man auch auf das Abschneiden von Hermann Gassner junior (Mitsubishi Evo IX) sein. Der Deutsche war beim Pirelli Star Driver Shoot Out im Oktober schnellster Mann auf der Strecke und belegte bei der WM Rallye in Wales in der P-WRC Wertung den sehr guten sechsten Platz.

Dann natürlich die Österreicher Willi Stengg (Subaru), Walter Kovar (Mitsubishi Evo VII) und Manfred Pfeifenberger (Mitsubishi Evo IX). Sehr stark ist das Mühlviertel Duo einzuschätzen: Ernst Haneder (Mitsubishi Evo IX) im Jahre 2008 nach dem ersten Tag noch bester Österreicher, möchte diesmal ohne Schneehaufenberührung ins Ziel kommen. Das gilt auch für Johannes Keferböck (Mitsubishi), der in den beiden letzten Jahren mit tollen Leistungen richtig aufgezeigt hat.

Klarer Favorit in der Klasse A7 der Division I ist natürlich der junge Österreicher Hannes Danzinger. Er bringt sein schon sehr bewährtes VW Golf CNG KitCar zum Einsatz und sollte von seinen Mitkonkurrenten Dario Lorenzini (ITA) auf Renault Clio, Thomas Regner (A/Renault Clio) und Jaroslav Kubata (CZ/Nissan Almera) nicht gefährdet werden.

Division II:
Sehr international zeigt sich dieses Feld. Zwei Österreicher treffen auf vier Ausländer. Favorit sollte Daniel Wollinger (Ford Fiesta) sein. Er fährt in der Klasse N3 gegen seinen Landsmann Franz Kitzler (Seat Ibiza), den Franzosen Christophe Ghillet (Peugeot 206) und den Italiener Fabrizio Roncali (Peugeot 306). Das Feld ergänzen der Ungar Laszlo Kiss (Suzuki Ignis N2) und der Pole Lukasz Ryznar (Fiat Cinquecento N1).

Division III:
Sehr interessant wird der Kampf in der Dieselklasse werden. Der regierende OSK Pokalsieger Ing. Michael Böhm (Fiat Punto) bekommt es diesmal mit Michael Kogler (VW Golf V) zu tun. Der Niederösterreicher wechselt heuer wieder von der Division I in die Dieselklasse zurück und hat Titelambitionen. Bernhard Spielbichler (VW Golf) ergänzt das österreichische Trio, die beiden anderen Bewerber kommen mit Armin Holz (VW Golf IV) und Josef Wecker (Opel Astra) aus Deutschland.

Division IV:
Hier feiert Lokalmatador Markus Weissengruber im Rhinos Racing Team auf einem Mitsubishi Evo IX CNG ein Comeback. Sein unmittelbarer Mitbewerber ist Reinhard Pasteiner, ebenfalls auf der gleichen Marke. Der St. Pöltner belegte zuletzt im Waldviertel einen sensationellen zehnten Gesamtrang.

Klasse H10:
Nach der Division I stellt diese Klasse mit 32 Teilnehmern das zweitstärkste Nennergebnis. Mit dabei ist der heurige Sieger der Austrian Rallye Challenge. Markus Huber auf einem Mitsubishi Evo III. Mit Franz Sonnleitner (Mitsubishi Evo III), heuer zweifacher Sieger bei Wels-Mühlviertel und Leiben, Martin Fischerlehner (Audi S2 Coupe) und Publikumsliebling Christof Klausner (Audi 80 Ur-Quattro) haben u.a. weitere renommierte Piloten ihre Nennung abgegeben.

Von den jungen Piloten wird Philipp Lietz zu beachten sein, der mit seinem Mazda schon beim Harrach Sprint zu gefallen wusste.

Klasse Historisch 11:
Hier sollte der Mühlviertler Niki Glisic das Maß aller Dinge sein. Sein spektakulärer Fahrstil mit dem BMW M3 E30 sorgt bei den Fans immer wieder für egeisterungsstürme. Nach einer ansprechenden Leistung im Vorjahr möchte mit Mario Klopf (Ford Escort) ein weiterer Mühlviertler glänzen, während Karl Raab (BMW 2002) nach einem verkorksten Jahr 2008, endlich einen positiven Saisonstart hinlegen möchte. Einziger Ausländer in dieser Klasse ist der Tscheche Jiri Petrasek auf Opel Ascona.


Statements der Piloten bei der Pressekonferenz:

Raimund Baumschlager: "Ich hoffe, dass ich 2009 ohne ärztliches Vorspiel (2008 schwere Grippe) an den Start gehen kann. Da ich meinen Mitsubishi Evo X verkauft habe, werde ich mit einem Evo IX das Event bestreiten. Ich freue mich schon sehr, dass die Konkurrenz sehr stark ist, beide Gassners, Stohl, Valousek, Blomqvist und natürlich auch Andreas Waldherr und Kris Rosenberger sind starke Mitbewerber. Trotzdem möchte am Ende ganz oben auf dem Podest stehen."

Hermann Gassner sen.: "Ich freue mich jedes Jahr auf die Jänner Rallye, die Veranstaltung liegt mir. Ich hoffe mit meiner Beifahrerin Karin Thannhäuser auf viel Schnee, dann ist auch wieder ein Podestplatz drinnen. Am Beginn der Rallye werden wir vorerst unsere Konkurrenten genau beobachten und erst dann richtig Gas geben."

Hermann Gassner jun.: "Ich hoffe auf viel Schnee. Auf diesem Untergrund fehlt mir noch einige Erfahrung. Mein Ziel ist es aber zumindest schneller als mein Vater zu sein. Wenn das klappt, gehen wir danach etwas trinken. Dann muß der Vater zahlen."

Markus Benes: "Wir hatten sehr gute Sponsorgespräche und können dadurch auch starten. Dennoch wäre mir Schnee lieber, da wir auf diesem Untergrund mehr Erfahrung haben."

Andreas Waldherr: "Wir haben in den letzten Wochen sehr viel für die Jänner Rallye gearbeitet und auch getestet. So haben wir nach den Problemen zuletzt im Waldviertel den kompletten Kabelstrang unseres Autos getauscht. Dann war ich in Riga (Lettland) testen und werde dies auch noch am nächsten Wochenende in Österreich tun. Wenn es keinen Schnee gibt, rechne ich mir gute Chancen aus, sollten die SP`s aber schneebedeckt sein, muß ich ebenfalls mit einer guten Leistung versuchen, wichtige Punkte für die Meisterschaft einzufahren."

Ernst Haneder: "Ich hoffe diesmal auf mehr Glück als bei der letzten Veranstaltung, wo mir die Reifen ausgegangen sind. Diesmal sollte mir kein Schneehaufen im Weg sein. Sonst ist alles beim Alten, ich fahre mit meinem Sponsor IQ für das Baumschlager Team und freue mich schon auf die Rallye."

Kris Rosenberger: "Nach dem Ausstieg unseres Sponsors ist dies durch die Unterstützung von Subaru Österreich vorerst eine einmalige Aktion. Sollte Schnee liegen, werden wir um ein Spitzenresultat mitkämpfen. Bei trockenen Verhältnissen werde ich die Strecke und das Publikum genießen."

Hannes Danzinger: "Ich bin sicher einer jener Fahrer, die auf trockene Straßen und Sonnenschein hoffen. Dann ist mit unserem zweiradgetriebenen CNG VW Golf auch ein Top-10-Platz im Bereich des Möglichen."

Manfred Stohl: "Mit dem neuen CNG Subaru sind wir sicher konkurrenzfähig, jedoch noch nicht siegfähig. Sollte genug Schnee liegen, wird der Abstand aber nicht so groß sein. Wir werden alles geben, um dem tollen Publikum im Mühlviertel eine gute Show bieten zu können."

Michael Kogler: "Ich bin wieder in die VW Familie zurück gekommen. Mein Auftrag für die nächste Sasion ist es, den OSK Pokal wieder für VW Motorsport sicher zu stellen. Das ist nicht nur bei der Jänner Rallye mein Ziel, sondern auch bei den übrigen sechs Meisterschaftsläufen."


Das Nennergebnis im Detail:

Obwohl die Jänner Rallye für die Aktiven, auf Grund der unsicheren Reifenfrage in der Vorbereitung, zu den teuersten Rallyes der Saison zählt, haben sich auch heuer nicht weniger als 92 Teams aus neun Nationen entschlossen, an diesem ersten Rallye-Klassiker der Saison teilzunehmen.

Erfreulich ist, dass einerseits moderne Rallyefahrzeuge der Division I mit absoluten Spitzenpiloten an der Veranstaltung in Freistadt teilnehmen

Andererseits aber viele nicht mehr homologierte Rallyefahrzeuge der Klasse H10, die gerade bei winterlichen Bedingungen von ihren Piloten, die größtenteils aus dem Mühlviertel kommen, zur Freude der vielen Zuschauer spektakulär auf den Sonderprüfungen bewegt werden.

In der Division I (Fahrzeuge der Klasse N4 sowie S2000 und A5-A7 inkl. R2 und R3) haben 39 Teams ihre Nennung abgegeben. Was die Marken betrifft, findet man 20 Mitsubishi, gefolgt von 13 Subaru, je 2 Renault und VW, sowie je ein Opel und ein Nissan.

Die Division II (Klasse N1-N3 inkl. R1) weist sechs Nennungen auf. Fünf Interessenten sieht man in der Division III, also der Dieselklasse D9 und zwei Teams in der Division IV, der alternativ betriebenen Fahrzeuge (Alt 12). In der Kategorie Historisch 11 findet man vier Mannschaften.

Die zweitstärkste Abordnung der Nennungen stammt aus der Klasse H10, also nicht mehr homologierten Rallyefahrzeugen. Hier haben sich nicht weniger als 32 Mannschaften, hauptsächlich aus dem Mühlviertel, entschlossen, sich dem Starter zu stellen. Die Markenstatistik zeigt hier folgendes Bild: acht Teams starten auf Mazda, sieben auf Audi, sieben auf Mitsubishi. Dann kommen je drei Mannschaften auf BMW und VW, sowie je ein Team auf Opel, Peugeot, Renault und Toyota.


Technische Daten der 27. Jänner Rallye 2009:


Gesamtlänge der Rallye: 844, 80 Kilometer
Davon 18 Sonderprüfungen mit 256, 76 Kilometer, das sind 30,39%

1. Etappe 484, 53 Kilometer davon 12 Sonderprüfungen mit 141, 00 Kilometer
2. Etappe 360, 27 Kilometer davon 6 Sonderprüfungen mit 115, 76 Kilometer

Weitere Informationen: www.jaennerrallye.at
 
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