NEWS - Mittwoch, 10. Oktober 2007
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80 Teams aus 12 Nationen, High-Noon in Linz & Bad Hall!

Am 19. und 20. Oktober 2007 sind Linz bzw. Bad Hall in Oberösterreich die Zentren des österreichischen Motorsports. An diesem Wochenende geht nämlich dort der elfte und damit vorletzte Lauf der Historischen Rallye Europameisterschaft sowie der siebente und damit ebenfalls vorletzte Lauf zur Österreichischen Rallye-Staatsmeisterschaft über die Bühne. Neben der hoffentlich tollen Naturkulisse im „goldenen Herbst“ dürfte den Fans eine interessante und spannende Rallye wie schon lange nicht mehr bevorstehen.

Seit dem Vorjahr wird die ehemalige „Pyhrn Eisenwurzen Rallye“ als „Ostarrichi Rallye“ ausgetragen – und bereits die erste Auflage der Veranstaltung, die mit dem Namen auch den Austragungsort gewechselt hat, war ein großer Erfolg. Ein Grund mehr für OK-Chef Raphael Sperrer und den Verein „Ostarrichi Rallye“, am Konzept und am grundsätzlichen Ablauf festzuhalten. Damit erfolgt auch heuer am Freitagnachmittag um 15:00 Uhr der Start am Linzer Hauptplatz, danach wechselt der Rallye-Tross nach Bad Hall. In der traditionsreichen Kurstadt sind Servicepark und Rallye-Leitung untergebracht, auch der Zieleinlauf am Samstagnachmittag um 17:10 Uhr wird dort erfolgen – direkt am Hauptplatz, vor dem Rathaus.

Foto: Tilo Leistner

Der sportliche Wettkampf führt dieses Jahr über sechs verschiedene, teilweise überarbeitete Sonderprüfungen mit bis zu 27 Kilometer Länge, die Distanzen wurden noch einmal verringert, die Rallye noch kompakter, um Fahrern und Fans einen perfekten, übersichtlichen und kurzweiligen Ablauf der Veranstaltung zu garantieren. Doch „kompakt“ bedeutet nicht „einfach“: So malerisch die Sonderprüfungen auch in der wunderschönen Hügellandschaft eingebettet sind, so schwierig und anspruchsvoll sind sie.

Den rund 80 Teams aus rekordverdächtigen 12 Nationen – egal ob im historischen Hecktriebler oder im modernen Allrad-Fahrzeug – wird auf über 150 Sonderprüfungskilometern alles abverlangt.

„Möglich wird eine Veranstaltung dieser Größenordnung und Qualität aber immer erst durch die Mitarbeit der fast tausend ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer. Ohne Ihre unentgeltliche und aufopfernde Mitarbeit während der monatelangen Vorbereitung wäre ein Zustandekommen eines solchen Rallye-Highlights von internationalem Format nicht durchführbar“, gibt OK-Chef Raphael Sperrer zu bedenken: „Mein Dank gilt selbstverständlich auch den Politikern, allen voran Herrn Landeshauptmann und Landessportreferenten Dr. Josef Pühringer, dem Linzer Bürgermeister Dr. Franz Dobusch, Bad Halls Bürgermeister Johann Grasl sowie sämtlichen Oberhäuptern der mitwirkenden Gemeinden, die eine Umsetzung dieser großartigen Idee namens Ostarrichi Rallye erst möglich gemacht haben!“

ÖM: Der neue, alte Staatsmeister gegen die Kitcars und.....?

Es hätte eine Saison mit einem großen Zweikampf zwischen Raimund Baumschlager und Achim Mörtl werden sollen, auch die KitCar-Piloten rechneten sich Chancen aus, ein Wörtchen um den Meistertitel mitzureden. Doch der Kärntner Achim Mörtl stieg schon nach wenigen Rallyes aufgrund familiärer Probleme aus der Meisterschaft aus und die KitCars hatten entweder Pech mit dem Wetter oder mussten nach technischen Problemen vorzeitig die Segel streichen. So fuhr, von allen Problemen unberührt, Staatsmeister Raimund Baumschlager von Sieg zu Sieg. Der Rosenauer konnte bereits bei der Steiermark Rallye seinen fünften Meistertitel in Folge fixieren – damit stellte er den Uralt-Rekord von Franz Wittmann senior ein und zog mit insgesamt sieben Staatsmeistertiteln mit dem „Altmeister“ gleich, quasi als „Draufgabe“ konnte er fünf Läufe en suite für sich entscheiden.

Jetzt visiert Raimund Baumschlager auch noch den Sieg bei seiner Heimrallye an, denn ganz im Gegensatz zu letztem Jahr – als er wegen des BRR-Engagements in der PWRC gemeinsam mit Schützling Andreas Aigner in Griechenland weilen musste – wird er heuer mit der Startnummer eins über die Rampe in der Linzer Innenstadt rollen. „Ich freu’ mich sehr auf die Ostarrichi Rallye und bin froh, in meiner Heimat starten zu können, auch wenn die Rallye ein bisschen von mir zu Hause weggerückt ist. Ich bin schon gespannt, wie die neuen Sonderprüfungen rund um Bad Hall zu fahren sind“, so Baumschlager, der sich trotz allem nicht in der Favoritenrolle sehen will:

„Die Ostarrichi Rallye ist seit jeher eine KitCar-Strecke! Und selbst wenn mich die KitCars nicht haben, dann sind immer noch die Gruppe-A-Allradler schneller. Einzig und alleine der in diesem Jahr schon oft von mir ersehnte Regen könnte nachhelfen – aber den darf ich mir nicht wünschen, hab’ ich mir sagen lassen, weil es letztes Jahr schon so viel geregnet hat…“

Die angesprochenen VW-KitCar-Piloten sind gemeinsam mit dem steirischen Mitsubishi-Piloten Willi Stengg mitten in den Kampf um den Titel des „Kronprinzen“ verstrickt. Die besten Karten hat im Moment Kris Rosenberger (VW Golf IV KitCar), der rezent erst in der Steiermark mit einer tollen Leistung aufzeigen konnte, vier Sonderprüfungen erzielte und nun den zweiten Platz in der Division 1 belegt. Hinter ihm liegt Stengg auf Platz drei, der mit dem für ihn noch relativ neuen Mitsubishi Lancer Evo IX immer besser zu Recht kommt, als Vierter folgt Hermann Gaßner (Mitsubishi Lancer Evo IX), der jedoch nicht an den Start der 18. Int. Ostarrichi Rallye gehen wird. Fünfter ist Hannes Danzinger, der damit gleichzeitig bester Erdgas-Pilot im Rahmen der Österreichischen Rallye Staatsmeisterschaft ist. Sein Golf IV CNG KitCar läuft immer besser und man darf gespannt sein, wie weit Danzinger auf den kurvenreichen Strecken im südlichen Oberösterreich an die Spitze fahren kann.


Ein „Spezialfall“ ist Andreas Waldherr, auf den die Schlagzeile „nix ist fix“ perfekt passt: Gehen die Pläne des Niederösterreichers auf, so wäre nicht nur eine mittlere Sensation im österreichischen Rallyesport perfekt sondern der zur Zeit Fünftplatzierte der Gesamtwertung mit einem Schlag auch gleich der Top-Favorit auf den Gesamtsieg. Das Team hüllt sich aber ebenso wie der Fahrer noch in Schweigen, zu neu und deshalb noch etwas zu unsicher sind die großen Pläne, die das VW Rallyeteam Austria für die Ostarrichi Rallye hegt. Waldherr:

„Ich will im Vorfeld nichts sagen, denn solange das alles nicht fix ist, möchte ich keine großen Töne spucken, das ist nicht meine Art. Ich bitte nur, mir die Daumen zu halten, dass unsere Pläne aufgehen!“

Fix ist hingegen, was Rallye-Leiter Andi Thierer bestätigen kann: „Wir haben von Andreas Waldherr eine Nennung erhalten, als Fahrzeug wurde uns gegenüber ein VW Polo S2000 angegeben.“ Man darf gespannt sein.

Eine weitere große Unbekannte ist der Niederländer Hans Weijs junior, der mit einem Mitsubishi Lancer Evo IX an den Start gehen wird. Der junge Holländer ist kein gänzlich unbeschriebenes Blatt: Bei der diesjährigen Deutschland-Rallye konnte er den dritten Platz in der Gruppe N holen und auf manchen Prüfungen das Tempo von Raimund Baumschlager mitgehen. Für die eine oder andere schnelle SP-Zeit könnte aber auch Herbert Breiteneder (Seat Ibiza KitCar) gut sein, er punktet ebenso in der Division 1 wie Peter Ölsinger oder Günther Müller (beide Mitsubishi Evo).

Der Punktestand in der ÖRM 2007 (Division 1) nach 6 von 8 Rallyes:

1. Raimund Baumschlager 60 Punkte
2. Kris Rosenberger 29
3. Willi Stengg 28
4. Hermann Gassner 27
5. Hannes Danzinger 24
6. Andreas Waldherr 24

Wer kommt noch für den Gesamtsieg bei der Ostarrichi Rallye in Frage?

Damit wären zwar alle wichtigen Mitbewerber um den Vize-Staatsmeistertitel erwähnt, aber noch lange nicht all jene, die im Hinblick auf die Gesamtwertung gefährlich werden könnten.

Für Top-Platzierungen bei der 18. Internationalen Ostarrichi Rallye sind nämlich auch die beiden Mitsubishi-Piloten Mario Saibel und Franz Wittmann junior gut. Beide vertrauen auf Gruppe-A-Fahrzeuge und sind daher für die Staatsmeisterschaft nicht punktberechtigt – in der Gesamtwertung können sie aber sehr wohl reüssieren.

Dass sie dazu absolut in der Lage sind, haben sie in diesem Jahr bereits bewiesen: Saibel mit einer dominanten Leistung bei der Castrol Judenburg-Pölstal Rallye, die er nur aufgrund

eines technischen Defekts nicht gewinnen konnte, Wittmann jun. mit seinem Gesamtsieg bei der Bosch-Rallye im Mai 2007.

Eigentlich müsste an dieser Stelle auch Erdgas-Pilot Beppo Harrach erwähnt werden. Doch der Bruckneudorfer hatte bei der Steiermark Rallye einen kapitalen Unfall, zerstörte seinen Mitsubishi Evo IX CNG und muss nun mit dem alten Evo VI antreten – der sicherlich für die eine oder andere gute SP-Zeit, aber eher nicht für einen Stockerlplatz geeignet ist.

Historische Rallye-EM: 41 Starter, darunter so gut wie alle EM-Top-Platzierten!

Wenn am 19. Oktober auf dem Linzer Hauptplatz die 18. Internationale Ostarrichi-Rallye gestartet wird, dann rollt als erster Teilnehmer wieder ein Team aus dem Feld der historischen Rallye Europameisterschaft über die Rampe. Besonders erfreulich: Dieses Jahr sind es 41 Fahrer aus nicht weniger als 11 Nationen (!), die in der wunderbaren Landschaft rund um das Rallye-Zentrum Bad Hall auf Punktejagd gehen werden, darunter nahezu sämtliche Top-Stars der historischen Szene!he Rallye Europameisterschaft:

In der historischen Rallye Europameisterschaft gibt es drei unterschiedliche Klassen: Fahrzeuge der Kategorie 1 sind in den Jahren 1931 bis 1969 gebaut worden, die Kategorie 2 enthält die Autos der Jahre 1970 bis 1975 und in der Kategorie 3 finden die „Modernen“ der Baujahre 1975 bis 1981 Platz. Die Punktevergabe selbst erfolgt nach einem erst im letzten Jahr erneuerten System mit Koeffizienten: Jede Rallye bekommt quasi einen „Status“ verpasst, welcher im Endeffekt die „Wichtigkeit“ einer Veranstaltung kennzeichnet – je höher der Koeffizient, desto mehr Punkte kann ein Team mit einer guten Platzierung erreichen.

Foto: Sven Janssen

Die Internationale Ostarrichi Rallye begann im Reigen der „Großen“ natürlich mit dem kleinsten Koeffizienten und auch nach dem Wechsel auf das neue System im Vorjahr war die Rallye mit „Coef. 1“ gekennzeichnet. Innerhalb dieser Wertung aufzusteigen ist nicht unbedingt einfach: Die Konkurrenz ist groß und beinhaltet so renommierte Veranstaltungen wie eine „Rallye Sanremo Histrico“, „Historic Acropolis Rallye“, „Lahti Historic Rally“ oder „Rallye Elba Storico“ – da bedarf es schon einer gewissen Anerkennung unter den Fahrern und einer tollen organisatorischen Leistung, um die FIA-Observer von einer Aufwertung zu überzeugen.

Dem Organisationsteam der „Ostarrichi“ ist genau dieser wichtige Schritt von 2006 auf 2007 gelungen: Erstmals hat die Internationale Ostarrichi Rallye den Koeffizienten 3 bekommen und wurde somit für immer mehr internationale Teams interessant. OK-Chef Raphael Sperrer, selbst sechsfacher Staatsmeister und WM-Teilnehmer, weiß, worauf es ankommt:

Foto: Sven Janssen

„Der Observer war mit der Veranstaltung im Vorjahr hoch zufrieden. Dass uns dieser wichtige Schritt trotz der extrem schlechten Witterungsbedingungen im letzten Jahr gelungen ist, freut mich ganz besonders.“

Wer den nach Perfektion strebenden Sperrer kennt, der kann sich vorstellen, dass dieser nicht ruhen wird, ehe nicht der höchste Koeffizient – in diesem Fall 4 – erreicht ist: „Wir wollen heuer alles noch besser machen – dann könnten wir unserem Fernziel, den höchsten Level zu erreichen, noch ein Stück näher kommen!“


Historische Rallye-EM, Kategorie 2: Nur der Führende fehlt

Für die Teams, die zum historischen Europameisterschaftslauf nach Oberösterreich kommen, ist die Ostarrichi Rallye in dieser Saison die vorletzte Möglichkeit, wichtige Punkte zu holen und kann für die Titelvergabe bereits entscheidend sein. Dadurch sind vor allem in der Kategorie 2, die im Rahmen der EM die am stärksten besetzte Klasse ist, so gut wie alle Titelkandidaten am Start, was ein extrem heißes Match verspricht: Neben dem Führenden Porsche-Piloten Antonio Parisi kommen der Zweitplatzierte Niederländer Valter Christian Jensen (Porsche 911 RS), Parisis italienischer Landsmann Marco Bianchini (Lancia Stratos HF) sowie der Este Villu Mättik (VAZ 2101) nach Österreich, um ihre jeweiligen Chancen auf den EM-Gesamtsieg zu wahren. Zusätzlich nutzt der Italiener Andrea Polli seine „Uneinholbarkeit“ in der Kategorie 1 zu einem Gastauftritt in der Kategorie 2 – er bringt einen Porsche 911S an den Start, man darf gespannt sein, wie er sich mit „modernem“ Gerät schlagen kann. Somit fährt in der Kategorie 1, die generell nur wenige eingeschriebene Teilnehmer hat, in Oberösterreich der momentan Zweitplatzierte ziemlich alleine auf weiter Flur: Nils Bergquist wird seinem Volvo PV544 dennoch die Sporen geben.

Der Punktestand in der hist. EM Kat. 2 nach 11 von 12 Rallyes:

1. Antonio Parisi 75 Punkte
2. Valter Chr. Jensen 64
3. Marco Bianchini 61
4. Villu Mättik 54
5. Lucio da Zanche 53
6. Olivier Gillet 51

Historische Rallye-EM, Kategorie 3: Dreikampf um den Sieg

Hier wird sogar der führende Mann am Start stehen, er hat seine härtesten Verfolger im Schlepptau: Ernie Graham (Ford Escort RS) kämpft gegen Roberto Bigoni (Opel Kadett GTE) aus Italien, der ihm mit nur zwei Punkten Rückstand gehörig im Nacken sitzt! Auf Platz drei der EM-Wertung bereits etwas abgeschlagen, aber jederzeit für eine Überraschung gut, ist der Tscheche Michal Sum, der einen legendären Skoda 130 RS an den Start bringen wird.

Der Punktestand in der hist. EM Kat. 3 nach 11 von 12 Rallyes:

1. Ernie Graham 54 Punkte
2. Roberto Bigoni 52
3. Michal Sum 23

Die Österreichische Historische Staatsmeisterschaft: Spannung und Spektaktel

Auch in Österreich hat der historische Rallyesport für viele Fans einen enorm hohen Stellenwert. Dass dem zu Recht so ist, beweist die topp besetzte „Castrol Historic Rallye Staatsmeisterschaft“, die im Rahmen der EM an den Start geht. Interessant wird dabei vor allem der Vergleich der EM-Starter mit den österreichischen Assen wie Josef Pointinger (Ford Escort RS), Christian Rosner (Porsche 911 SC), Johannes Huber (Porsche 911 SC), Alois Nothdurfter (Ford Cortina) oder Koni Friesenegger (Opel Kadett GTE).


Doch zurück zur ÖM-Wertung, wo die oben genannten Herren bei der 18. Int. Ostarrichi Rallye die Hauptdarsteller sein werden:

Noch ist nämlich nichts endgültig entschieden. Zwar führt das Duo Huber/Viakowsky recht überlegen, Ausfall darf sich die Porsche-Paarung aber trotzdem keinen erlauben. Und dahinter wird’s sowieso ganz heiß hergehen: Den Zweit- und den Sechstplatzierten trennen gerade einmal sechs Zähler!

Vor allem Vorjahres-Champion Josef „Sepperl“ Pointinger (Ford Escort) möchte in der Gesamtwertung noch etwas weiter nach vorne. Er fehlte beim letzten Lauf der Castrol Historic Rallye Staatsmeisterschaft aufgrund der Vorbereitungen anlässlich seiner Teilnahme bei der historischen Safari-Rallye und hält daher bei „nur“ 40 Punkten, was den nicht gerade aufregenden sechsten Platz in der Gesamtwertung bedeutet.

Vorne kann sich Porsche-Pilot Johannes Huber hingegen relativ entspannen, solange das Material hält: Selbst bei einem Sieg seines härtesten Verfolgers und Markenkollegen Christian Rosner muss er nur ins Ziel kommen, um trotzdem Meister zu werden. Es dürfte also einen spannenden Kampf um den Vize-Titel und den dritten Rang in der Jahres-Endwertung geben, denn neben Pointinger und Rosner haben auch noch die bereits erwähnten Alois Nothdurfter, „Sepp Gruber“ (Ford Escort) oder Gerhard Openauer (Ford Escort) beste Chancen. Nur Admont-Rallye-Sieger Koni Friesenegger ist schon etwas zu weit zurück und wird stattdessen versuchen, ein gutes Einzelergebnis zu erzielen

Der Punktestand in der hist. ÖM nach 5 von 6 Rallyes:

1. Johannes Huber 61 Punkte
2. Christian Rosner 46
3. Alois Nothdurfter 46
4. "Sepp Gruber" 44
5. Gerhard Openauer 43
6. Josef Pointinger 40

In der Dieselklasse kommt es zu einem echten Herzschlag-Finale!

Fünf Punkte Vorsprung hat Günther Jörl im Kampf um den Diesel-Pokalsieg gegenüber Michael Böhm. Der junge Kärntner liegt damit zwei Rallyes vor Schluss völlig überraschend in Führung: Denn dass er mit seinem deutlich schwächeren Seat Ibiza TDi PD gegen die weitaus stärker motorisierten KitCars von VW und gegen den Fiat von Michi Böhm reelle Chance hat, davon war am Beginn des Jahres nicht auszugehen.

Dennoch liegt Jörl nun in Front, Michi Böhm ist Zweiter, Willi Rabl jun. liegt auf Platz drei und schon etwas abgeschlagen hat Michi Kogler den vierten Rang inne. Und einfach wird es für die Verfolger nicht: Willi Rabls Rückstand ist – trotz seines Diesel-Sieges bei der Steiermark Rallye schon sehr groß und Michael Böhm muss in Oberösterreich „gehandicapt“ antreten: Bei einem Crash in Admont wurde sein neuer Grande Punto R3D so stark beschädigt, dass er mit seinem alten Auto, dem Fiat Stilo JTD, an den Start gehen wird.

Das VW Rallyeteam nutzte indes den Herbst-Rallye-Startverzicht von Willi Rabl, der diese seine Heimrallye zugunsten einer gründlichen Revision des Golf IV Diesel KitCars ausgelassen hatte, um die Autos auf Vordermann zu bringen. „Die Autos“ deshalb, weil auch Michi Kogler nicht mit seinem gewohnten Golf sondern mit einem Mitsubishi Evo rund um Leiben unterwegs war. Von dort dürfte der Youngster recht motiviert nach Bad Hall kommen, immerhin wurde er bester Österreicher und eroberte den zweiten Gesamtrang!

Für ein volles Diesel-Starterfeld sorgen wieder einmal einige Gaststarter: Aufpassen heißt es dabei vor allem auf Martin Fischerlehner. Der Ex-Radprofi pilotiert seinen Skoda Fabia TDI, und wie er schon mehrmals bewiesen hat, ist er bei der Heimrallye immer stark unterwegs.

Der Punktestand in der ÖRM 2007 (Division 3) nach 6 von 8 Rallyes:

1. Günther Jörl 49 Punkte
2. Michael Böhm 44
3. Willi Rabl jun. 34
4. Michael Kogler 24
5. Aliz Magda 20
6. Bernhard Spielbichler 18

In der Division 4 der alternativ angetriebenen Fahrzeuge gibt es übrigens neben Beppo Harrach, der seinen Focus ja wie erwähnt auf Top-Drei-Platzierungen legt, nur noch Martin Ertl. Der Youngster pilotiert einen VW Golf V GTi CNG und orientiert sich mangels direkter Konkurrenz in der Gesamtwertung nach vorne – in letzter Zeit konnte er immer näher an die Top-Ten heranfahren, auch bei der Ostarrichi-Rallye ist ihm das durchaus zuzutrauen.

Showdown in der Ford Fiesta Sporting Trophy: Wer wird gewinnen?

Leistbarer Motorsport für den Nachwuchs: Mit diesem Gedanken wurde vor zwei Jahren die „Ford Fiesta Sporting Trophy“ gegründet, die auch als Betätigungsfeld für den „Racing Rookie“, der jedes Jahr aus einer Talentesichtung von Ford Österreich hervorgeht, dient. In diesem Jahr dominiert eigentlich Patrick Winter – doch nach Technik-Pech bei der Steiermark Rallye könnte es noch einmal spannend werden.

In Admont duellierten sich nämlich die beiden „Winters“, Patrick und Rene, um den Laufsieg in der Trophy. Am ersten Tag setzte sich der Oberösterreicher Patrick Winter vor seinem Namensvetter durch, obwohl der Steirer ein Heimspiel hatte. Am zweiten Tag entschied ein Reifenschaden mit anschließend kollabierender Differentialsperre die Rallye zu Gunsten von Rene Winter.

Vor dem letzten Lauf liegen die beiden nur vier Zähler auseinander, Christoph Leitgeb und Alexander Krapesch haben nur mehr theoretische Gesamtsieg-Chancen.

Das Finale bei der 18. Internationalen Ostarrichi Rallye verspricht also enorm viel Spannung. Zudem ist auch noch die Entscheidung um den Junioren-Staatsmeistertitel offen: Titelverteidiger Rene Winter machte durch seinen Sieg in Admont wichtige Punkte auf Christoph Leitgeb gut, auch diese Entscheidung könnte schon auf den Prüfungen in Oberösterreich fallen.

Der Punktestand in der Ford Fiesta Sporting Trophy nach 6 von 7 Rallyes:

1. Patrick Winter 40 Punkte
2. Daniel Wollinger 36
3. Christoph Leitgeb 31
4. Alexander Krapesch 31
5. Rene Winter 30

Der Punktestand in der Junioren-ÖM nach 6 von 8 Rallyes:

1. Christoph Leitgeb 45 Punkte
2. Rene Winter 40
3. Daniel Wollinger 34
4. Patrick Winter 32
5. Alexander Krapesch 23

Division 2 & die Lokalmatadore: Bunt gemischt

In der Division 2 starten die Fahrzeuge der Klassen N1 bis N3 – normalerweise eine klare Sache für die PS stärkeren N3-Autos. Doch zu Beginn der Saison konnte mit dem Deutschen Veit König ein Pilot eines N2-Suzukis kräftig vorne mitmischen. Nachdem der Suzuki Motorsport Cup aber schon zu Ende ist, dürfte das Feld den N3-Glühern aus der Ford Fiesta Sporting Trophy überlassen bleiben. Zwei Läufe vor Schluss führt der Steirer Rene Winter vor seinem Ford-Markenkollegen Christoph Leitgeb, Veit König wird seinen noch dritten Rang wohl an Patrick Winter und Daniel Wollinger verlieren. Und dann wäre da auch noch Alois Handler, der in diesem Jahr schon einmal in der Division 2 ganz vorne lag.

Für zusätzlich Abwechslung im Starterfeld sorgen einige Lokalmatadore, unter anderem Drift-König Christof Klausner im urquattro oder der schnelle Mazda-Turbo-Pilot Johann Seiberl, aber auch die restlichen Audi-Glüher wie Horst Stürmer und Christian Eigl.

Der Punktestand in der ÖRM 2007 (Division 2) nach 6 von 8 Rallyes:

1. Rene Winter 37 Punkte
2. Christoph Leitgeb 28
3. Veit König 26
4. Patrick Winter 24
4. Daniel Wollinger 24
6. Alois Handler 21

Die bewegte Geschichte der Ostarrichi Rallye:

Von der Lauriacum Rallye über die Pyhrn-Eisenwurzen Rallye, die sich teilweise sogar auf den Spuren der Alpenfahrt bewegte, bis hin zur Ostarrichi Rallye reicht die lange Geschichte des Rallyesports im südlichen Oberösterreich. Selbst wenn es seit den Anfängen in den frühen Siebzigerjahren lange Pausen von bis zu 9 Jahren gegeben hat – die Rallye kam immer wieder zurück und ist heute mehr denn je ein fixer Bestandteil der Österreichischen Rallye-Staatsmeisterschaft!

Begonnen hat alles in den Siebzigerjahren, ironischerweise just im Jahr der Benzinkrise, also 1974. Damals taten sich in Enns autobegeisterte Leute zusammen, um einen Motorsportklub ins Leben zu rufen. Der hörte auf den Namen „RRT Enns“ (Rallye Racing Team Enns) und hatte mit Manfred Greilinger einen rührigen Obmann an der Spitze.

Gleich im Jahr der Gründung organisierte man – der Benzinkrise zum Trotz – die ersten Veranstaltungen.

Es waren sogenannte „Ausweis-Rallyes“, die damals in etwa den Status der heutigen Rallye-Challenge-Veranstaltungen hatten. Hauptsächlich waren Etappen zu bewältigen, dazwischen gab es kurze Sonderprüfungen in Form von Sprintrennen über einige hundert Meter oder kurze Slalomstrecken, alles fand im Großraum rund um Enns statt. Drei Jahre lang sammelte der RRT Enns mit diesen „kleinen“ Rallyes Erfahrungen, um 1978 den ersten Rallye-Staatsmeisterschaftslauf auszutragen.

Doch zu einer ordentlichen Rallye gehört auch ein ordentlicher Name und der musste erst gefunden werden. Die Wahl fiel auf „Lauriacum“ – wie, das ist schnell erklärt. Die Stadt Enns, die heute rund 30.000 Einwohner zählt, und damals nicht nur die Heimatstadt des RRT Enns war sondern auch als Zielort des Staatsmeisterschaftslaufes dienen sollte, war bereits zur Römerzeit eine bedeutende Siedlung – die eben den Namen Lauriacum trug.

Gestartet wurde 1978 in Schladming, wo der Ski-Weltmeister des selben Jahres, Sepp Walcher, als Starter fungierte. Vom Weltcup-Ort aus ging es entlang der Enns, über den Pyhrn-Paß wechselte der Rallye-Tross nach Oberösterreich, bis schließlich in Enns der Zieleinlauf stattfand. Großer Sieger wurde das damalige „Jim Beam Rallye Team“ mit Wilfried Wiedner (Co Franz Zehetner) am Steuer eines Lancia Monte Carlo, Dr. Georg Fischer und Sepp Haider belegten die Plätze. Die Rallye selbst war schwierig, es wurden fast ausschließlich Schotterstraßen befahren, der Schnitt war hoch, die Ausfallsquoten ebenso.

Ein Jahr später, 1979, führte die Lauriacum Rallye wieder ins Ennstal in der Steiermark und retour, dieses Mal jedoch schon durch das Kremstal. Gewonnen hat damals Franz Wittmann mit Dr. Kurt Nestinger am „heißen Sitz“ eines Porsche 911 SC. Für 1980 sah es düster aus: Die immer weiter steigenden Kosten machten für einen kleinen Club wie der RRT Enns einer war, die Durchführung eines Staatsmeisterschaftslaufes fast unmöglich und so musste die Lauriacum Rallye nach nur zwei Auflagen eingestellt werden.

1982 kam dann aber wieder Leben in die Region. Die äußerst erfolgreiche Jänner-Rallye, die im selben Bundesland, allerdings viel weiter nördlich stattfand, weckte das Interesse einiger Geschäftsleute. Ein Zusammenschluss der Kirchdorfer Kaufmannschaft wollte zur Belebung ihrer Region ebenfalls eine Rallye veranstalten – aus Mangel an Erfahrung wandte man sich über die Vermittlung von Helmut Zitta aber an den RRT Enns, der mit der Durchführung betraut wurde. Somit war die Pyhrn-Eisenwurzen Rallye geboren und die Lauriacum Rallye endgültig Geschichte. Bis 1985 lief alles perfekt, doch dann zogen erneut schwarze Wolken auf: Die damals sehr starke Grün-Bewegung war gegen jegliche Motorsportaktivitäten und für die 1986er-Ausgabe musste man aufgrund massiver Proteste schon zu zwei Drittel nach Niederösterreich „flüchten“, wo ehemalige Alpenfahrt-Sonderprüfungen (z.B. „Hollenstein-Lassing“) befahren wurden. 1987 kam dann das endgültige Aus. Die Veranstalter O2000 legten ihre Arbeit nieder, es kam zu einer lange währenden Rallye-Pause.

Es sollte neun Jahre dauern, bis es den Sperrer-Brüdern Fred und Raphael gemeinsam mit Labg. Wolfgang Schürer und Bezirkshauptmann Hofrat Spelitz gelang, die Pyhrn-Eisenwurzen Rallye wieder zu beleben. Zehn Jahre lang war dann Kirchdorf an der Krems das Zentrum der Rallye, Sonderprüfungen wie „Molln“ oder „Oberschlierbach“ wurden legendär, viele Fahrer aus Österreichs Rallye-Elite verewigten sich in der Siegerliste, darunter natürlich auch der Lokalmatador und heutige Veranstalter Raphael Sperrer. 2006 erfolgte der Wechsel nach Bad Hall bzw. Linz, wo erstmals der Start einer Rallye in der Landeshauptstadt Oberösterreichs über die Bühne ging und ein weiteres, interessantes wie ausbaufähiges Kapitel in der Geschichte der Rallye, die jetzt „Ostarrichi“ heißt, aufgeschlagen wurde.

Alle Informationen zur Ostarrichi Rallye 2007 finden Sie unter www.ostarrichi-rallye.com

 
 
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