NEWS - Dienstag, 13. Oktober 2009
Vorschau Rallye Waldviertel 2009: 30. / 31. Oktober

130 Mannschaften aus acht Nationen haben für Waldviertel-Rallye genannt. Heißer Fünfkampf um den Vizemeister-Titel.

„the final rallydays“ im Waldviertel haben doch immer wieder eigene Gesetze. Auch bei der 29. Auflage dieses Klassikers bewahrheitete sich dies, in der heurigen Nennstatistik von 130 Anmeldungen aus insgesamt acht Nationen. Obwohl schon einige ÖM-Titelentscheidungen im Vorfeld gefallen sind und die Rallye zu keiner ausländischen Meisterschaft zählt, kann man Ende Oktober wieder von einem „vollem Haus“ sprechen.

Damit wurde die sehr intensive Vorbereitungsarbeit von Organisator Helmut Schöpf mehr als belohnt: „Ich war das ganze Jahr über bei vielen Veranstaltungen national und auch international unterwegs und habe dort mit konkreten Unterlagen versucht, auf unsere Waldviertel Rallye aufmerksam zu machen. Ausschlaggebend für den Erfolg waren schlussendlich aber auch diverse Internetkontakte und der Abschluss von speziellen TV-Paketen, was sich im Falle von Ungarn als voller Erfolg herausgestellt hat.“

Analysiert man das Nennergebnis, so werden 33 Teams aus nicht weniger als sieben Nationen am Start sein. Dazu kommen noch 97 Mannschaften aus Österreich. Stärkstes Land ist heuer Ungarn mit 20 Vertretern. Dann folgen die die Deutschen und die Tschechen mit jeweils vier, die Rumänen mit zwei Mannschaften, sowie Slowenien, Schweden und Italien mit je einem Team.

Was die Markenstatistik anbelangt, werden 21 verschiedene Automobilhersteller zu sehen sein. Mitsubishi ist diesmal mit 34 Fahrzeugen vertreten, das sind etwas mehr als 25 Prozent. Dies bedeutet ca. 75 Prozent der Teilnehmer fahren im Waldviertel auf anderen Produkten. Hier kommen die stärksten Vertreter aus den Häusern Suzuki mit 16, sowie VW und Ford mit je 12 Fahrzeugen.

Die Fahrzeugstatistik im Detail weist aus, dass 37 Fahrzeuge, darunter vier S2000, in der Gruppe N4 starten. In der Gruppe N2-N3 werden 24 Autos unterwegs sein. 15 Fahrzeuge werden aus der Gruppe A5-A7 erwartet, weiters 8 Dieselfahrzeuge und 18 Historische Boliden. Die Gruppe H setzt sich aus 11 Autos der Grp 112 und 9 Autos der Gruppe 111 zusammen. Dann gibt es noch 6 Fahrzeuge der Gruppe 14 und je ein Auto aus den Gruppen 13 und Alt 10.

Damit darf man sich trotz der allgemein, bestehenden wirtschaftlichen Schwierigkeiten, heuer im Waldviertel über ein besseres Nennergebnis freuen, als im vergangenen Jahr.

Division I: Heißer Fünfkampf um den Vizemeister-Titel

Stohl, Waldherr, Danzinger, Tazreiter und Winter sind durch 15 Punkte getrennt. Raimund Baumschlager steht seit Admont als Meister fest und schreitet zur Kür. Franz Wittmann jun. bringt einen Peugeot S2000 an den Start bringt.

Raimund Baumschlager (Skoda Fabia S2000) kann sich den Kampf um seinen Kronprinzen - sprich wer wird Vizestaatsmeister - aus der ersten Reihe fußfrei ansehen. Der Oberösterreicher steht seit der Admont-Rallye als Österreichischer Meister fest. Aber dennoch ist gerade die Waldviertel-Rallye immer eine besondere Motivation. Gerade für Baumschlager, der 2005 den bislang letzten seiner drei Siege beim österreichischen Rallye-Klassiker feiern konnte. Damit ist das diesjährige Antreten Kür und Herausforderung zugleich.

Auch Manfred Stohl (CNG Subaru Impreza) hat die Waldviertel-Rallye schon drei Mal für sich entscheiden können. Zuletzt im Vorjahr, als er mit einem gasbetriebenen Rallye-Boliden die Konkurrenz deklassierte und auch international für viel aufsehen sorgte. 2009 ist der 37-jährige Wiener ebenfalls mit einem Gas-Boliden am Start. Doch im Kampf um den Gesamtsieg wird er wohl oder übel zurückstecken müssen, denn gegen die S2000-Fahrzeuge ist der gasbetriebenen Subaru schon leistungsmäßig unterlegen.

Anderseits konnte der 126-fache WM-Starter auf den Schotterstraßen im Waldviertel immer wieder über sich hinaus wachsen. Das wird auch nötig sein, damit Stohl den Vizemeistertitel einfahren kann. Derzeit liegt er zwölf Punkte vor Andreas Waldherr (VW Polo S2000), 14 Zähler vor Gas-Kollegen Hannes Danzinger (VW Golf KitCar CNG) und je 15 Punkte vor den Überraschungspiloten der Saison, Patrick Winter und Alexander Tazreiter (beide Mitsubishi Lancer Evo IX).

Für Zuwachs im S2000-Lager sorgt Franz Wittmann jun. Der Vorjahres-Zweite, der in dieser Saison schon sehr erfolgreich in der IRC unterwegs war, wird erstmals in einem Peugeot 207 S2000 Platz nehmen. Die Waldviertel-Rallye dient ihm als Testeinsatz und Vorbereitung für die kommende Saison in der IRC, wo er nach seinem Lernjahr um Top-Platzierungen kämpfen möchte.

Im Kampf um den Vizemeister-Titel in der Division I hat Andreas Waldherr im VW Polo S2000 nur mehr theoretische Chancen. Der Niederösterreicher konnte in diesem Jahr den Sieg bei der BP Ultimate Rallye im Lavanttal für sich verbuchen. Wenn sein Arbeitsgerät hielt, war er unten den ersten Drei zu finden. Leider gab es auch eine Reihe technischer Defekte.

Mit einem weiteren S2000 möchte Toto Wolff die Zuschauer bei der Waldviertel-Rallye begeistern. Wie bereits bei der ARBÖ Rallye Steiermark ist Wolff mit einem Skoda Fabia S2000 am Start.

Viel vorgenommen hat sich auch Reinhard Pasteiner (Mitsubishi Lancer Evo IX). ImVorjahr überraschte der Rallye-Spätberufene mit dem zehnten Gesamtrang bei seinem ersten ÖM-Lauf.

In diesem Jahr hat Pasteiner einige Top-Resultate eingefahren und möchte im Waldviertel für eine wirkliche Überraschung sorgen, die man ihm nach den zuletzt gezeigten Sonderprüfungszeiten auch zutrauen kann.

Von den ausländischen Starten ist natürlich Hermann Gassner (Mitsubishi Lancer Evo X) an erster Stelle zu erwähnen. Der bayrische Altmeister ist immer für einen Stockerlplatz gut. Von der großen ungarischen Abordnung macht Attila Rongits (Mitsubishi Lancer Evo IX RS) den stärksten Eindruck. Und auch der Tscheche Milan Liska (Mitsubishi Lancer Evo X) und der Rumäne Claudiu David (Mitsubishi Lancer Evo IX) sollten gemeinsam mit den Österreichern Walter Kovar, Mario Saibel, Gerwald Grössing (alle Mitsubishi Lancer Evo IX) und Willi Stengg (Subaru) um einen Top-10-Platz im Gesamtklassement kämpfen können.

Division II: Daniel Wollinger war das Maß aller Dinge

Mit einer blütenweise Weste kommt Daniel Wollinger (Ford Fiesta ST) zu den „final rallydays“ ins Waldviertel. Wann immer der junge Steirer in diesem Jahr ins Ziel kam, stand er sowohl in der Division II als auch in der Junior-ÖM-Wertung auf dem obersten Stockerlplatz.

Lediglich bei der Jänner-Rallye musste er seinen Boliden auf der letzten Sonderprüfung mit technischen Problemen abstellen.

Das bedeutet sechs Siege bei sieben Starts. Zusätzlich war Wollinger in diesem Jahr auch österreichs Vertreter beim „Pirelli Star Driver Shootout“ in Freistadt, wo er eine ganz ausgezeichnete Figur abgab und viel Lob von der prominent besetzten Jury bekam.

Doch nicht nur der Titel, auch Platz zwei ist in der Division II vergeben. Mit einer ähnlichen Präzision holte sich schon vorzeitig Alois Handler (Peugeot 206 RC) den Vize-Titel. Platz drei dürfte an Lukas Langstadlinger (Ford Fiesta ST) gehen, der bereits den Sieg in der Ford Fiesta Sporting Trophy holen konnte und auch in der Junior-Meisterschaft auf dem besten Wege zum Vize-Titel ist.

Vorschau Division III:

Aller guten Dinge sind bekanntlich Drei. Und so ist auch schon Admont die Entscheidung um den Diesel-Titel gefallen. Michael Kogler (VW Scirocco) war sozusagen um eine Rallye beständiger, denn während Ing. Michael Böhm (Fiat Punto) drei Mal ausfiel, blieb Kogler nur einmal auf der Strecke.

Durch sein Ausscheiden bei der Admont-Rallye muss Böhm aber auch noch um den Vize-Titel kämpfen. Derzeit liegt Alfred Leitner (VW Golf V TDI) drei Punkte vor dem Fiat Punto-Piloten.

Doch zurück zu Kogler. Für den Niederösterreicher war es nach 2006 der zweite Diesel-Pokal. Und auch damals gewann er auf VW. Mit dem Scirocco feierte der Gesamtsieger der Leiben-Rallye 2009 einen ungefährdeten „Start-Ziel-Sieg“, denn nach dem Ausfall von Böhm bei der Jänner-Rallye benötigte Kogler lediglich zweite Plätze.

Im Waldviertel sind insgesamt acht Diesel-Boliden am Start, wobei bei normalen Verlauf die bereits genannten Piloten für die Podestplätze in Frage kommen dürften.

Suzuki Motorsport Cup: Die Entscheidung fällt im Waldviertel

Werner, Klammer, Hofer u. Haingartner, Krimi der Titelaspiranten wird erwartet. Auch 2010 wird man diese beliebte Rennserie in ihrer siebenten Saison sehen.

Vorerst die wichtigste, erfreuliche Information. Der Suzuki Motorsport Cup wird von den Organisatoren auch in der nächsten Saison ausgeschrieben werden. Damit geht diese beliebte Rennserie seit ihrem Bestehen, bereits in ihre siebente Saison. Man plant wieder, getrennte Wertungen bei den Rallyefahrern und den Rundstreckenpiloten zu berücksichtigen.

In der heurigen Rundstreckenwertung steht mit Bernhard Auinger der Meister bereits fest. Der Steirer gewann auf seinem Suzuki Swift Sport vor Herbert Karrer, Robert Pankl und Thomas Heuer. Die Damenwertung holte sich Nicole Kern.

Völlig offen ist aber noch die Titelentscheidung in der Rallyewertung. Lokalmatador Wolfgang Werner führt vor dem Finale mit zwei Punkten Vorsprung auf Mario Klammer. Nur drei Punkte zurück liegt Michael Hofer. Auch Klemens Haingartner mit sechs Punkten Rückstand hat noch Chancen. Weil jeder einzelne Titelanwärter der Rallyewertung, jederzeit in der Lage ist, den Sieg für sich zu behaupten, ist bei den „final rallydays“ im Waldviertel ein Sekundenkrimi unter den Titelaspiranten zu erwarten.

Dieses absolut hochkarätige Suzuki Motorsport Cup Rallyefinale verspricht also Spannung pur. Die Akteure sind allesamt erfahrene, schnelle und bis zu einem gewissen Grad risikobereite Piloten. Jeder einzelne von ihnen ist hoch motiviert und bereit für den Triumph bis ans Limit zu gehen. Das haben bereits die vorgehenden Rallye-Veranstaltungen unter Beweis gestellt.

Der offensichtlichste Unterschied zwischen den Titelaspiranten ist, dass der Lokalmatador Wolfgang Werner und Michael Hofer aus Niederösterreich stammen, während Mario Klammer und Klemens Haingartner Steirer sind. Die Fähigkeiten von Werner, Klammer, Hofer und Haingartner den Titel für sich zu entscheiden sind recht eng gesät. Hier wird es hauptsächlich auf die herrschende Tagesform ankommen, wer schlussendlich die Nase vorne haben wird, das nötige Quäntchen Glück, natürlich vorausgesetzt.

Das Suzuki Swift Sport Starterfeld umfasst neben den Titelanwärtern weiters Peter Schauberger, Kurt Ruhringer, Miss a. D. Nicole Kern, Johannes Maderthaner und Siegfried Glatz, die alle Punkteberechtigt sind.

Roland Rieder und Markus Schandl werden als Gaststarter mit dabei sein. Somit starten mindestens elf Suzuki Swift Sport bei der Rallye im Waldviertel.

Historic Staatsmeisterschaft: Weber knapp vor seinem größten Erfolg

Lange Zeit schien Gerhard Oppenauer (Ford Escort RS 2000) dem Wiener Christoph Weber (VW Golf GTI 16V) den Meistertitel in der Historic Staatsmeisterschaft streitig zu machen.

Doch nach seinem Ausfall in Leiben ist der Weg frei für Weber’s größten Rallye-Erfolg. Er liegt in der Zwischenwertung 22 Punkte vor Sebastien Unger (Porsche 911 GTS), der nun der Einzige ist, der im Falle eines Ausfalles von Weber den Titel holen könnte.

Mit 16 Nennungen ist das Feld der Historischen nicht nur groß, sondern auch höchst attraktiv. Allen voran Josef Pointinger im legendären Hundsknochen (Ford Escort RS 2000), der gerade bei den schwierigen Bedingungen im Waldviertel immer für einen Sieg gut ist, jedoch nach dem Ausfall im Vorjahr rund um Horn noch eine Rechnung offen hat. In diesem Jahr kommt der Vizemeister des Vorjahres nach anfänglichen Problemen für den Titel aber nicht mehr in Frage.

Finale der Ford Fiesta Sporting Trophy im Waldviertel

Beim vorletzten Lauf der Ford Fiesta Sporting Trophy in der Steiermark ließ Lukas Langstadlinger nichts mehr anbrennen, der Niederösterreicher sicherte sich mit Freundin Catharina Krammer auf dem heißen Sitz vorzeitig den Titel. Der Sieg ging allerdings zum zweiten Mal in Folge an Raffael Sulzinger, der Bayer hat seine Chancen auf den Gesamtsieg aber bereits zu Saisonbeginn mit zwei Ausfällen verspielt.

Nun hat Sulzinger noch gute Chancen Gesamtrang zwei zu erobern, er liegt nur zwei Zähler hinter dem Waldviertler Manuel Bauer, der in der Steiermark mit Technikdefekt aufgeben musste.

Bauer hat mit seiner Heimrallye allerdings noch eine Rechnung offen, nach dem Ausfall im Vorjahr hofft er nun auf einen versöhnlichen Ausklang der Saison 2009 und ein gutes Ergebnis.

Das will auch Racing-Rookie Stefan Laszlo einfahren, wie schnell der Rallye-Newcomer ist, hat er in der Steiermark bewiesen, wo er gleich mehrere Trophy-Bestzeiten holte und nur durch zwei Reifenschäden im Gesamtklassement weit zurückgefallen ist.

Im Waldviertel möchte Laszlo zeigen, was er im Verlauf der bisherigen Saison gelernt hat, Überraschungen sind nicht auszuschließen, wenngleich dem Youngster die Schotter-Erfahrung fehlt.

Das Finale verspricht aber in jedem Fall Action und Spannung, schließlich können die Piloten auf taktische Spielchen verzichten und auf eine bestmögliche Platzierung fahren, der Sieg im letzten Trophy-Lauf ist schließlich auch eine Prestigesache um sich für die kommende Saison bei den Sponsoren zu empfehlen.

Da es sich bei den derzeitigen Trophy-Boliden um das Auslaufmodell des Ford Fiesta ST handelt, geht mit der Waldviertel-Rallye - wie zu Saisonbeginn angekündigt – nach vier Jahren auch der letzte Lauf der Ford Fiesta Sporting Trophy über die Bühne.

Zuseherinformationen:

  > 1. Tag: Freitag, 30. Oktober 2009
  > 2. Tag: Samstag, 31. Oktober 2009

Alle weiteren Informationen zur Rallye Waldviertel 2009 finden Sie auf der Veranstaltungswebseite unter: www.waldviertel-rallye.at

 
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