NEWS - Sonntag, 15. März 2009
Fotos: Red Bull/McKlein, citroen-wrc.com, cyprusrally.org

WRC Rallye Zypern: Loeb und Sandell siegen auch in Zypern

Sebastien Loeb feierte in Zypern seinen 50. Sieg in der Rallye-Weltmeisterschaft. Der Franzose gewann auch den dritten WM Lauf der Saison vor Ford Pilot Mikko Hirvonen und Petter Solberg im privat eingesetzten Citroen Xsara WRC. In der PWRC konnte das Red Bull Rallyeteam mit Patrick Sandell den zweiten Sieg in Serie feiern, in der JWRC war Martin Prokop erfolgreich.

Nach zwei Jahren Pause wurde wieder ein WM Lauf auf der Mittelmeerinsel Zypern ausgetragen. Da noch keine Zypern Rallye so früh im Jahr stattfand war das Wetter und die daraus resultierenden Streckenbedingungen die große Unbekannte vor dem Start des dritten Saisonlaufes.

Die Sonderprüfungen des ersten Tages der Rallye Zypern wurden komplett auf Asphalt ausgetragen, erstmals seit 1996 gab es somit wieder einen WM-Lauf mit Mischbelag.

Die WRC und PWRC Teams mussten diese Asphalt-SPs jedoch auch mit den harten Schotterreifen bestreiten, nur den JWRC Teams war es erlaubt mit Asphalt-Pneus anzutreten.

Sebastien Loeb bestimmte von Beginn an das Tempo und sicherte sich auf fünf der sechs SPs des ersten Tages die Bestzeit, nur einmal war sein Teamkollege Dani Sordo der Schnellste. Loeb beendete den ersten Tag mit einem Vorsprung von 41.8 Sekunden auf seinen Teamkollegen Dani Sordo. Die Ford Piloten konnten der Dominanz von Citroen nichts entgegensetzen. Mikko Hirvonen beendete den ersten Tag auf Rang drei, knapp eine Minute hinter Loeb. Jar Matti Latvala rangierte knapp hinter Hirvonen auf Rang vier, vor Privatier Petter Solberg im Citroen Xsara WRC.

Starker Regen verwandelte den Streckenbelag der Schotter-Sonderprüfungen des zweiten Tages teilweise in tiefen Matsch und Schlamm. Jari Matti Latvala bestimmte das Tempo auf den ersten Schotter-SPs der Veranstaltung, doch nach einem Ausritt in einen Graben verlor der Finne mehr als 20 Minuten und musste somit alle Hoffnungen auf einen Spitzenplatz begraben. Petter Solberg nützte seine Startposition am Samstag-Nachmittag perfekt aus und sicherte sich zwei Bestzeiten im Xsara WRC. Mikko Hirvonen konnte im Verlauf des zweiten Tages einige Sekunden gutmachen und rangierte am Ende der Etappe mit 49.8 Sekunden Rückstand hinter Sebastien Loeb auf Rang zwei. Dani Sordo lag auf dem dritten Rang, knapp dahinter der schnellste Mann des zweiten Tages – Petter Solberg.

Der dritte Tag der Rallye Zypern bestand nur aus drei Sonderprüfungen, darunter jedoch mit der über 40 km langen SP Anadiou die längste und zugleich härteste SP der Rallye. Mikko Hirvonen sicherte sich die Bestzeit auf den ersten beiden SPs des Tages, kam jedoch nicht mehr an den Weltmeister heran und Sebastien Loeb feierte schlussendlich einen ungefährdeten Gesamtsieg mit 27.2 Sekunden Vorsprung auf Mikko Hirvonen. Petter Solberg gelang in der Monster-SP Anadiou eine grandiose Fahrt. Der Norweger nahm Dani Sordo mehr als 40 Sekunden ab und übernahm die dritte Position auf dieser SP.

Diese gab Solberg auch bis ins Ziel nicht mehr ab und beendete die Rallye Zypern auf Rang drei mit 1:49.4 Min. Rückstand auf Sieger Loeb. Dani Sordo rangierte auf Rang vier, vor Stobart Pilot Matthew Wilson.

Conrad Rautenbach im Citroen C4 WRC sowie die Ford Piloten Khalid Al-Qassimi und Frederico Villagra komplettierten die Top-8.

In der JWRC wählte ein Großteil der Teams zu Beginn der Saison die Rallye Zypern aufgrund ihres Rufes als Streichresultat, deshalb waren auch nur drei Teams am Start. Martin Prokop übernahm von der ersten Sonderprüfung an die Führung und konnte mit den Asphaltreifen am Citroen C2 S1600 zu Beginn auch mit tollen Zeiten in der Gesamtwertung glänzen. In der SP 2 erreichte der Citroen Pilot die vierte Gesamtzeit und rangierte unter den Top-8 Gesamt. Martin Prokop feierte einen nie gefährdeten Start-Ziel Sieg mit 1:36.8 Min Vorsprung auf den Polen Michal Kosciuszko im Suzuki Swift S1600. Der Deutsche Aaron Burkhart verlor nach einem Ausritt einiges an Zeit und beendete die Rallye auf Rang drei in der JWRC Wertung.

PWRC: Zweiter Sieg für das Red Bull Rallyeteam!

Patrik Sandell / Emil Axelsson (S) – Skoda Fabia S2000 – gewannen auch die Zypern-Rallye und holten sich damit nach dem Erfolg in Norwegen den zweiten Sieg in Folge!

Zwei Tage lag der Schwede hinter Armindo Araujo auf Platz 2, am Schlusstag drehte er den Spieß noch um. Vorentscheidend war die, über 40 Kilometer lange, vorletzte Prüfung, wo Sandell eine tolle Bestzeit fuhr und 34 Sekunden schneller war als der bis dahin Führende.

Wobei man zur Ehrenrettung des Portugiesen sagen muss, dass dieser mit Getriebeproblemen zu kämpfen hatte.

Auf der abschließenden 11 Kilometer-Prüfung ließ der Red Bull Pilot dann nichts mehr anbrennen und fuhr den zweiten Sieg in diesem Jahr nach Hause. Sandell bewies dabei erneut sein großes Talent – und vor allem auch Nervenstärke. Erfreulich aber auch, dass es beim – vom oberösterreichischen BRR-Team betreuten – Skoda Fabia S2000 in den letzten drei Tagen erneut keinerlei technische Probleme gab.

Damit baute Sandell natürlich auch seine Führung in der P-WRC-Gesamtwertung aus, liegt nun sieben Zähler vor Araujo!

Patrik Sandell: „Absolut perfekt, ich freue mich riesig. Wir konnten heute Früh nicht pushen und keine Zeit gutmachen, weil es einfach zu rutschig war. In der zweiten Prüfung wurde die Traktion aber dann viel besser – wobei ich natürlich auch etwas vom Pech Araujos profitiert habe.

Es ist ein tolles Gefühl, zweimal hintereinander zu gewinnen. Aber ich bin auch für die Zukunft sehr optimistisch. Denn ich werde mit dem Auto immer vertrauter.“

Teamchef Raimund Baumschlager: „Gratulation an die Fahrer, aber auch an das gesamte Team. Ich bin natürlich überglücklich: Zwei Starts, zwei Siege, was will man mehr. Besonders freut mich aber, dass wir gesehen haben, dass der Skoda Fabia S2000 auch auf Schotter absolut konkurrenzfähig ist und wir damit punkto Auto die richtige Entscheidung getroffen haben.“

Endstand nach 14 Sonderprüfungen:
01. Loeb / Elena, Citroen C4 WRC 4:50:34.7
02. Hirvonen / Lehtinen, Ford Focus WRC +27.2
03. Solberg / Mills, Citroen Xsara WRC +1:49.4
04. Sordo / Mari, Citroen C4 WRC +2:26.3
05. Wilson / Martin, Ford Focus WRC +6:41.0
06. Rautenbach / Barritt, Citroen C4 WRC +11:11.9
07. Villagra / Perez Companc, Ford Focus WRC +13:18.5
08. Al-Qassimi / Orr, Ford Focus WRC +13:44.1
09. Sandell / Axelsson, Skoda Fabia S2000 +19:36.6
10. Araujo / Ramalho, Mitsubishi Lancer +19:54.9

Endstand PWRC:
01. Sandell / Axelsson, Skoda Fabia S2000 5:10:11.3
02. Araujo / Ramalho, Mitsubishi Lancer +18.3
03. Al-Attiyah / Bernachhini, Subaru Impreza +58.8
04. Arai / MacNeall, Subaru Impreza +8:34.1
05. Neiksans / Dzirkalis, Mitsubishi Lancer +11:35,3
06. Timotheu / Laos, Mitsubishi Lancer +11:50.4
07. Sauvan / Gorczyca, Mitsubishi Lancer +28:58.9
08. Mayer / Tagai, Subaru Impreza +32:16.1

Endstand JWRC:
01. Prokop / Tomanek, Citroen C2 S1600 5:20:54.0
02. Kosciuszko / Szcepaniak, Suzuki Swift S1600 +1:36.8
03. Burkart / Kölbach, Suzuki Swift S1600 +19:48.9

Stand in der Fahrer-WM: 01. Loeb – 30 Punkte, 02. Hirvonen – 22 Punkte, 03. Sordo – 17 Punkte, 04. H. Solberg – 10 Punkte, 05. P. Solberg – 9 Punkte, 06. Wilson – 8 Punkte, 07. Latvala – 6 Punkte, 08. Atkinson – 4 Punkte, 09. Ogier und Rautenbach – 3 Punkte, 11. Al-Qassimi und Villagra – 2 Punkte, 13. Aava – 1 Punkt

Stand in der Hersteller-WM: 01. Citroen Total WRT – 48 Punkte, 02. BP Ford Abu Dhabi WRT – 32 Punkte, 03. Stobart VK M-Sport Ford RT – 22 Punkte, 04. Citroen Junior RT – 11 Punkte, 05. Munchi’s Ford WRT – 3 Punkte

Stand in der PWRC: 01. Sandell – 20 Punkte, 02. Araujo – 13 Punkte, 03. Brynildsen und Neiksans – 8 Punkte, 04. Al-Attiyah und Prokop – 6 Punkte, 06. Arai – 5 Punkte, 07. Tarabus und Timotheu – 3 Punkte, 09. Sauvan – 3 Punkte, 10. Flodin – 2 Punkte, 11. Mayer – 1 Punkt

Stand in der JWRC: 01. Prokop – 18 Punkte, 02. Burkart – 16 Punkte, 03. Kosciuszko – 8 Punkte, 04. Bertolotti – 6 Punkte, 05. Bonato – 5 Punkte, 06. Abbring – 4 Punkte, 07. Griotti – 3 Punkte

Die Rallye-Weltmeisterschaft wird mit der Rallye Portugal von 03.-05. April fortgesetzt. Auch die PWRC und JWRC Teams sind in Portugal wieder am Start. Außerdem feiert Marcus Grönholm ein Comeback in einem von Prodrive eingesetzten Subaru Impreza WRC.

 
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