|
ADAC
Wikinger Rallye: Corazza siegt vor Wallenwein |
|
Mit einem
Sieg beim zweiten Lauf zur DRM hat Peter Corazza
die Meisterschaftsführung übernommen.
Der Sachse konnte sich bei der ADAC-Wikinger-Rallye
nach 151 SP-km gegen Sandro Wallenwein und starke
Konkurrenz aus der dänischen Meisterschaft
durchsetzen.
Als bestes Team aus dem nördlichen Nachbarland
liefen Max Christensen / Dorthe Ravn (Subaru Impreza
N14, 1:09,73 Minuten zurück) als Gesamtdritte
im Ziel in Schleswig ein. Corazza und Wallenwein
konnten beim Nord-Gastspiel der DRM mit fehlerfreien
Leistungen überzeugen, profitierten allerdings
auch von ausgefallenen Konkurrenten: Olaf Dobberkau
(Porsche 911 GT3) führte nach der ersten
Etappe, klagte aber am Samstag über einen
massiven Leistungsverlust und musste aufgeben.
Den amtierenden DRM-Champion Hermann Gaßner
traf das Schicksal bereits auf der ersten Etappe,
als er mit Getriebeschaden am Mitsubishi Lancer
Evo 10 ausschied.
Im Ziel der Wikinger-Rallye fiel dem Gesamtsieger
ein riesiger Stein vom Herzen: „Jetzt geht
es mir blendend“, lachte Peter Corazza,
der den insgesamt dritten DRM-Laufsieg seiner
Karriere feiern konnte. „Das Zusammenspiel
mit Ronald war heute perfekt“, lobte er
vor allem das Teamwork mit seinem Co-Piloten,
„das war bei den anspruchsvollen SPs mit
den vielen Kuppen und schnellen Kurven entscheidend.“
Vor dem dritten DRM-Lauf bei der ADAC-Hessen-Rallye
Vogelsberg (24. bis 25. April) rangiert der Sachse
mit 53 Punkten an der Tabellenspitze und hat sich
bereits ein kleines Polster zu seinen Verfolgern
Sandro Wallenwein (41) und Felix Herbold (40)
erarbeiten können.
|
|
Corazza:
„Es wäre natürlich schön,
wenn wir den Vorsprung jetzt bis zum Ende der
Saison verteidigen könnten – aber das
Jahr ist noch lang und zum Träumen bleibt
keine Zeit. Wir haben in nächster Zeit eine
Reihe von Rallyes kurz hintereinander, für
die wir das Auto immer wieder perfekt vorbereiten
müssen.“
Auch der Zweitplatzierte konnte sich mit dem Ergebnis
anfreunden: „Das war ein gelungenes Debüt
für unseren neuen Impreza“, bilanzierte
Sandro Wallenwein nach dem Zieleinlauf.
|
„Wir hatten keinen Test vor der Rallye
und haben sogar noch am Samstag kleinere Fahrwerksabstimmungen
gemacht. An Peter Corazza war kein vorbeikommen,
wir sind deshalb mit Platz zwei zufrieden. Wichtig
war, dass wir unsere dänischen Konkurrenten
im Griff hatten – die hätten uns sonst
wichtige Punkte kosten können.“
Bei der Fahrt an die Tabellenspitze konnten
Corazza zudem von der Abwesenheit des Tabellenleaders
profitieren: Hermann Gaßner junior, der
den DRM-Auftakt im bayerischen Oberland gewann,
ließ den zweiten Lauf zu Gunsten eines Gaststarts
beim portugiesischen Lauf zur Rallye-WM aus und
rutscht vor dem dritten DRM-Lauf deshalb bis auf
die sechste Meisterschaftsposition zurück.
Den ersten Porsche-Sieg in der Neuzeit der DRM
hatte am Wochenende Olaf Dobberkau vor Augen:
Mit der Bestzeit auf der Prolog-Prüfung am
Freitagabend meldete er seine Ambitionen an, hatte
aber bereits am Samstagmorgen mit schwachen Bremsen
kämpfen und gab schließlich mit Motorproblemen
auf. „Es hätte so schön sein können
– aber das ist eben Rallyesport“,
so der ernüchterte Schleusinger im Ziel.
|
„Zu meiner momentanen
Gemütslage mag ich lieber nichts sagen, diesen
Ausfall muss ich erst einmal verdauen. Wir hatten
ein Elektronik oder Motorproblem. Drei Zylinder
laufen nicht, und wir müssen nun analysieren,
wo der Fehler liegt.“ Ähnlich bitter
war die Wochenendbilanz beim amtierenden Meister
Hermann Gaßner, den ein Getriebeschaden
bereits nach der ersten Sonderprüfung zur
Aufgabe zwang. „Unser letzter Ausfall mit
technischem Defekt ist so lange her, dass wir
nicht einmal mehr wissen, wann das war“,
schildert Gaßner.
|
|
„Wir
sind todtraurig, denn damit ist die Meisterschaft
wohl endgültig passé. Jetzt wird es
schwer, sich für die nächsten Läufe
zu motivieren. Aber alles Jammern hilft nichts:
Wir müssen nach vorne schauen und sehen,
was die Saison noch bringt.“
Pech hatte auch der 25-jährige Florian Niegel.
Der Franke, der sich mit einem vierten Platz bei
der Rallye Oberland noch als starker Newcomer
im Championat präsentieren konnte, hatte
diesmal mit technischen Problemen an seinem Mitsubishi
Lancer Evo zu kämpfen. Eine defekte Antriebswelle
kostete ihn am Samstagvormittag viel Zeit, anschließend
konnte er sich bis auf Platz neun nach vorne arbeiten.
Beendet wurde die Fahrt schließlich durch
einen Getriebedefekt.
Die neu in den DRM-Kalender
aufgenommene ADAC-Wikinger-Rallye erfüllte
an diesem Wochenende alle Erwartungen: Abwechslungsreiche
Prüfungen und ein hoch attraktives Starterfeld,
das die Gäste aus der dänischen Meisterschaft
noch aufwerteten, machte das Event zum Publikumsmagneten.
Sieger Corazza zeigte sich angetan: „Die
Sonderprüfungen sind der Hammer, Organisation
und Zeitplan haben gut funktioniert. Der Rest
sind Kleinigkeiten.“ Auch der Zweitplazierte
Sandro Wallenwein freute sich: „Uns hat
es sehr gut gefallen hier. Die SPs sind wunderschön
und anspruchsvoll. Das ist auf jeden Fall DRM-würdig.
Auch von der Organisation her hat alles gepasst.“
|
|
In der stark besetzten
Division 2 konnten bei der ADAC-Wikinger-Rallye
ebenfalls die DRM-Teilnehmer den Ton angeben.
Mark Wallenwein zeigte mit Co-Pilot Stefan Kopczyk
im Renault Clio R3 eine überaus starke
Leistung. Er konnte sich bis zur Rallye-Halbzeit
nicht nur die Führung in der Division sichern,
sondern im Gesamtklassement sogar bis auf die
fünfte Position vorstoßen. Doch wie
beim Saisonauftakt musste sich das junge Duo
den Tücken der Technik geschlagen geben.
Auf SP 8 beendete ein Motorschaden die Hoffnung
auf eine satte Punkteausbeute.
|
Zuvor
hatte bereits sein Markenkollege Carsten Mohe
mit Co-Pilot André Kachel aufgeben müssen.
Ein defekter Keilriemen führte am Clio des
Crottendorfers zu einem Elektronikversagen. Davon
konnten Peter Zehetmaier / Jürgen Breuer
(Honda Accord) sowie Tim Stebani / Fank Christian
(Opel Corsa OPC) profitieren, die hinter den Dänen
Martin Johannsen / Henrik Vestergaard (Suzuki
Swift Super 1600) auf den Positionen acht und
neun im Ziel einliefen und sich damit den zweiten
und dritten Platz in der Divisionswertung sicherten.
Einen spannenden Kampf um
den Sieg lieferten sich rund um Schleswig Christian
Riedemann und Felix Herbold (beide Citroën
C2 R2) in Division 3. Riedemann hatte sich zunächst
in Führung setzen können, verlor die
erste Position aber nach einem Ausrutscher auf
SP 9 an Herbold. „Wir waren einfach zu schnell
unterwegs, sind dann links an einen Baum geprallt
und anschließend rechts in den Graben gerutscht“,
beschrieb der Sulinger im Service. Bei seiner
Aufholjagd schob er sich noch einmal bis auf 3,3
Sekunden an Herbold heran, konnte das Ruder aber
nicht mehr herumreißen. In der „kleinen“
DRM-Klasse (Division 4) sahen die Fans in Schleswig-Holstein
einen Kampf zwischen dem Luxemburger Hugo Arellano
und seinem Suzuki-Markenkollegen Manuel Kößler.
Entschieden wurde der Fight schließlich,
als sich an Arellanos Swift Motorprobleme entwickelten
und dem bayerischen Konkurrenten den Vortritt
lassen musste.
|
Endstand nach 14 Sonderprüfungen:
1. Corazza / Bauer, Mitsubishi Lancer 1:36:48,0
2. Wallenwein / Zeitlhofer, Subaru Impreza + 0:38,2
3. Christensen / Ravn, Subaru Impreza + 1:09,7
4. Kragh / Isaksen, Fiat Punto S2000 + 1:30,9
5. Jensen / Tondborg, Peugeot 207 S2000 + 2:58,1
6. Hammer / Smith, Mitsubishi Lancer + 3:04,2
7. Johannsen / Vestergaard, Suzuki Swift S1600
+ 3:25,6
8. Rexhausen / Clemens, Mitsubishi Lancer + 3:50,3
9. Zehetmaier / Breuer, Honda Civic + 3:54,5
10. Stebani / Christian, Opel Corsa + 4:50,4
|
|
DRM-Stand nach 2 von 7 Läufen
1. Corazza – 53 Punkte
2. Wallenwein – 41 Punkte
3. Herbold – 40 Punkte
4. Arellano – 35 Punkte
5. Kößler - 35 Punkte
6. Gaßner jr. - 30 Punkte
Die Deutsche Rallye Meisterschaft
wird bereits in 3 Wochen mit der Rallye Vogelsberg
am 24. und 25. April fortgesetzt.
|
|
|
Harald
Illmer - Alte Seestrasse 18 - 4580 Windischgarsten - harald.illmer@aon.at
- Tel: +43 (0) 676 700 53 91 - Fax: +43 (0) 7562 200 75
|
|
|